Grafenhausen „Der Schwarzwald ist nicht schwarz“, sondern farbig und malerisch. Die Werke von Wolfram Paul sollen das in einer Ausstellung im Schwarzwaldhaus der Sinne in Grafenhausen zeigen. Mit dem Lied von seinen Kühen auf der Weide, gesungen von Martin Wangler alias Fidelius Waldvogel, wurde die Ausstellung eröffnet.

Wolfram Paul ist leidenschaftlicher Schwarzwälder, der Werke von großer Vielseitigkeit und Einzigartigkeit schafft und eine Leidenschaft für Kultur, Natur und Kulinarik des Schwarzwaldes hat. So beschreibt Uwe Baumann, Künstler und kreativer Kopf der Kunst- und Kulturinitiative „Kosmos-Schwarzwald“, den Künstler. Paul wurde 1953 im Kraichgau geboren. Regelmäßige Ausflüge führten die Familie in den Schwarzwald. Nach seinem Studium in Kunstpädagogik führte ihn sein Referendariat nach Altensteig im Nordschwarzwald, wo er seit 42 Jahren als Kunstlehrer an der Realschule arbeitet.

Paul arbeitet spielerisch-experimentell, mit unterschiedlichen Materialien, Untergründen und Gegenständen. Der Künstler hat sich auch mit Technik und Stil der großen Maler wie van Gogh, Dalí, Cézanne oder Miró beschäftigt. Er malt Motive aus dem Schwarzwald in deren Stil. 25 Bilder des Altenberger Schlosses sind jeweils im Stil eines anderen Künstlers gestaltet. Biggi vom Brauereigasthof ist in van Goghs Stil gemalt und die Brauerei in Dalís Stil.

Eine andere Besonderheit sind Duftbilder. Angeregt durch Uwe Baumanns Arbeiten an seinem Buch „Speck:Takel“ malte Paul ein Bild von Schwarzwälder Schinken. Als Malgrund wählte er den Ruß aus einem Räucherofen. „Der intensive Duft von Schwarzwälder Schinken begleitete mich während der ganzen Zeit des Malens und blieb auch später lange erhalten“, erklärt Paul. Dieses Erlebnis wollte er weitertragen. Postkarten mit künstlich aufgebrachten Aromen brachten aber nicht das gewünschte Ergebnis. Paul fragte daher beim Metzger, ob er die Karten in seinen Räucherofen hängen könne. Das Ergebnis konnte sich schnuppern lassen. So hängen jetzt regelmäßig Schinken-Postkarten zwischen Schinken und Würsten im Räucherofen.

Die Beschäftigung mit den künstlerischen Traditionen im Schwarzwald führte Paul nach Gutach. Dort existierte um 1900 eine Malerkolonie von rund 100 Künstlern. Seit 2017 ist Paul als Freilicht-Maler auf dem Gelände des Vogtsbauernhofs in Gutach unterwegs. Auf den Spuren der Landschaftsmalerei lässt Paul sich zu neuen Techniken und Darstellungsformen inspirieren. Mit seiner zum mobilen Atelier ausgebauten Ape fährt er zu ausgesuchten Plätzen. „Dort verbringe ich Zeit, um die Besonderheit des Orts zu erfassen, zu skizzieren und später dann im Atelier zu Hause ausarbeiten zu können“, erläutert der Künstler.

Die Ausstellung ist bis 2. November zu sehen. Am 14. August gibt es von 13.30 bis 15.30 Uhr einen Mal-Workshop für Kinder und von 16 bis 17 Uhr eine exklusive Künstler-Führung.