Die aktuelle Ausstattung an den drei Schulstandorten der Gemeinde ist recht unterschiedlich, muss unter dem Strich aber für die digitale Zukunft deutlich nachgebessert werden. Zu diesem Ergebnis kam Johannes Bächle, Diplom-Medienpädagoge und Leiter des Kreismedienzentrums in Waldshut, bei einem Sachvortrag im Stühlinger Gemeinderat. Mit dem Digitalpakt Schule wollen Bund und Länder für eine bessere Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik sorgen. Für den Antrag auf Fördergelder müssen bestimmte Voraussetzungen von Schulen und Kommunen erfüllt werden.
- Einschätzung der Situation: Bürgermeister Joachim Burger machte an landesweiten Zahlen deutlich, dass zwar Geld für die Digitalisierung an den Schulen vorhanden sei, aber kaum abgerufen wird. „Man lässt die Schulen allein, sie sind mitten im Prozess, den erforderlichen Medien-Entwicklungsplan zu erstellen, das braucht Zeit!“, sagt der Stühlinger Rathaus-Chef. Johannes Bächle erläuterte, dass Stühlingen 170.000 Euro an Landesmitteln zustehen, die es abzurufen gelte. „Das ist nicht allzu viel“, meint er angesichts der bevorstehenden Investitionen. Das Erarbeiten eines Medien-Entwicklungsplans für die Stühlinger Schulen hält er für „hochkomplex“. Es geht dabei um eine Analyse des Ist-Zustandes, die Definition von Zielen, die Planung der Maßnahmen deren Umsetzung, die Auswertung und die Konsequenzen daraus, erläuterte Bächle. Diese Prozesse müssten in Gang gesetzt werden.
- Die Schulstandorte: An der Realschule wurde die Entwicklung eines Zukunftsbildes eingeleitet. Hier seien zwar bereits vor 20 Jahren Glasfaserkabel verlegt worden, doch sei eine zweite Leitung in den Klassenräumen erforderlich. Alle Computer hätten ihren Zyklus überschritten und müssten ausgetauscht werden. Zudem müsse die Aula technisch ausgestattet werden. Bis Herbst dieses Jahres soll dieser Prozess abgeschlossen sein. An der Grundschule Stühlingen erarbeitet derzeit die Beratungsgruppe „conceptk“ einen Schulentwicklungsplan. Diese Ergebnisse sollen bei der Digitalisierung mit einfließen, sagte Bächle. Ein Vertreter der Gruppe betonte in der Sitzung, dass er nicht abwarten würde, bis eine Schule saniert oder gar neu gebaut werde. Technisch sei diese Schule „im schlechtesten Zustand“, erläuterte der Medienfachmann. Hier müsse in alle Bereiche investiert werden. Auf gutem Weg sieht Bächle die Grundschule in Weizen. In der Zeit des Homeschooling wurden hier kreative Erklärvideos erstellt, lobt der Medienpädagoge. Bei der technischen Ausstattung aller Schulen sieht Johannes Bächle Nachholbedarf.
- Technische Unterstützung: Derzeit kümmern sich Lehrer an den drei Schulen mit zwei Netzwerken um die Wartung der vorhandenen Technik. Derzeit müssen sie sich auch um 150 bis 200 Endgeräte kümmern. Dafür würden sie fünfeinhalb Stunden vom Unterricht befreit. Diese Zeit hält Bächle für keinesfalls ausreichend. Er empfahl, einen Spezialisten dafür einzustellen, der sich ausschließlich um die Technik kümmert. Hier konnte Bürgermeister Burger bereits verkünden, dass die Stelle für einen IT-Fachmann bereits ausgeschrieben wurde. Der soll sich laut Ausschreibung auch um die Server, Computer und die gesamte Technik im Rathaus kümmern.