Wer die barocke Klosterdiele betritt, dem fällt sofort eine riesige Modelleisenbahnanlage ins Auge. Diese gehört dem Prior des Klosters, Pater Roman Brud. Bei jeder passenden Gelegenheit, vor allem, wenn Besucher da sind, aktiviert der Geistliche seine Anlage, und es beginnt überall zu leuchten und zu blinken. Über viele Jahre hinweg hat sich eine stattliche Zahl an Häusern, Kirchen und Fahrgeschäften angesammelt.

Es lohnt sich ein genauer Blick auf die schöne Anlage, die Pater Roman mit viel Liebe zum Detail geschaffen hat. Wie der Pater im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, hat er schon als kleiner Bub von einer solchen Modelleisenbahn geträumt.

Roman stammt aus einer polnischen Familie mit sieben Kindern. Da war es finanziell nicht möglich, dass sein Traum damals erfüllt werden konnte. Sein Hobby verwirklichen konnte Pater Roman, als er im Kloster in Sankt Märgen und in der Seelsorgeeinheit Dreisamtal tätig war.
Er begann damit, seine damals noch kleine Anlage in der Pfarrhausküche in Stegen aufzubauen. Dies blieb natürlich seinen Kirchenmitgliedern nicht lange verborgen. Pater Roman erzählt: „Ich habe in Sankt Märgen eine Trauung gehalten.

Der Bräutigam, der bei der Firma Faller Modellbau arbeitete, schenkte mir zum Dank einige Häuschen.“

Das Ensemble der großen Modellbauanlage wurde in den Folgejahren immer mehr erweitert. Immer wieder bekommt der Pater viele Exponate geschenkt. Zu Weihnachten gönnt sich Pater Roman selbst auch mal ein Häuschen oder eine neue Lokomotive.

Die Modelleisenbahn von Pater Roman hat sich mittlerweile zum Besuchermagneten entwickelt. Auch die Todtmooser Ministranten, die Firmlinge und die Kommunionkinder bewundern das Schmuckstück im Kloster und befassen sich gerne damit.