2019 war nicht nur im Bereich der Finanzen zufriedenstellend. Erfreuliches gab es auch über das Schwarzwaldhaus der Sinne zu berichten. Hier haben sich die Eintrittsgelder von geplanten 40.000 Euro auf 50.000 Euro erhöht. „Ein erfreuliches Ergebnis“, nannte es Bürgermeister Christian Behringer. Er geht davon aus, dass sich auch in diesem Jahr die Besucherzahlen trotz der Corona-Pandemie insgesamt positiv entwickeln werden.
Das Schwarzwaldhaus der Sinne hat schon immer polarisiert. Von seinen Befürwortern wurde es bereits seit dem Umbau des ehemaligen Haus des Gastes 2014 unterstützt, in dem auch die Tourist Information beheimatet war. Einem großen Teil der restlichen Bevölkerung trieb es aber Sorgenfalten auf die Stirn. Dies gehört jedoch der Vergangenheit an: Das nicht alltägliche Mitmachmuseum genießt in Grafenhausen mittlerweile eine hohe Akzeptanz. Auch die Besucherzahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Ein Blick zurück
Nach dem Umzug der Touristinfo in den Ortsteil Rothaus war der Weg frei: Einstimmig hat der Gemeinderat entschieden, dass im Haus des Gastes ein Mitmachmuseum eingerichtet werden soll. Mit Planer Matthias Wild wurde ein Experte gefunden, der den Volksvertretern im Gemeinderat mit einer Einrichtung „Rund um die Sinne“ ein schlüssiges Konzept vorstellte.
Bei dem Begriff Museum kommt gleich der Gedanke von Erhalten und Bewahren in den Sinn. Das vorgestellte Konzept hatte aber mit dem angestaubten Begriff eines Museum nichts gemeinsam. Im Gegenteil: Hier geht es nicht darum, Exponate lediglich zu betrachten – beim Mitmachmuseum „Rund um die Sinne“ sind das Anfassen und Ausprobieren ausdrücklich erlaubt und erwünscht.

„Mit einem Mitmachmuseum bekommt Grafenhausen ein hochwertiges, kulturelles Indoorangebot, das auch zu der im Leitbild erarbeiteten Profilierung passt: Sanft – Aktiv – Natur – Genuss“, so der Experte in seiner damaligen überzeugenden Präsentation. Für zu erwartende Besucherzahlen hatte Matthias Wild im Umkreis von Grafenhausen Strukturdaten ermittelt und ging von rund 20.000 Besuchern im Jahr aus.
Bürgermeister Christian Behringer ist sich sicher, dass die neuen Formate, die Leiterin Kathleen Mönicke entwickelt hat, Früchte tragen werden. So soll unter anderem der Skulpturenpark stärker mit dem Mitmachmuseum verknüpft werden. Entlang der neuen Skulpturen unterhalb des Schulgebäudes und Hallenbades werden Besucher direkt in die Parkanlage zu den zeitgenössischen Kunstwerken geleitet.
Für 2021 wurde der in der Schweiz lebende Kunstmaler und Grafiker Salvatore Mainardi, der im Rahmen der Open-Air-Ausstellung 2020 sein Werk „On the Move“ im örtlichen Skulpturenpark aufgestellt hat, für eine weitere Veranstaltung gewonnen. Die Museumsleiterin könnte sich vorstellen, dass im Skulpturenpark ausstellende Künstler auch für hochkarätige Präsentationen im Schwarzwaldhaus der Sinne gewonnen werden könnten.
Insgesamt kann das von ihr entwickelte neue Format der Ausstellungen als Erfolg gewertet werden. Dies zeigt beispielsweise die Künstlerführung mit Evelyn Schertle durch ihre Ausstellung „Resonanz zwischen Mensch und Natur“, an der 36 Kunstinteressierte teilgenommen haben. Durch die Corona-Verordnung bedingt, mussten in diesem Jahr die geplanten und begleitenden Aktionen zu Ausstellungen allerdings abgesagt werden.