Die ungewisse Zukunft des Loreto-Krankenhauses in Stühlingen macht von sich reden. Bei der Stadtverwaltung mehren sich die Anfragen danach, wann und wie es rund um die historische und ortsbildprägende Liegenschaft weitergeht. Das sagt Bürgermeister Joachim Burger. Doch die Stadt wisse nichts.

Aber so viel steht fest: Dass darin zum 1. Juli ein Pflegezentrum mit 60 Heimplätzen eröffnet, wird nicht klappen.

Der Termin ist verschoben- auf unbestimmte Zeit

Vergangenes Jahr, nach dem Verkauf der Immobilie an die Suries aus Tübingen, wurde diese künftige Nutzung publik und der 1. Juli als Öffnungsdatum genannt. Dass diese jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben worden ist, bestätigt auch Haris Tresnjo, stellvertretender Geschäftsführer von „Schöner Leben“, einem Monika Surie gehörendem ambulanten Pflegedienst mit Sitz in Tübingen.

Schriftlich gestellte Fragen dieser Zeitung nach den Hintergründen ließ Tresnjo allerdings sämtlich unbeantwortet.

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Investitionsbedarf in Höhe von mehreren Millionen Euro

Ende 2023 kauften die Suries die Liegenschaft dem früheren Eigentümer, dem Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz, ab. Klar war, dass bis zur Eröffnung ins Gebäude investiert werden muss, in Sanierungen und Umbauten. Die Rede war von einem Investitionsbedarf in Höhe von mehreren Millionen Euro. Wie viel für den Kauf selbst an Geld geflossen ist, ist unklar.

Auch Andrea Jagode von der Gesundheitsverbund-Unternehmenskommunikation lässt die Frage nach der Höhe des Kaufpreises unbeantwortet. „Das Gebäude haben wir im Rahmen eines Notartermins Ende Dezember an den Erwerber abgegeben, und zu Beginn des neuen Jahres ist auch die Schlüsselübergabe erfolgt. Warum es Verzögerungen gibt, wissen wir nicht“, sagt sie.

Und ergänzt: „Das Gebäude befindet sich in einem Zustand, der je nach Nutzung unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen erforderlich macht, dies war dem Erwerber bekannt.“

Bisher keine Bauanträge im Rathaus eingegangen

Tatsächlich aber dürfte das Gebäude unverändert geblieben sein, was auch Burger bestätigt. Denn für erforderliche Renovationen oder Umbauten am Gebäude müssten ja teils auch Bauanträge im Rathaus gestellt worden sein. Aber bisher seien keine eingereicht worden, so Stühlingens Bürgermeister, der auch von womöglich nicht bewilligungspflichtigen Sanierungsarbeiten keine Kenntnis hat.

Burger erzählt von einem einzigen Kontakt mit den neuen Eigentümern im Februar. Diese hätten sich dabei persönlich vorgestellt. Die Stadt habe um gute Kommunikation gebeten sowie Unterstützung für das Vorhaben signalisiert. Seitdem herrsche Funkstille und Rätselraten darüber, ob, wann und wie es am früheren Krankenhaus weitergeht, so Burger.

Auch eine Anfrage unserer Zeitung an ein Kommunikationsbüro, das Ende 2023 den Verkauf der Liegenschaft publik gemacht hatte, blieb unbeanwortet. So bleibt das darin 2022 neu eröffnete Medizinische Versorgungszentrum, bestehend aus einer allgemeinmedizinischen und einer gynäkologischen Praxis, alleiniger Nutzer.