Es ist schon einige Zeit her, als Schwyzertag- und Chilbi-Boxen feste Bestandteile der Festivitäten waren. Doch Ende der Siebziger-, Anfang der Achtzigerjahre war die Boxlegende René Weller immer wieder zu Gast im Ring am Hochrhein. Der Vorstand des Boxring Klettgau, Gerhard Grether, erinnert sich an seinen Kollegen und spricht darüber, wie Wellers Krankheit jeden Boxer beschäftigt.
Weller boxte in Waldshut und Tiengen
Drei Mal kletterte der damalige Amateurboxer René Weller, der am Dienstag in seiner Heimatstadt Pforzheim gestorben ist, am Hochrhein in den Ring. In den Jahren 1978, 1979 und 1980 kämpfte der schöne René, wie er oft betitelt wurde, auf der Waldshuter Chilbi und beim Schwyzertag in Tiengen, wie sich Gerhard Grether erinnert. Damals seien rund 1000 Menschen gekommen, um sich die Kämpfe anzusehen.
Viel Liebe zum Hochrhein
In die Region habe es den späteren Doppel-Europameister, laut Grether, nicht wegen des Geldes gelockt. „Er war immer gerne hier, sonst wäre er nicht drei Mal gekommen“, so der Boxtrainer. Auch in Lörrach soll Weller, nach Informationen unserer Zeitung, immer wieder unterwegs gewesen sein.
Grether erinnert sich an Weller
Für den Chef des Boxring Klettgau war Weller ein guter Sportskollege: „Er war halt eine Ikone – immer fröhlich, immer lustig“, erinnert sich Grether an seine Begegnungen mit dem Star. „Bei den Amateuren hatte er ein hohes Ansehen, weil er immer viel trainierte“, führt Gerhard Grether weiter aus. Auch die Outfits von Weller haben damals die Sportler imponiert. Besonders die kurzen, glitzernden Hosen, die Weller oft im Kampf trug. „Er war einfach ein Pfundskerle“, betont Grether immer wieder.
Demenz eine Gefahr für Boxer
Wellers Demenzerkrankung hat auch Grether beschäftigt: „Wir haben uns oft gefragt, warum er so leiden muss“, sagt er. Für ihn war sein Tod daher keine Überraschung. „Boxer haben es auch nicht so leicht“, sagt der Boxtrainer Grether. Untersuchungen hätten gezeigt, dass das Risiko für Boxer, an Demenz zu erkranken, durch die vielen Schläge, die sie in ihrer Karriere erleiden hoch sei, erklärt Grether. Bei Fußballern sei diese Gefahr aufgrund der vielen Kopfbälle ebenfalls hoch.
Die letzten Kämpfe
Die letzten Boxkämpfe gab es am Schwyzertag im Jahr 2000 im Festzelt an der Wutach und bei der der Waldshuter Chilbi im Jahr 2007.