Schnellfahrer aufgepasst. In Waldshut-Tiengen wird öfter geblitzt. Ein neu geschaffenes Blitzer-Team soll künftig drei Mal pro Tag an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet mit mobilen Messgeräten unterwegs sein. Ziel: mehr Sicherheit auf den Straßen der Stadt.
35.000 Euro für zweiten Blitzer
Dazu will Jürgen Wiener, Leiter der Ortspolizeibehörde, die Bußgeldstelle umorganisieren und ein zweites mobiles Messgerät anschaffen. Kostenpunkt rund 35.000 Euro.
Künftig werden zwei Mitarbeiter ausschließlich Temposünder in den Fokus nehmen. Das bedeutet gleichzeitig Mehrarbeit im Nachgang. Bislang landen etwa 2500 Verstöße pro Jahr bei der städtischen Bußgeldstelle. Für die Zukunft rechnet deren Chef Jürgen Wiener mit durchschnittlich 12.500 Verstößen pro Jahr, die bearbeitet werden müssen. Vor diesem Hintergrund genehmigte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung eine zusätzliche Stelle.
Beschwerden von Bürgern
Wie Jürgen Wiener vor dem Gemeinderat ausführte, sei zu hohe Geschwindigkeit eine der häufigsten Unfallursachen im Landkreis. Zudem würden sich Bürger wöchentlich an das städtische Ordnungsamt wenden. Ihre Forderungen: Mehr Geschwindigkeitskontrollen auf Ortsdurchfahrten und in Wohngebieten.
Jürgen Wiener: „Wenn sich Bürger mit Beschwerden an uns wenden, überlege ich mir, wie wir diese beheben können. Die Ausweitung der Geschwindigkeitskontrollen ist eine Reaktion darauf.“ Bei diesen Kontrollen gehe es aber nicht nur darum Raser einzubremsen, sondern auch um Lärmschutz.
Worum es primär nicht gehe, so Jürgen Wiener im Gespräch mit unserer Zeitung, sei mit Bußgeldern möglichst viel Geld zu verdienen. An erster Stelle stehe die Sicherheit. Verantwortlich für die Geschwindigkeits-Überwachung ist das Ordnungsamt der Stadt. Aktuell nimmt der Gemeindevollzugsdienst zwölf Messungen pro Monat vor. Im gesamten Stadtgebiet gibt es in etwa 100 Mess-Stellen, die regelmäßig abgedeckt werden sollen.
„Wenn sich Bürger mit Beschwerden an uns wenden, überlege ich mir, wie wir diese beheben können. Die Ausweitung der Geschwindigkeitskontrollen ist eine Reaktion darauf.“
Dem neuen Blitzer-Team stehen künftig zwei mobile Messgeräte zur Verfügung. So dass alsbald auch früh morgens, spät abends und auch an Wochenenden kontrolliert werden kann. Auch könnten Unfallschwerpunkte (durch zu hohes Tempo) besser abgedeckt werden, prognostiziert Jürgen Wiener. Oder anders ausgedrückt: „Wir wollen flexibler werden.“
Das zweite Geräte sei auch deshalb notwendig, weil die Geräte immer wieder geeicht und gewartet werden müssen. So sei eines immer einsatzbereit. Zudem könne das neue Gerät auch in einem Fahrzeug montiert werden. Und mit zwei Messeinheiten könne gleichzeitig in beide Fahrtrichtungen gemessen werden, so Ortspolizeichef Jürgen Wiener.
Oft zu schnell
Die motorisierten Verkehrsteilnehmer fahren oft zu schnell über die Straßen von Waldshut-Tiengen. Durchschnittlich 2500 Verstöße werden jährlich von der Bußgeldstelle bearbeitet. Bei den diesjährigen Geschwindigkeits-Kontrollen wurden folgende „Spitzenreiter“ gemessen:
- Tempo-30-Zone: 78 Stundenkilometer (Eichholzstraße)
- Tempo-50-Zone: 96 Stundenkilometer (Kupferschmidstraße)