In der Hauptversammlung der Gesamtwehr Stühlingen wurde für die nächsten fünf Jahre Gerhard Pfeifer (aus Grimmelshofen) als Gesamtwehrkommandant gewählt sowie seine beiden Stellvertreter Benjamin Schrader (aus Wurmlingen, Tagesverfügbar als Leiter der Sparkasse Stühlingen) und Michael Zolg (Abteilungskommandant Mauchen).
Großer Verlust
Pfeifer gedachte des am 14. September verstorbenen Gesamtwehrkommandanten Rainer Geng, der 24 und ein halbes Jahr lang dieses Amt inne hatte: „Es ist ein sehr großer Verlust. Man konnte bei einem Problem immer zu ihm gehen, er fand immer eine Lösung. Rainer Geng hat sich sehr eingesetzt für die Feuerwehr Stühlingen.“ Kraft Amtes sind die drei erst mit der Bestellung des Gemeinderates. Ingo Neukum (Abteilungskommandant Wangen), der wie Pfeifer und Schrader direkt ab dem 15. September das Amt erst kommissarisch und dann mit Bestellung des Gemeinderates übernommen hatte, ließ sich nicht mehr zur Wahl stellen.

48 Einsätze waren zu verzeichnen: sechs Brandeinsätze, 23 technische Hilfeleistungen, sechs Verkehrsunfälle mit Menschenrettung, ein Einsatz mit Überlandhilfe, vier Fehlalarme und acht sonstige Einsätze. „Besorgniserregend ist die Entwicklung im Bereicht Brand 1 Flächenbrand (dreimal). Der größte und zugleich belastendste Einsatz war am 20. April in Stühlingen in den Raingärten. Betroffen war ein Kamerad und seine Frau.“ Was zunächst als Brand 1 gemeldet wurde, entpuppte sich schnell als Brand 3 Gebäudebrand, die Rettung der Frau hatte höchste Priorität: „Dank der Unterstützung der Drehleitern aus Bonndorf und Klettgau und mit massivem Manneinsatz, gelang es, eine Ausbreitung auf das angebaute Nachbargebäude weitestgehend zu verhindern und das Feuer unter Kontrolle zu bringen.“
Große Investitionen in der Zukunft
Eine knappe Million Euro wird in den kommenden zwei Jahren für die Feuerwehr Stühlingen eingesetzt, bewilligt von der Stadt Stühlingen: Allgemeine Beschaffungen (30 000 Euro), Dienstkleidung (30 000 Euro), Einsatzkleidung (10 000), Umrüstung der Fahrzeuge auf Digitalfunk (34 100), Wasch- und Desinfektionsmaschine für den Atemschutz (14 000), Gerätehaus Wangen (600 000), MLF Mauchen (250 000), Planung der Sanierung der Gerätehäuser in Eberfingen und Lausheim (20 000), insgesamt in Höhe von 988 100 Euro. Zu den Zukunftsinvestitionen gehören die Fahrzeuge. Fünf sind älter als 35 Jahre, empfohlen wird der Wechsel nach 25 Jahren: „Nur dem unermüdlichen Einsatz unserer Fahrzeugwarte ist der gute Zustand unserer Fahrzeuge zu verdanken.“ Ebenso muss die Sanierung der Gerätehäuser Eberfingen und Lausheim angegangen werden. Doch das wichtigste sei die Mitgliederwerbung. Die nächste Großübung mit den Wehren aus Stühlingen, Eggingen und Wutöschingen findet im Hegau-Bodensee-Klinikum Stühlingen Krankenhaus Loreto statt. Der Musikverein Weizen hatte mit Marsch, Polka und zur Totenehrung „Der gute Kamerad“ die Hauptversammlung festlich umrahmt.
Die Gesamtwehr
Die Gesamtwehr Stühlingen besteht aus 373 Kameraden und ist damit die Mannschaftsstärkste im Landkreis Waldshut. Es sind 252 Aktive (davon elf Frauen), 43 Jugendliche (davon sieben Mädchen), 13 Kinder (davon drei Mädchen) und 65 Senioren. 2018 leisteten die Kameraden der Feuerwehr Stühlingen 612 Mannschaftseinsätze mit 1846 Einsatzstunden, es gab 148 Proben und 132 Lehrgänge, 41 Brandwachen und 17 Verkehrssicherungen. Mit Info-Stand und Vorführungen ist die Feuerwehr beim Stühlinger Frühling am kommenden Wochenende dabei.