Als „Motor und treibende Kraft“ des Vereins, der 1971 ins Leben gerufen wurde, bezeichnete Philipp Frank den pensionierten Tierarzt. Jockers oder „Dr. Wildgehege“, wie Frank ihn bezeichnete, habe einen maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass die Freizeiteinrichtung am Waldshuter Mühleberg zu einem der beliebtesten Naherholungsziele der Stadt und darüber hinaus wurde.

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„Nicht nur das Wildgehege braucht Dich, auch Du brauchst das Wildgehege“, sagte Frank über den Geehrten, der manchmal mehrmals am Tag nach dem Rechten und den rund 200 Tieren schaue. „Das stimmt, ich bin mehrere Stunden am Tag mit dem Wildgehege beschäftigt – sei es am PC zu Hause, vor Ort oder mit der Abholung von Spenden“, sagte Jockers im Gemeinderat. Erst kürzlich habe er den Anruf einer Dame erhalten, die ihn bat, ein Kuvert mit 5000 Euro abzuholen, die sie dem Wildgehege spenden wolle.

„Es ist eine große Ehre“, sagte Werner Jockers über seine Auszeichnung, die er auch stellvertretend für seine Mitstreiter im Wildgehege-Verein unter Applaus der Stadträte und Zuhörer im Gemeinderat entgegennahm. „Ich bin schon sehr erstaunt und dankbar für die Anerkennung“, fügte der frühere Tierarzt hinzu. Die ehrenamtliche Arbeit mache er gerne. Sie sei gleichermaßen Hobby und Lebensinhalt.

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Werner Jockers erinnerte in der Gemeinderatssitzung an die Anfänge des Wildgeheges vor 48 Jahren. Damals hätten er und seine Mitstreiter die Idee gehabt, „oben am Mühleberg ein kleines Wildgehege als Naherholungsgebiet einzurichten“. Unbürokratisch sei es zugegangen, nur acht Tage nach Unterbreitung des Vorhabens habe der Gemeinderat der damals eigenständigen Stadt Waldshut seine Zustimmung signalisiert. Es wurde vereinbart, dass der Plan auf Vereinsbasis umgesetzt wird.

Die Stadt stellte dem Verein ein vier Hektar großes Waldstück kostenlos zur Verfügung, stellte die Wasserversorgung für die Tiere sicher und unterstützte den Verein bei Bedarf mit Mitarbeitern. „Die Stadt hat uns damals viel Vertrauen geschenkt“, lobte Jockers. Seit den Anfängen 1971 ist das Wildgehege mittlerweile auf 22 Hek­tar gezäunte Fläche angewachsen. Darin tummeln sich 200 bis 220 Tiere, darunter verschiedene Wildarten und Greifvögel.

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„Derzeit lohnt sich ein Besuch besonders, denn wir haben viele Jungtiere“, sagte Werner Jockers. 14 Rothirschkälber, sieben Jungtiere beim Sikawild, zwölf bei den Damhirschen und drei kleine Steinböcke gehören zum tierischen Nachwuchs. „Sogar einen kleinen Uhu haben wir“, freute sich der Vorsitzende des Wildgehege-Vereins.