Eine Gedenktafel für die „Beckin von Mauchen“, Katharina Basler, ziert seit Samstag den Eingangsbereich zum Mehrgenerationenhaus Gasthaus „Drei König“, Treffpunkt des Ja-Vereins (Jung und Alt) in Mauchen.
Der Ort ist damit außerdem Teil der interaktiven Landkarte „Frauenerinnerungsorte“ des Landesfrauenrats Baden-Würrtemberg. Die Anregung, das ehemalige Gasthaus in die landesweite Auflistung einzutragen, stammt von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Waldshut, Anette Klaas. Ihr Amt hat auch die neue Tafel finanziert. Die Koordination vor Ort haben Mona Basler und Thekla Korhummel vom Ja-Verein übernommen. Damit hat der Ja-Verein sich erneut für den Heimatgedanken und den Erhalt heimatlicher Geschichte für die kommenden Generationen eingesetzt.
Eine kleine Feier, zu der sich viele Mauchener und auch auswärtige Gäste eingefunden hatten, bildete das Rahmenprogramm dieser offiziellen Aufstellung der Gedenktafel. Ein spontan zusammengestellter Chor eröffnete die Feier mit dem von Mauchener Bürger Hugo Bernauer im Jahr 1962 verfassten Heimatlied „Liebes Mauchental“. Der jetzige Besitzer des Mehrgenerationenhauses, Edgar Keller, begrüßte im Anschluss die Gäste. Dann war wieder einmal Frauenpower gefragt. Mona Basler (nicht verwandt oder verschwägert mit der Beckin Katharina Basler) und Thekla Korhummel brachten die Tafel mit dem Hausherrn dort an, wo sie gut zu sehen ist.

Wer aber war die „Beckin von Muche“? Wer sich in den geschichtlichen Hintergrund der Lebenszeit der Beckin von Mauchen (18. Mai 1777 bis 11. September 1849) versetzen kann, der sieht zuerst eine gewöhnliche Frau aus ihrem Heimatort Mauchen bei Stühlingen. Der Ortschronist jedoch hatte festgehalten, dass Katharina Preiser, so war ihr ledige Name, rotblondes Haar hatte und auch sonst recht hübsch anzusehen war.
Lieber heiraten als schreiben
In der Schule war sie die „Nummer eines“, jedoch war ihre Mutter, wie damals alle Mütter der Meinung, Mädchen müssen nicht schreiben können, sie waren ja für andere Aufgaben zuständig. Kurz gesagt, auch Katharina sollte heiraten. Der Bräutigam und spätere Ehemann, den sich ihre Eltern ausgesucht hatten, war ein Witwer, doppelt so alt wie Katharina und hatte bereits drei kleine Kinder. Er war Bäcker, bewirtschaftete das Gasthaus „Dreikönig“ in Mauchen und hatte eine kleine Landwirtschaft.
Obwohl er doppelt so alt war wie sie, gab sie schließlich dem Drängen ihrer Eltern nach und heiratete ihn im Jahr 1800. Es war eine schwierige Zeit und ihre Sorgen und Nöte hielt sie in Versen und Gedichten fest, die der Nachwelt erhalten geblieben sind. Sie zeigen die ganze Problematik dieser Zeit, denn die Soldaten des Napoleon hausten in Mauchen recht fürchterlich.
Mutter von 17 Kindern
Ihr Mann starb bereits 1808 und hinterließ ihr die Bäckerei und sieben kleine Kinder. Sie ließ sich nicht unterkriegen, auch dann nicht, als der damalige Vogt und viele Neider ihr zusetzten. Sie buk das Brot, das von vielen gekauft und gelobt wurde. Als schließlich der Vogt auch Wittwer wurde, gab sie nach langem Drängen dem Ansinnen des Vogtes nach und heiratete ihn. Es kamen noch einmal sieben Kinder dazu und im Laufe der Zeit nochmals drei weitere aus dieser zweite Ehe. Insgesamt hatte diese starke Frau in Mauchen 17 Kinder zu versorgen. Wie der Ortschronist festgehalten hat, soll aus allen Kindern etwas geworden sein, einer der Söhne wurde sogar Pfarrer in Villingen.