Das Landessozialministerium hat eine weitere Spritze in die Impfkampagne gesteckt. Es ermöglicht den Kommunen seit Anfang März, Impfungen für Senioren über 80, die nicht mobil sind, über das Landratsamt wohnortnah anzubieten. Nun können sich auch die älteren Einwohner aus Waldshut-Tiengen und Lauchringen, die noch keinen Impftermin haben, am kommenden Samstag im Kreisimpfzentrum in der Stadthalle Tiengen impfen lassen.

Für ältere Menschen, die nicht mobil sind

Die Rede ist von Sammelimpfterminen, Gemeindeimpfterminen, dezentralem Impfen. Gemeint ist ein und dasselbe. Das Land Baden-Württemberg will Impfungen nicht alleine mit den Impfzentren gewährleisten. Es ist ein Zusatzangebot, das sich an ältere Menschen richtet, die nicht mehr so mobil sind, für die der Weg in ein Impfzentrum oftmals mit größeren Anstrengungen verbunden ist.

Land will am Erfolgsmodell festhalten

Das Landesministerium erklärt in einer Pressemitteilung: „Die Vor-Ort-Impfungen ergänzen die Struktur der zentralen Impfzentren und Kreisimpfzentren.“ Noch bevor die Impfungen in den Arztpraxen starteten, hätten ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen bereits direkt geimpft werden können. Gesundheitsminister Manne Lucha betont: „Wir wollen deshalb an diesem Erfolgsmodell festhalten und weitere Kommunen animieren, Impftermine vor Ort anzubieten.“

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Projektstart im Landkreis war in Rickenbach

Laut Information der Landesbehörde wurden bis zum 1. April bereits 205 Vor-Ort-Aktionen durchgeführt und insgesamt mehr als 21.000 Menschen über 80 geimpft. Im Landkreis Waldshut habe es bis dato kommunale Impftermine in den Raumschaften, die weiter vom Kreisimpfzentrum (KIZ) entfernt liegen, gegeben. Etwa in Häusern, Laufenburg, Bonndorf oder Bad Säckingen-Wallbach. Start des Projekts war in Rickenbach. Wie Landratsamtssprecher Tobias Herrmann auf Nachfrage schreibt. Mit dem Impftermin für die Raumschaft Waldshut solle neben der Regelterminierung auch für Bürger in unmittelbarer Nähe zum KIZ diese weitere Gelegenheit angeboten werden.

Kommunen organisieren die Terminvergabe

So ist nun der Sammeltermin für die Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden Waldshut-Tiengen, Lauchringen, Dogern und Weilheim zu Stande gekommen. Ralph Albrecht, Leiter des Ordnungsamts bei der Stadt Waldshut-Tiengen, erklärt: „Die Kampagne ist über das Landratsamt bereit gestellt. Jede Gemeinde organisiert die Terminvergabe für den Samstag selbst.“

Rundschreiben an alle über 80-Jährigen

Die Stadt Waldshut-Tiengen und Gemeinde Lauchringen haben die über 80-Jährigen in ihren Kommunen mit einem Rundschreiben informiert. „Ich freue mich, dass wir den besonders gefährdeten Bürgern diese lang ersehnte Möglichkeit nun anbieten können. Das ist ein wichtiger Schritt für uns in der Pandemiebekämpfung“, schreibt Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank.

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Waldshut-Tiengen hat 257 Impfdosen zur Verfügung

Die Zahlen darüber, wie viele Waldshut-Tiengener über 80 bereits geimpft sind, liegen der Verwaltung nicht vor. Nur so viel: In der Stadt mit ihren Ortsteilen seien 1700 Bürger über 80 gemeldet. „Wie viele davon schon geimpft sind, wissen wir nicht“, sagt Ordnungsamtsleiter Ralph Albrecht. Der Stadt stünden auf jeden Fall 257 Impfdosen für eine Vergabe am kommenden Samstag zur Verfügung.

Gemeinde Lauchringen wirbt für die Schutzimpfung

Lauchringens Bürgermeister Thomas Schäuble weist im Schreiben an die Senioren noch einmal darauf hin, dass das Impfen freiwillig ist. Doch er betont: „Das solidarische Miteinander der Menschen trägt unsere Gesellschaft durch die Corona-Krise und ist immer noch der Schlüssel zur Pandemiebekämpfung.“ Er wirbt bei allen Bürgern dafür, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

So kann man sich für den Sammelimpftermin in der Stadthalle Tiengen anmelden:

17.000 Erstimpfungen im Kreisimpfzentrum

Laut Information des Landratsamts haben im Kreisimpfzentrum in Tiengen bislang rund 17.000 Menschen eine Erstimpfung, 5000 eine Zweitimpfung erhalten. Ende der vergangenen Woche waren es 7810 Erstimpfungen und 4984 Zweitimpfungen mit dem Impfstoff Biontec, 8759 Erstimpfungen mit Astrazeneca. Pressesprecher Tobias Herrmann weist aber darauf hin, dass nicht alle Geimpften auch im Landkreis wohnen.