Brenden Gisela Isele aus Brenden hat im Kreise ihrer Familie ihren 90. Geburtstag gefeiert. Sie wurde am 28. April 1935 als älteste Tochter der Eheleute Emil und Anna Ebner geboren und wuchs mit ihren Schwestern Paula und Maria und Bruder Emil in Brenden auf. Nach der Volksschule besuchte sie zwei Jahre die Fortbildungsschule in Berau. Sie war damals als 18-Jährige eine der ersten Frauen in Brenden, die einen Führerschein gemacht hat. Das Streichorchester in Brenden, in dem sie Geige spielte, brachte sie mit ihrem Mann Adolf Isele zusammen. Am 28.¦Mai 1957 feierten sie eine große Hochzeit. Ein Jahr später kam Sohn Bernhard zur Welt, Werner folgte 1964. Adolf Isele übernahm von seinen Eltern Alfred und Berta Isele den Hof in den Äußeren Höfen und erweiterte diesen mit seiner Frau, ein Stall wurde angebaut. Es wurden auch Feriengäste beherbergt.
Trotz Arbeit auf dem Hof war Adolf Isele ein engagierter Kommunalpolitiker: Ab 1965 als Bürgermeister von Brenden, danach als Ortsvorsteher, Gemeinde- und Kreisrat. Für sein kommunalpolitisches Engagement wurde ihm 2002 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Gisela Isele hielt ihrem Mann immer den Rücken frei, auch bei seiner fast 50-jährigen Tätigkeit als Dirigent der Trachtenkapelle. Sie war auch immer eine wichtige Stütze des Vereins bei Arbeitseinsätzen. Auch Gisela Isele engagierte sich in vielfältiger Weise für ihren Heimatort. Sie war im Jahr 1978 Gründungsmitglied der Gymnastikfrauen Brenden und 18 Jahre Vorsitzende. Solange es ihre Gesundheit zuließ, war sie bis vor einem Jahr noch regelmäßig bei den Gymnastikstunden dabei. Als 13-Jährige schloss sie sich dem Kirchenchor an. Von der Neugründung 1978 bis zur Corona-Pandemie war sie eine wichtige Sopranstimme.
Nachdem die barmherzigen Schwestern, die in der Pfarrkirche St. Laurentius den Mesnerdienst verrichtet hatten, 1975 ins Mutterhaus abberufen wurden, übernahm Gisela Isele den alleinigen Dienst als Mesnerin. Sie wurde 2021 mit einer Ehrenplakette für 46 Jahre aus dem Dienst verabschiedet. Nicht immer einfach war die Landwirtschaft mit dem Mesnerdienst zu vereinbaren, musste sie doch noch vor der Messe die Stallarbeit verrichten. Bis zu ihrem 81.¦Lebensjahr hat sie täglich 30 Kühe gemolken. Viele Jahre war sie Mitglied des Pfarrgemeinderates, zehn Jahre davon als Vorsitzende. Die Kirche und ihr tiefer Glaube haben sie das ganze Leben geführt und begleitet, bei ihrer Abschiedsrede als Mesnerin hat sie dem Herrgott gedankt, dass es ihr möglich war, dies alles zu meistern. Ein schwerer Schicksalsschlag war für sie sein Tod im August 2018.
Nach gesundheitlichen Problemen wird sie liebevoll von ihren Söhnen Bernhard und Werner und deren Ehefrauen Dagmar und Karin betreut. Zur Familie gehören außerdem vier Enkelkinder sowie Urenkel Mattis.