Helga Kurth, geborene Dufner, aus Stühlingen feiert am heutigen Montag, 4. Dezember, im Kreis ihrer Lieben ihren 85. Geburtstag. Geboren wurde sie in Rheinfelden-Warmbach. Wie sie sich erinnert, wuchs sie nach schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahren mit mehrfachen Orts- und Schulwechseln zusammen mit zwei älteren Brüdern auf.
Im „Storchen“ lernt sie das Kochen
Ab ihrem zwölften Lebensjahr war die Familie im badischen Rheinfelden ansässig. Dort hatten ihre Eltern hatten einen florierenden Handwerksbetrieb aufgebaut. Sie bestanden darauf, dass ihre Tochter vor dem Besuch der höheren Handelsschule zunächst einmal ein Jahr lang als sogenannte Kochlehrtochter im Hotel „Storchen“ im schweizerischen Rheinfelden lernte, um ihrem Ehemann später einmal eine gute Hausfrau sein zu können. „Ja, so war das damals“, sagt ihr Ehemann Günter.
1962 heiratet sie ihren Günter
Nach der Handelsschule erlernte sie den Beruf der Industriekauffrau. Einige Jahre arbeitete sie in der Verwaltung der Rheinfelder Niederlassung der Dynamit Nobel AG. Hier lernte sie ihren Mann kennen, den Lehrer Günter Kurth, der dort ein Industriepraktikum absolvierte und den sie 1962 heiratete. 1963 wurde der Sohn Hellmut und 1970 Sohn Oliver geboren. Beide haben inzwischen eigene Familien. Drei Enkel und ein Urenkel sind die große Freude ihrer Großeltern.
Sie unterstützt ihren Mann
Um ihrem Mann ein weiteres Studium zu ermöglichen, war sie bis zu dessen Promotion im elterlichen Betrieb tätig. Die flexiblen Arbeitszeiten erleichterten die Kinderbetreuung. Nachdem ihr Mann Rektor in Stühlingen geworden war, zog die Familie nach Mauchen ins alte Schulhaus, dann ins eigene Heim in Stühlingen in der Sommerhalde, wo sie rund 30 Jahre wohnten – auch als Günter Kurth Schulamtsdirektor in Waldshut wurde. Damals arbeitete Helga Kurth fast 20 Jahre lang in Teilzeit im Büro der Zwirnerei an der Wutach. Als die Kinder aus dem Haus waren, zog sie mit ihrem Mann in den heutigen Altersruhesitz ins Zelgle.
Ein vielfältiges soziales Engagement
Schon immer hatte sie sich für andere Menschen eingesetzt. Ihr vielfältiges soziales Engagement zeigt sich in ihren zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten wie Jugendschöffin, Ausschussmitglied in der Kammer für Kriegsdienstverweigerer, gesetzliche Betreuerin für behinderte Senioren. Seit 42 Jahren ist sie mit ihrem Ehemann für die Stühlinger Ortschronik verantwortlich, 35 Jahre war sie ehrenamtliche Leiterin der Stadtbücherei, 29 Jahre Leiterin verschiedener Sparten der Frauenarbeit der evangelischen Kirchengemeinde. Viele Jahre leitete sie mit ihrem Mann einen Hauskreis. Auch im kirchlichen Förderverein und als Leiterin des Weltgebetstags für Frauen war sie tätig.
Noch mit über 80 Jahren half sie, so gut es ging, im Ja-Verein mit Für ihr vielfältiges Engagement wurde sie 2012 mit der Ehrenplakette der Stadt Stühlingen ausgezeichnet.