Im Gemeindegebiet von Stühlingen ist es am Donnerstag, 27. Juni, zu schweren Unwettern gekommen. Von Starkregen über Blitze und Donner bis hin zu Hagel war alles dabei. Am Tag danach muss aufgeräumt werden.
Freitag, 28. Juni 2024:
Bewohner können ins Pflegeheim zurückkehren
Nachdem sie sich einen Überblick verschafft hatte, gab Geschäftsführerin Martina Porten-Dengg bekannt, dass das Pflegeheim „In den Brunnenwiesen“ am Freitag wieder bereit stehe: „Es ist natürlich eine sehr extreme Situation. Ich bin wahnsinnig gerührt über diese extreme und intensive Hilfsbereitschaft, die wir erfahren haben. Von den Mitarbeitern, die sich extremst hier einbringen und der Feuerwehr“, gab sie dem SÜDKURIER auf Nachfrage bekannt. Die enorme Hilfsbereitschaft habe sie sehr berührt. Die Lage sei im Griff: „Wir können die Bewohner wieder zu uns nach Hause bringen in die Brunnenwiesen.“
Einsatz für Feuerwehr noch immer nicht beendet
Bis 0.30 Uhr waren die Mitglieder der Feuerwehr Stühlingen Donnerstagnacht beschäftigt, unzählige Keller auszupumpen. Wir mussten außerdem Unterkünfte suchen für Bewohner, die aufgrund der Schäden nicht in ihren Häusern und Wohnungen bleiben konnten“, erläutert Gerhard Pfeiffer, Gesamtkommandant der Feuerwehr Stühlingen am Freitagmorgen.
Noch immer sei die Feuerwehr dabei, die Auswirkungen des Starkregens abzuarbeiten. „Es war heftig und für uns völlig unerwartet in dieser Heftigkeit.“
Rückblick: Bilder vom Donnerstag
+++ Das waren die Entwicklungen am 27. Juni 2024 +++
19 Uhr: Schule auch betroffen, Unterricht findet aber statt
Auch im Schulzentrum drang das Wasser ein und breitete sich in zwei Räumen aus, zudem ist der Heizungskeller vollgelaufen. Die Schule kann am heutigen Freitag aber stattfinden, versicherte Schulleiter Manfred Schmider. Auch rund um den Kindergarten stand das Wasser auf den Straßen, die Einrichtung selbst war aber nicht betroffen.
18.39 Uhr: Krisenstab macht sich Bild von der Lage
Bürgermeister Burger machte sich in den betroffenen Straßen ein Bild von der Lage und den entstandenen Schäden.
Die immense Hilfsbereitschaft beeindruckte den Rathauschef: „Die Stühlinger sind immer da, wenn man Hilfe braucht“, stellte er lobend fest. Am frühen Abend traf er sich mit Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger, Abdul Zaher Zamani, Facharzt am MVZ Stühlingen und Kommandant Gerhard Pfeifer zur Krisensitzung im Kloster Stühlingen.
18.00 Uhr: Senioren werden in Kloster umsorgt
Die Bewohner sind im ehemaligen Kloster eingetroffen. 15 von ihnen wurden dort untergebracht, 25 Bewohner wurden vom Pflegeheim in Jestetten aufgenommen. Einige Senioren wurden von ihren Angehörigen mit nach Hause genommen.
Innerhalb kürzester Zeit kamen zahlreiche Helfer ins Kloster, holten Tische und Stühle aus dem nahegelegenen ehemaligen Krankenhaus und kümmerten sich liebevoll um die Senioren.

In der verlassenen Klosterküche wurde das Abendessen zubereitet.
17.45 Uhr: Die Lage ist unter Kontrolle
„Wir haben die Lage unter Kontrolle“, sagt Gerhard Pfeiffer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Stühlingen auf Nachfrage am Telefon.
Derzeit ist die Feuerwehr mit Aufräumarbeiten beschäftigt und macht sich ein Bild von den entstandenen Schäden.

Geschätzt 120 Mitglieder der Feuerwehren aus dem gesamten Stadtgebiet sind im Einsatz. Das Pflegeheim Brunnenwiesen wurde aus Sicherheitsgründen evakuiert, eine konkrete Gefahr habe laut Pfeifer nicht bestanden.
Zu diesem Zeitpunkt war der Großteil des Wassers wieder von den Straßen verschwunden, in den Häusern kämpften aber immer noch zahlreiche Bewohner mit den Wassermassen in den Kellern. Unterstützung erhielten die Bewohner von den Kräften der Feuerwehr und zahlreichen Freiwilligen, die über Whatsapp von den Schäden erfahren haben und mit Sandsäcken, Schaufeln und Staubsaugern ausgestattet zum Helfen kamen.
17.31 Uhr: Gewitter hat sich aufgelöst
Der Deutsche Wetterdienst verzeichnet keine Gewitterfront mehr auf seiner Internetseite im Bereich Wutachtal. Auch auf den Straßen entspannt sich die Lage. So ist auf der B518 noch mit Verzögerungen zu rechnen, aber die Sperrung scheint zwischenzeitlich aufgehoben worden zu sein.

17.10 Uhr: Die Situation entspannt sich langsam
Während die Einsatzkräfte noch unterwegs sind, verziehen sich die Wolken langsam. Vereinzelt schaut sogar bereits die Sonne durch.
16.30 Uhr: Pflegeheim wird evakuiert
Durch den starken Regen gibt es Hochwasser an mehreren Stellen in Stühlingen, darunter auch am Schulzentrum in der Hallauerstraße, auch das Pflegeheim In den Brunnenwiesen ist betroffen.
Laut Auskunft des Polizeisprechers Thomas Batzel werden Bewohner des Pflegeheims in Sicherheit gebracht. Ein Transport in das Kloster Stühlingen ist organisiert, wie er informiert.
Im Ortsteil Schwaningen seien in Folge des vielen Regen 20 Keller vollgelaufen.
15 Uhr: Mehrere Straßen gesperrt
Mehrere Straßen sind von den Folgen des Unwetters betroffen und gesperrt.
Die B315 sei mit Geröll überspült, die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Schwaningen und Stühlingen gesperrt und die B314 zwischen Eberfingen und Stühlingen sei mit Schlamm überspült worden.
Gullydeckel nicht öffnen
Die Rathausverwaltung mit Bürgermeister Joachim Burger bittet darum, dass die Schachtdeckel nicht zum besseren Ablauf entfernt werden: „Dies ist äußerst gefährlich! Es entsteht hier eine weitere Gefahrenquelle und ein starker Sog“, erläutert Bürgermeister Joachim Burger.

Bereits am Mittwoch ist es im Kreis Waldshut zu starken Unwettern gekommen: