Der Ehrenamts-Preis des Ortschaftsrates ist bei der Bürgerversammlung an Siegfried Schäuble verliehen worden für sein Jahrzehnte langes vielfältiges Engagement. „So einen Menschen wie dich in der Gemeinschaft zu haben, ist ein Glücksfall. Deine Einstellung ist vorbildlich“, würdigte Ortsvorsteher Klaus Müller in seiner Laudatio den Geehrten. Mit dem Verleihen dieses Preises honoriert der Ortschaftsrat das annähernd fünf Jahrzehnte andauernde Wirken von Siegfried Schäuble, und dies nicht nur bei der Feuerwehr, sondern auch beim Narrenverein „Stiegele Chatz“ und darüber hinaus.
Seit 49 Jahren bei der Feuerwehr
Siegfried Schäuble ist ein gefragter Ansprechpartner, sein Haus, seine Werkstatt stehen immer offen; er findet immer eine Lösung, wenn sein Rat gefragt ist. „Und Du antwortest immer mit einer Zusage, wenn Anliegen an Dich herangetragen werden“, so der Ortsvorsteher. So sei es für den jungen Schreiner-Lehrling im Betrieb des damaligen Ühlinger Feuerwehr-Kommandanten, Walter Vogt, 1971 selbstverständlich gewesen, in die Feuerwehr einzutreten. Siegfried Scheuble übernahm Tätigkeiten bei der Ausbildung, Leistungsabzeichen und im Feuerwehr-Ausschuss der Gemeinde. Sein Pflichtbewusstsein ist sprichwörtlich: „In den nun fast 50 Jahren bei der Feuerwehr gab es selten eine Probe oder einen Einsatz, bei denen Du gefehlt hast. Du bist für 100-prozentigen Probenbesuch bekannt“ führte Klaus Müller weiter aus.
Für Narren unentbehrlich
Im Fasnachts-Monat Februar geboren, kam Siegfried Scheuble vor 24 Jahren auch zum Narrenverein Stiegle Chatz. Er hat damals aber die Bedingung gestellt, nie an einem Bunten Abend auftreten zu müssen, seine handwerklichen Fähigkeiten einzubringen, war ihm wichtiger. Doch daraus wurde nichts, es macht ihm bis heute Spaß, mit einem meist selbst erarbeiteten Beitrag zum Gelingen der Bunten Abende beizutragen.

Sein handwerkliches Können bringt Siegi Schäuble für das fasnächtliche Brauchtum ein. Er fertigt nicht nur Bühnen-Requisiten, sondern auch die Rätschen für die Narren und restauriert Masken. Sein Herz hängt an der Tradition des Scheibenschlagens. 1974 hat er diese Tradition durch das Herstellen der „Schiebe“ wieder ins Leben gerufen. In seiner Werkstatt, der ehemaligen Küfer- und Wagnerei im Ühlinger Holz, werden die Scheiben alljährlich hergestellt. Und damit dieser Brauch nicht in Vergessenheit gerät, bietet Siegfried Scheuble immer wieder Kurse im Scheiben-Schlagen an.

Bei der Feuerwehr wie auch beim Narrenverein gab‘s in den vergangenen Jahrzehnten große Um-, An- und Neubauten, Eigenleistung war angesagt. In unzähligen ehrenamtlichen Stunden war Siegi Schäuble stets dabei. Er ist ein Mann in der „ zweiten Reihe“, und er betont: „Vorne zu stehen und Verantwortung zu übernehmen, das ist nicht mein Ding. Aber die, die vorne stehen, will ich unterstützen, egal wer das ist.“ Ortsvorsteher Klaus Müller dankte auch Scheubles Ehefrau Christine, die das Engagement des Geehrten mit trägt.