Die Galgenvogelzunft Grafenhausen hat ein neues Domizil im denkmalgeschützten Hagehus bezogen. Mit einer klassischen Zunftstube hat dieses nichts mehr gemein, es handelt sich vielmehr um großzügige Räumlichkeiten, die von allen Zunftmitgliedern – ob Galgenvögel oder Narrenräte – genutzt werden können. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde das Narrenzentrum in der Ortsmitte nach rund sechsmonatiger Umbau- und Sanierungszeit vorgestellt.
Zeit des Elfenturms ist vorbei
In der Tat: Die Grafenhausener Narren haben ihre bisherige Zunftstube im Haus der Sinne verlassen und residieren nun in der Ortsmitte. Die Zeit des berühmten „Elfenturms“ in luftiger Höhe, der aus platz- und brandschutztechnischen Gründen im Regelfall dem Narrenrat vorbehalten war, gehört der Vergangenheit an.
„Die neue Zunftstube soll allen dienen und möglichst oft genutzt werden“, betonte Zunftmeister Harald Morath in seiner Ansprache zur Eröffnung. Er freute sich, dass das neue Domizil im ehemaligen Schützenhaus nach sechs Monaten Abriss, Umbau und gründlicher Renovierung rechtzeitig zur beginnenden Fasnachtssaison eröffnet werden konnte.

Regelmäßiger Stammtisch in Planung
„Ein Narrendomizil für alle“: So soll an jedem ersten Freitag im Monat ein Galgenvogel-Stammtisch stattfinden, zu dem nicht nur alle Zunft- und Ehrenmitglieder sowie Ehemalige, sondern auch künftige Mitglieder eingeladen werden.
„Es soll keine öffentliche Wirtschaft werden, wenn aber der Eine oder Andere einen guten Freund mitbringen will, werden wir auch nichts dagegen haben“, sagte der Narrenvater. Mit den Einnahmen sollen die laufenden Kosten der neuen Zunftstube wie Strom, Wasser oder Heizung gedeckt werden.
Dirk Müller hat mit einem Team die Festwirtorganisation übernommen. Künftig sollen jeweils zwei Personen zum wirten und zwei Weitere zum Putzen eingeteilt werden. „Jedes Mitglied wird also alle drei Jahre tätig sein“, rechnete Harald Morath vor.
Angesichts der großzügigen Räumlichkeiten mit 235 Quadratmetern kann in Zukunft im Hagehus auch die Fasnetzitig vorbereitet und gedruckt werden, auch können Proben für den Zunftabend zentral stattfinden.
Platz selbst für Zunftballett
„Selbst für das Zunftballett steht genügend Probenraum zur Verfügung“, freute sich der Narrenchef. „Wir können echt stolz sein auf unsere neue Zunftstube, die komplett ebenerdig quasi neben dem Narrenbrunnen am Dorfplatz liegt“, betonte er.
Harald Morath würdigte das große ehrenamtliche Engagement der Mitglieder. Insgesamt wurden mehr als 1000 Arbeitsstunden geleistet. Von der Gemeinde gab es einen Zuschuss in Höhe von 6000 Euro, auch wurden die Kosten für nötige Brandschutzmaßnahmen übernommen.
Dank an Bürgermeister und Gemeinderat
Der Narrenvater dankte Bürgermeister Christian Behringer sowie allen Gemeinderäten für die Unterstützung. Wie Harald Morath erläuterte, wurden die meisten ehrenamtlichen Arbeitsstunden von Roland Bucher geleistet, gefolgt von Stefan Kaiser, dem die Bauleitung oblag, und von Dirk Müller, der sich bereit erklärt hat, die Bewirtung zu übernehmen. Im Frühjahr soll es einen Tag der offenen Tür für die Bevölkerung geben.