Uschi und Max Zenz, Träger der Verdienst-Medaille der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf, haben im Pflegeheim in Bonndorf ihre goldene Hochzeit gefeiert. Uschi Zenz durfte erstmals nach fünf Wochen mit Sondergenehmigung und unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften wegen der Corona-Pandemie ihren Mann besuchen. Als sich die Beiden in der Gaststätte von Max‚s Eltern in Traar begegneten, war es Liebe auf den ersten Blick. „Ich wusste sofort, dass Max und ich heiraten werden“, erzählt Uschi Zenz.

Der Dorfpfarrer in Traar riet damals von einer „Mischehe“ ab: Sie sollte lieber einen katholischen Mann suchen. Er meinte: „Evangelisch und katholisch – das geht nicht gut!“ So ließen sich die Beiden von einem toleranteren Pfarrer in einer Klosterkirche bei Krefeld trauen. Beide hatten gerade ihre Ausbildung abgeschlossen – sie als Kontoristin und er als Einzelhandelskaufmann. Nach der Hochzeit bezogen sie ihre erste gemeinsame Wohnung in der Nähe des Möbelgeschäftes in Moers, in dem Max Zenz arbeitete. Im September 1970 kam Tochter Silvia zur Welt. 1981 folgte Sohn Roman. „Wir hatten ein gutes Leben und ein offenes Haus für Freunde und Bekannte. In guten wie in schlechten Zeiten füreinander da sein, haben wir uns als 19-Jährige versprochen und das Versprechen gehalten“, sagt Uschi.
Die Anfänge in Birkendorf
1976 erfolgte der Umzug nach Birkendorf. Dort hatten sie als „Kurgäste“ 1968 zusammen mit den Eltern Ferien verbracht. Max Zenz arbeitete bei Möbel Seipp in Tiengen, wo er als kompetenter Küchenberater geschätzt wurde und die Küchenabteilung mit aufbaute. Uschi Zenz versorgte den Haushalt und fand eine Teilzeitstelle im Birkendorfer Heilpädagogischen Kinderheim.
Das Engagement für die Städtepartnerschaft
Der ehemalige Bürgermeister Eugen Kaiser gewann die Beiden für den Freundeskreis Machecoul. Für ihre jahrzehntelange Mitarbeit im Vorstand wurden sie 2013 mit der Verdienstmedaille der Gemeinde geehrt. Marthe und Marcél Gentet aus der Partnerstadt sind seit 1976 Freunde fürs Leben geworden. Uschi Zenz ist weiterhin im Vorstand aktiv.
In zahlreichen Vereinen aktiv
Es gab kaum einen Verein in Birkendorf, in dem das Paar nicht Mitglied war. „Fußballclub, Kegelfreunde, Gymnastikgruppe, Trachtengruppe, Tennisclub, Kirchenchor, Gitarrengruppe – überall waren sie beliebt und aktiv dabei. Als Narrenvater führte Max viele Jahre den Elferrat; das Ehepaar war Gründungsmitglied der Narrenzunft Rombachwiibli.
Die Schicksalsschläge
2013 ging Max Zenz in Rente. Für den Ruhestand hatten beide viele Pläne. Aber er wurde krank – Alzheimer machte sich mehr und mehr bemerkbar und verlangte der Ehefrau viel ab. Als sie durch einen Unfall ins Krankenhaus musste, halfen ihre Kinder und Schwiegertochter Stefanie. Sie fanden für den Vater einen Platz im Pflegeheim Bonndorf.

Nun feierten sie zu zweit in seinem Zimmer goldene Hochzeit bei Kaffee und Kuchen. „Es ist hart, aber Max hat sich sehr gefreut, mich wiederzusehen“, erzählt Uschi Zenz, die zwei Tage später 70 wurde. Ihr Mann hat am 9. Mai seinen 70 Geburtstag. „Wir hatten auch viele gute Zeiten, haben viel Schönes erlebt und sind viel gereist. Da muss man dankbar und zufrieden sein“, sagt sie. Zur goldenen Hochzeit gratulierten auch zwei Enkel und die Vereine.