Peter Rosa

„Zum Teil fahren Eltern bis auf den Schulhof“, sagt Nicole Delaye, Rektorin der Heinrich-Hansjakob-Schule. Dennoch sei die Situation hier relativ entspannt.

Etwas anders stellt sich die Situation an der Theodor-Heuss-Schule in der Liedermatte dar. Zwar gebe es laut Rektorin Tatjana Frauenstein auf der gegenüberliegenden Straßenseite genügend Parkplätze, oft würden Kinder aber unbedacht über die Straße rennen. Darüber hinaus versperren Elterntaxis oft die Bushaltestelle. In der vom Durchgangsverkehr vielbefahrenen Mozartstraße trage dies zur Unübersichtlichkeit bei.

Besonders betroffen ist die Christliche Schule in der Gurtweilerstraße. Laut Schulleitung bringen viele Eltern ihre Kinder hier auch aufgrund des großen Einzugsgebiets mit dem Auto zur Schule. Nicht selten werde dabei in der Feuerwehrzufahrt geparkt, während Eltern die Gelegenheit für den Gang zum Bäcker nutzen. „Es besteht jedes Jahr die Notwendigkeit zur Aufklärung“, sagt Sekretärin Beate Langendorf. „wir sind sehr bemüht, die Schüler sicher über die vielbefahrene Straße zu bringen.“

Alle drei Schulen weisen darauf hin, dass das allmorgendliche Elterntaxi die Ausnahme ist und zeigen Verständnis für jene Fälle, in denen es notwendig ist. Dennoch weisen sie sowohl auf die Beachtung der Verkehrsregeln, als auch auf die Vorteile des Fußwegs hin. So seien Schüler, die zu Fuß, mit dem Rad, oder per Bus zur Schule kommen, ausgeglichener und bewegten sich sicherer im Straßenverkehr. Uwe Kamp vom Deutschen Kinderhilfswerk, das zwischen 18.

 und dem 29. September die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ durchführt, bestätigt diese Erfahrungen: „Kinder haben auf dem gemeinsamen Schulweg die Gelegenheit, sich auszuzappeln, miteinander zu quatschen und ihre Umgebung kennenzulernen. Erfahrungsgemäß sind sie desto agiler und bewegen sich umso selbstbewusster und sicherer im Wohnquartier, je früher sie selbstständig zur Schule gehen.“ Seitens der Stadt Waldshut-Tiengen werden zu Schulbeginn Pläne mit sicheren Schulwegen ausgestellt. Darüber hinaus gibt es für Eltern von Buskindern in dieser Zeit vergünstigte Begleitangebote.
 

Die Schülerzahlen

Die Heinrich-Hansjakob-Schule hat derzeit 276 Schüler, davon 60 neu eingeschulte Erstklässler. In der Theodor-Heuss-Schule sind es 132 Schüler, davon 31 Erstklässler. Die Christliche Schule hat 424 Schüler und davon sind 41 Erstklässler.
 

Bringen Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule?

  • Eugen Ohlberg, aus Waldshut: „Eigentlich nicht, aber da meine Tochter heute verschlafen hat, war das notwendig. Grundsätzlich ist es mir wichtig, dass sie den Schulweg selbstständig bewältigt, er ist von der Friedrichsstraße ja auch nicht so lange. Sie geht bereits seit Mitte der ersten Klasse selbstständig zur Schule.“
  • Mustafa Hussein, aus Waldshut: „Heute ist es eine Ausnahme, da mir das Auto zur Verfügung steht. Normalerweise gehen meine Söhne zusammen mit meiner Frau den Schulweg. Uns ist wichtig, dass sie das später auch alleine können.“
  • Alina Sandrock, aus Bürglen: „Leider bleibt mir nichts anderes übrig, als meine drei Kinder regelmäßig zu fahren. Sie müssen an unterschiedliche Schulen und dazu auch nicht selten zu unterschiedlichen Zeiten. Es ist schon ein Aufwand, aber zwischen Bürglen und Waldshut gibt es einfach keine gute Busverbindung.“