Die Kommunalwahl am 9. Juni 2023 wird Veränderungen für einige Stühlinger Ortsteile bringen. Fünf Ortsvorsteher, die zum Teil seit Jahrzehnten an der Spitze ihres Ortsteils stehen, werden nicht noch einmal zur Wahl antreten. Wer aufhört und wer weitermacht, erklären die Kommunalpolitiker auf Anfrage des SÜDKURIER.
Bettmaringen: David Geng kandidiert nicht mehr
Nach zehn Jahren als Ortschaftsrat, davon fünf Jahre als Ortsvorsteher von Bettmaringen, hat sich David Geng entschieden, nicht mehr für den Ortschaftsrat zu kandidieren.
„Die Jahre im Ortschaftrat und vor allem die Jahre als Ortsvorsteher haben mir viel Freude bereitet. Der Ortschaftrat war all die Jahre ein gutes Team und die Bevölkerung hat mich bei meinen Tätigkeiten immer unterstützt“, schreibt Geng auf Nachfrage. Dass in Bettmaringen die Dorfgemeinschaft gelebt wird, sei nicht zuletzt durch die Ausrichtung des Bezirksmusikfestes und des Schlüchttalnarrentreffens bewiesen worden.
„Jedoch fehlen aus meiner Sicht bei wichtigen kommunalen Themen die richtige Priorisierung und die klare Strategie der Umsetzung. Dies mitzutragen fällt mir zunehmend schwer“, begründet Geng seine Entscheidung.
Blumegg: Gerd Müller tritt erneut an
Blumeggs Ortsvorsteher Gerd Müller will als Ortsvorsteher von Blumegg weitermachen. „Weil ich an der Fortentwicklung von Blumegg interessiert bin und aus der Verbundenheit gegenüber dem Ortsteil“, begründet Müller, der seit 2009 Ortsvorsteher ist, seine Entscheidung.

Als großes Thema für die Zukunft nennt der 62-Jährige die Schaffung von Bauplätzen. Dies gestalte sich aktuell jedoch schwierig, weil es keine Flächen gibt, die der Stadt Stühlingen gehören.
Eberfingen: Wolfgang Löhle hört nach 15 Jahren auf
Nach 30 Jahren als Ortschaftsrat, davon 15 Jahre als Ortsvorsteher, stellt sich Wolfgang Löhle nicht noch einmal als Kandidat zur Verfügung. „Demokratie lebt vom Wechsel und für mich ist es aus persönlichen Gründen ein guter Zeitpunkt, diesen Wechsel zu initiieren.“
Mit Stolz blicke der Eberfinger Ortsvorsteher auf den Umbau des Feuerwehrgerätehauses sowie den Abriss des alten Spritzenhauses und den Neubau eines Gemeindeschuppens zurück, für den sich neben der Feuerwehr auch zahlreiche Einwohner engagiert haben. „Beide Projekte sind noch nicht vollständig abgeschlossen, sind aber jetzt schon ein sichtbares Zeichen einer großartigen Gemeinschaftsleistung.“
Er übergebe ein bestelltes Feld und freue sich, dass vier von sechs Mitgliedern des Ortschaftsrates noch einmal antreten werden und zusammen mit neuen Kandidaten bereit sind, die Aufgaben und Herausforderungen für die kommenden anzunehmen.
Aus der Ortspolitik will sich Löhle zurückziehen, die Interessen von Stühlingen und der Region will er aber weiter im Gemeinderat Stühlingen (Mitglied seit 15 Jahren) und im Waldshuter Kreistag (Mitglied seit zehn Jahren) vertreten.
Grimmelshofen: Wolfgang Kaiser hört nach zwei Jahrzehnten auf
Nach mehr als 20 Jahren Jahren als Ortsvorsteher von Grimmelshofen ist für Wolfgang Kaiser nun Schluss. „Ich werde weder für den Ortschaftsrat noch für den Gemeinderat kandidieren. Nach dieser langen Zeit ist ein Wechsel angesagt“, schreibt Kaiser auf Anfrage.
Mit freudigem Blick schaue er auf sehr erfolgreichen Jahre zurück. Er hoffe und wünsche sich, „dass die junge Mannschaft es mit frischer Energie weiterführen kann“.
Lausheim: Bernhard Engel gibt sein Amt ab
Bernhard Engel stellt sich bei den Kommunalwahlen nicht noch einmal als Ortschaftsrat und Gemeinderat zur Verfügung. „In den letzten Jahren ist es uns gelungen, Flächen für ein neues Baugebiet zu erwerben, das für Lausheim die nächsten Jahre ausreichen wird“, so Engel, der seit 20 Jahren die Geschicke des Ortsteils leitet.
Mauchen: Frank Hotz tritt erneut an
Frank Hotz, Ortsvorsteher von Mauchen, kandidiert bei den Kommunalwahlen am 9. Juni erneut für den Ortschaftsrat. „Und wenn ich dann gewählt werden sollte, würde ich auch nochmals zur Wahl als Ortsvorsteher zur Verfügung stehen“, sagt Frank Hotz.
Für ihn ist es die erste Amtszeit als Ortsvorsteher. „Diese Jahre mit dem amtierenden Ortschaftsrat haben mit auch sehr viel Spaß gemacht.“
Schwaningen: Uwe Kredig stellt sich wieder zur Wahl
Uwe Kredig, seit 2019 Ortsvorsteher von Schwaningen, stellt sich erneut zur Wahl. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben. Ein paar Sachen stehen noch an, aber nichts Gravierendes mehr“, so Kredig. „Was will man mehr für dieses 350 Seelen hier“, fragt Kredig mit einem Augenzwinkern.
Für das Dorf das Bestmögliche zu erreichen, nennt er die Aufgaben des Ortschaftsrates. Allerdings sei es immer schwieriger, überhaupt Leute zu finden, die bereit sind, für das Amt zu kandidieren. Vom jetzigen Ortschaftsrat machen die vier Männer weiter.
Wangen: Matthias Utz will sich noch nicht festlegen
Noch nicht endgültig festlegen will sich Matthias Utz, Ortsvorsteher von Wangen. Mit seiner Entscheidung will er die Kandidatenliste für den Ortschaftsrat abwarten, die aktuell noch nicht fertig sei. „Vielleicht hat ein Kandidat die Ambitionen zum Ortsvorsteher“, so Utz, der seit 2014 Ortschaftsrat und seit 2019 Ortsvorsteher ist.
Weizen: Gabriele Fischer kandidiert für kein Amt mehr
„Ich werde definitiv für kein Amt mehr antreten“, erklärt Gabriele Fischer, die seit 30 Jahren Ortschaftsrätin, 25 Jahren Ortsvorsteherin und 20 Jahre Gemeinderätin ist.
Jetzt müssen Jüngere ran, fordert die 67-Jährige. In der dann kommunalpolitikfreien Zeit möchte sie sich mehr um ihre Enkel kümmern.