Bei der Vorbereitung auf das Testen von Grundschülern hat die Gemeinde Grafenhausen die Möglichkeit der Anschaffung von einfachen Tests geprüft, um sich von den nicht angenehmen Tests, den sogenannten Nasenbohrern, zu verabschieden. Am Freitag jedoch kam die klare Anweisung, dass nach der aktuellen Teststrategie des Landes für Schülertestungen ausschließlich kommunale Strukturen mit Testkits aus der Landesreserve in Betracht gezogen werden sollten.

In den Kindergärten werden nur Erzieherinnen getestet. Kinder dürfen vom Personal des Kindergartens, obwohl sie eigens dafür geschult ...
In den Kindergärten werden nur Erzieherinnen getestet. Kinder dürfen vom Personal des Kindergartens, obwohl sie eigens dafür geschult wurden, nach behördlicher Vorschrift nicht getestet werden. | Bild: Wilfried Dieckmann

Das heißt im Klartext: Eigenes, angelerntes Personal, das die auf Halde liegenden „Nasenbohrer“ des Landes einsetzen soll, muss die Schüler testen. Ärzte, Apotheker oder von der Kommune selbst angeschaffte moderne Tests seien, so Christian Behringer, mit Stand vom Freitag nicht abrechenbar. „Auch wenn wir diese selber zahlen müssen, mir tun die Kinder leid“, sagte der Grafenhausener Bürgermeister, nahm mit Inge Straub von der Marien Apotheke in Grafenhausen Kontakt auf und kaufte zum Start am Montag 50 moderne, „nasenschonende“ Testungen. Diese wurden in der Grundschule zur Freude aller Beteiligten eingesetzt.

Nur Erzieher werden getestet

Im Kindergarten Grafenhausen werden, obwohl dies von den Verantwortlichen der Einrichtung geplant war, keine Kinder, sondern nur Personal getestet. Wie Mario Isele, Sachgebietsleitung Kindergartengeschäftsführung der katholischen Verrechnungsstelle Stühlingen, informierte, wurde den Kindergärten das Testen bisher untersagt, weil es sich dabei um eine medizinische Untersuchung handele. Für Kinder in der Kinderbetreuung könne gemäß der Teststrategie des Landes davon ausgegangen werden , dass bei den bekannten Ausbrüchen von Corona in Kitas das Infektionsgeschehen nicht von Kindern ausging. Hinzu komme, dass geeignete Tests für kleinere Kinder bisher nicht zur Verfügung stehen.

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Wie Bürgermeister Christian Behringer bereits am Wahlsonntag nach der Auszählung gegenüber der Presse mitteilte, habe das Land eine Weiterentwicklung der eigenen Teststrategie kurzfristig geprüft. Demnach werden zur Freude des Rathauschefs ab sofort auch selbst angeschaffte Schnelltests bezahlt. Die noch auf Halde liegenden Tests aus der Landesreserve könnten nun für die Testung von Grenzpendlern oder im Rahmen der Bürgertestungen eingesetzt werden. Bis zu sechs Euro werden vom Land für jeden selbstbeschafften Test rückvergütet, hinzu kommen neun Euro für ausführende Mitarbeiter des DRK.

DRK unterstützt

Grundschüler sowie Lehrkräfte werden künftig montags im Hagehus getestet. In der Werkrealschule, Standort Grafenhausen, wurden die Termine für Testungen in jeder Woche auf donnerstags und freitags gelegt. Bisher wurden die Testungen nach Angaben des Rathauschefs von Ärztin Barbara Bohl vorgenommen. Künftig wird sie durch sieben Mitarbeiter des DRK-Ortsvereins Grafenhausen verstärkt. Die Ehrenamtlichen wurden auf diese Aufgabe insbesondere durch Einweisung von Barbara Bohl vorbereitet. Grafenhausens DRK-Chef Eberhard Hummel freute sich über die vom Bürgermeister gekauften 50 Tests.

Auf freiwilliger Basis

„So konnte der Start in der Grundschule auch reibungslos verlaufen“, betonte Eberhard Hummel. Er ist sich sicher, dass auch beim zweiten Termin in der nächsten Woche genügend schonende Tests zur Verfügung stehen werden. In der Werkrealschule sei es nach Angaben von Eberhard Hummel bei älteren Schülern zudem zumutbar, die Bestände der Landesregierung einzusetzen. Auch wies er darauf hin, dass die Tests auf freiwilliger Basis erfolgen. Von den Erziehungsberechtigten müsse demnach eine Einwilligungserklärung vorliegen. Rund zwei Drittel der Eltern hätten die Testaktion begrüßt und die Einwilligung unterzeichnet.