Seit der Gründung der Narrenzunft Hungrige Stühlinger wurden viele Masken gefertigt. Ehrenzunftmeister und Zunftarchivar Arnfried Winterhalder möchte diese Vielfalt nun ins rechte Licht rücken. Für den neuen Internetauftritt wurden alle Hästräger aufgerufen, sich mit ihrer Maske fotografieren zu lassen, bisher sind es 51.

Für den SÜDKURIER hat Ehrenzunftmeister Arnfried Winterhalder elf besondere Masken ausgewählt. Warum ausgerechnet elf? Weil das eine närrische Zahl sei, erklärt er.
16-Jähriger schnitzt sich Maske selbst
Als Jugendlicher wollte Bernd Berg bei den Hansele dabei sein, hatte aber noch keine Maske und kein Geld sich eine zu kaufen. Somit gelang es ihm als 16-Jähriger unter Anleitung seines Vaters, dem Kunstmaler und Schnitzer Walter Berg, eine eigene Maske zu schnitzen. Ein absolutes Unikat in der Sammlung der Hanselemasken.
Mit viel Geduld und Geschickt zum Hanselegesicht
Helmut Heimburger war mit Artur Würth eng befreundet und beide hatten ein Gefühl für die Gestaltung von besonderen Gesichtszügen. Unter Anleitung schnitzte Heimburger im Schnitzschuppen der Sattlerei Würth in der Bahnhofstrasse 1 sein eigenes „Hanselegesicht“. Eine Maske aus einem Stück Holz, ohne Maschine, nur Handarbeit mit viel Geduld und Geschick.
Nicht so hungrig, dafür mit Bart
Die Maske mit dem grauen Bart stammt aus den Händen von Artur Würth aus dem Jahre 1968. Bei dieser Maske erscheint der Gesichtsausdruck weniger „hungrig“ sondern eher „ich bin ein alter Mann“. Auch diese Maske ist ein Einzelstück und deshalb wusste jeder in der Zunft unter dieser Maske steckt nur einer: Der langjährige Zunftmeister.
„Der Säufer“ unzter den Hungrigen
Im Jahre 1965 ist diese Maske von Artur Würth nach einer Figur auf einem Bierseidel entstanden. Artur Würth nahm gerne Figuren als Vorlage für seine Masken. „Der Säufer“, wie die Maske bezeichnet wird, wurde ebenfalls von einem langjährigen Zunftmeister getragen. Für jeden Hansele in den 70er Jahren war klar, wer darunter steckt.
Maske entstand auf dem Küchentisch
Eine Maske aus der Anfangszeit des Maskenschnitzers Artur Würth aus Stühlingen. Am Küchentisch ohne große Befestigung hat er diese Maske mit dem besonderen Ausdruck Ende der 50er Jahre geschnitzt. Getragen wurde die Maske von der verstorbenen Narrenmutter Ruth Kehl.
Mit neuzeitlichem Pfiff
Um das Jahr 2000 entstand diese Maske in der Stühlinger Möbelklinik Berg vom dortigen Schnitzer Hansi Berg. Die Tradition mit dem Ausdruck des „Hungrigen“ ist auch hier gewahrt, verbunden mit neuzeitlichem Pfiff. Eine Hanselemaske, die ganz aus der Reihe fällt.
Mit Karotte und in den Stadtfarben
Aus der Reihe fällt die Einzelmaske des blau-weißen Hanseles. Die Einzelfigur nach einer Idee von Artur Würth ist in den Stadtfarben gekleidet, trägt eine Rübe (Karotte) im Mund und neckt während des Umzugs mit der Streckschere die Zuschauer. Nachempfunden einer Bronzefigur, die im Cafe Pflanzl stand und den Namen „Göppert“ trug, entstand dieses Gesicht. Diese Maske trug Artur Würth nur an einer Fasnacht Anfang der 1960er Jahre zusammen mit dem blau-weißen Hansele. Ein Duplikat schnitzte er 2013 für den neuen blau-weißen Hansele, der seitdem von Jogi Böhler getragen wird.
Ein Hungriger zeigt Zähne
Diese Maske stammt aus dem Jahre 1965 und wurde von Artur Würth gefertigt. Sie ist eine der wenigen Masken, die nicht nur den geöffneten Mund hat, sondern es sind darin auch Zähne eingeschnitzt. Kein Kariesansatz nach fast 60 Jahren.
Ein einzelner Zahn sticht heraus
Der Stühlinger Kunstmaler und Schnitzer Walter Berg hat im Jahre 1975 diese Maske geschnitzt. Auffallend sind die nur leicht aufgetragenen Augenbrauen und die grün unterlaufenen Augen sowie der geöffnete Mund mit einem einzelnen Zahn, ein Unikat.
Spätwerk mit auffälliger Nase
Rund 50 Lebensjahre nach dem ersten Maskenschnitzen hat Artur Würth in seinem Haus in Reckingen dieses außergewöhnliche Exemplar einer Hanselemaske gefertigt. Geblieben ist der Ausdruck eines Hungrigen mit den großen Augenbrauen und der auffälligen Nase. Die Verarbeitung der Holzoberfläche ist glattgeschliffen und lackiert, auch diese Maske wurde aus einem Stück Holz geschnitzt.
Kleinigkeiten machen den Unterschied
Nach den Vorgaben der Narrenzunft Hungrige Stühlinger hat Holzbildhauer Adalbert Stiegeler aus Grafenhausen in den 1980er Jahren Masken hergestellt. Diese Ausführungen sind sich auf den ersten Blick sehr ähnlich, haben aber kleine Unterschiede in der Gestaltung von Mund, Nase oder Augen.
Sie sind sehr leicht und angenehm zu tragen, da besonders die Augenöffnungen sehr groß sind.
Dieser Artikel erschien erstmals 2022.
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