Wilfried Dieckmann

„Die Zeiten, in denen Museen nur Exponate sammeln und ausstellen, sind lange vorbei, erlebnisorientierte Ansätze mit innovativen Konzepten stehen im Fokus“, hob Landrat Martin Kistler im Rahmen der Eröffnung des „ResonanzRaumes“ im Schwarzwaldhaus der Sinne in Grafenhausen hervor. Er ist sich sicher, dass die zeitgemäße Vermittlung von Wissen im Mitmachmuseum in die richtige Richtung geht und sich gut in die Museumslandschaft des Landkreises Waldshut einfügt.

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Die Eröffnung eines neuen Museumsbereichs stellte die Verantwortlichen angesichts der Corona-Pandemie vor besondere Herausforderungen. So mussten bei der offiziellen Vorstellung des neuen „ResonanzRaumes“ ein besonderes Hygienekonzept umgesetzt und die Teilnehmerzahlen begrenzt werden.

Spiegeleffekte gab es beim Betrachten der Objekte im Schwarzwaldhaus zu erleben.
Spiegeleffekte gab es beim Betrachten der Objekte im Schwarzwaldhaus zu erleben. | Bild: Wilfried Dieckmann

Angesichts der Tatsache, dass in diesem neuen Museumsbereich theoretische Gedanken des Grafenhausener Soziologen Hartmut Rosa über das Thema Resonanz spielerisch vermittelt werden sollen, war das Interesse der Prominenz aus Politik und Gesellschaft natürlich groß.

Museum schreibt Erfolgsgeschichte

Das Schwarzwaldhaus der Sinne wurde 2014 mit den Bereichen Fühlen, Schmecken, Riechen und Sehen eröffnet und 2015 um den Themenbereich Zeit erweitert. „Eine kommunale Einrichtung, die jährlich rund 16. 000 Besucher begeistert“, betonte Bürgermeister Christian Behringer. Nicht unerwähnt ließ er auch die Erfolgsgeschichte während der Corona-Pandemie. So wurde das Mitmachmuseum im Mai mit einem umfangreichen Hygienekonzept wiedereröffnet und erfreute sich trotz Corona wachsender Beliebtheit.

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Der Bürgermeister dankte in diesem Rahmen Leiterin Kathleen Mönicke sowie dem gesamten Team für die organisatorische Bewältigung der nicht ganz einfachen Aufgabe. Mit der Ideensammlung und Planung für den Bereich Resonanz wurde bereits Anfang des Jahres begonnen. Aufgrund von Corona wurde die Umsetzung jedoch auf Eis gelegt.

Die Videoinstallation von Manuel Seidler lädt in der Ausstellung zum Verweilen ein.
Die Videoinstallation von Manuel Seidler lädt in der Ausstellung zum Verweilen ein. | Bild: Wilfried Dieckmann

Im Juni erfolgte nach den Worten des Bürgermeisters ein Aufruf, dass noch LEADER-Mittel des Landes zur Verfügung stehen. So wurden die Pläne „Resonanz“ wieder aus der Schublade gezogen und innerhalb kürzester Zeit mit umfangreichen Unterlagen eingereicht. Das Ergebnis: Der Antrag fiel positiv aus, rund 23.000 Euro wurden bewilligt.

Spezielles auf hohem Niveau

Nach den Worten der parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter sei dank Professor Hartmut Rosa mit dem Themenbereich „Resonanz“ im Schwarzwaldhaus der Sinne etwas ganz Spezielles auf hohem Niveau entstanden. „Die Region kann sich somit abheben und Resonanz über Grenzen hinweg erzeugen“, betonte die Politikerin. Mit dem Projekt hätten nicht nur Hartmut Rosa, sondern auch der künstlerische Leiter Simon Stiegeler und Planer Matthias Wild einen weiteren Anziehungspunkt geschaffen. „Es wurde nichts von außen importiert, alles stammt von Menschen, die vor Ort leben“, hob Rita Schwarzelühr-Sutter hervor.

Eröffneten den neuen Themenbereich „Resonanz“ im Schwarzwaldhaus der Sinne (von links): Martin Kistler, Rita ...
Eröffneten den neuen Themenbereich „Resonanz“ im Schwarzwaldhaus der Sinne (von links): Martin Kistler, Rita Schwarzelühr-Sutter, Matthias Wild, Simon Stiegeler, Christian Behringer und Hartmut Rosa. | Bild: Wilfried Dieckmann

Landrat Martin Kistler ist sich sicher, dass die zeitgemäße Vermittlung von Wissen im Mitmachmuseum in die richtige Richtung geht. Das Thema Resonanz werde in dem neuen Bereich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, spielerisch und experimentell veranschaulicht. Professor Hartmut Rosa erläuterte die Exponate des neuen Ausstellungsraumes und stellte sich den Fragen der Besucher.