Dorothée Kuhlmann

Anlässlich der bundesweiten Nabu-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ veranstaltere die Nabu-Ortsgruppe Grafenhausen eine Vogelwanderung. Seit 15 Jahren gibt es die unter „Citizen Science“ laufende Zählaktion der heimischen Vogelwelt. Dementsprechend lassen sich inzwischen durchaus deutliche Trends in der Entwicklung der vielen Vogelbestände erkennen. Einige Arten, wie Haus- und Feldsperling, haben sich wieder erholt, andere Arten, wie Zaunkönig, die Schwalben und Mauersegler und nicht zuletzt sogar Amseln und Stare, sind in ihren Beständen rückläufig.

Das könnte Sie auch interessieren

„Wenn sich auch die Spatzenbestände erholt haben, so sind die heutigen Bestände nicht zu vergleichen mit den Schwärmen, die es noch vor 30 Jahren gab“, erklärte der Nabu-Ortsgruppenvorsitzende Harald Nüssle den Teilnehmern. Entscheidend für den Erhalt der Artenvielfalt und der Bestände sei die Sicherung der Lebensräume der Vögel. Die Natur möge es eher etwas unordentlich. Scheinbar undurchdringliche Gebüsche und Gehölze, extensiv genutzte Wiesen, Wegränder oder artenreiche Wälder bieten Pflanzen und Tieren Lebensraum und Nahrung. Nisthilfen, Vogelfütterung oder Blühstreifen sind ein Teil, wie der bedrohten Pflanzen- und Tierwelt geholfen werden kann.

Dichte Hecken sind ein wichtiger Lebensraum

„Die Erhaltung und Wiederherstellung der verschiedenen Lebensräume sind entscheidend für die Artenvielfalt“, unterstrich Harald Nüssle. Gerade dichte Hecken und Gebüsche und dazu ganz wichtig die Übergangssäume sind sehr abwechslungsreiche Lebensräume nicht nur für Insekten und Vögel, sondern auch Amphibien (Salamander oder Kröten), Reptilien (Eidechsen oder Blindschleichen) und Kleinsäuger (Haselmäuse, Siebenschläfer oder Feldhasen) finden hier ihren Platz. „Leider werden gerade die Säume an Hecken oder Waldrändern immer wieder abgemäht, Sträucher und Bäume aufgeastet und Hecken zu häufig geschnitten“, erläuterten die Naturschützer.

Das könnte Sie auch interessieren

Wacholderdrosseln, Amseln, Buchfinken, Meisen, Mönchsgrasmücken und zahlreiche andere Vogelarten erfreuten die kleine Gruppe auf ihrer Wanderung entlang der Schlücht mit ihrem Gesang. Das solle auch künftig so bleiben, so der einhellige Wunsch. Denn wenn Vögel verschwunden sind, dann sind vor und mit ihnen unzählige andere Tier- und Pflanzenarten verschwunden.