Philipp Studinger (CDU)
Die Stimmung bei der Waldshut-Tiengener CDU ist im Hinblick auf das Ergebnis der Bundespartei bedrückt, der Fraktionsvorsitzende will auch nicht von einer „Wahlparty“ sprechen, sondern nennt es den „Wahlkampf-Abschluss“. „Der Verlust unserer Partei bei den Zweitstimmen ist drastisch“, sagt er. Auch bei den Erststimmen musste die CDU Federn lassen, allerdings weniger als bei den Zweitstimmen: „Der Rückhalt für Felix Schreiner ist spürbar groß, die Wähler schätzen ihn für seine Leistungen als Bundestagsabgeordneter. Darüber freuen wir uns natürlich.“
Claudia Hecht (SPD)
Über das Ergebnis ihrer Bundespartei dürfen sich hingegen die Sozialdemokraten in Waldshut-Tiengen freuen: „Allerdings hätten wir uns gewünscht, dass unsere Kandidatin in Waldshut stärkste Kraft wird. Schade, dass es dafür nicht gereicht hat – aber die SPD hat auch im Wahlkreis Boden gut gemacht“, sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende im Waldshut-Tiengener Gemeinderat. Sie führt den Vorsprung von Felix Schreiner letztlich auf die finanziellen Mittel zurück, die seine Partei im Wahlkreis für Werbemittel in die Hand genommen hat.
Petra Thyen (Grüne)
Die Freude der Grünen, die im Rheinischen Hof in Waldshut ihre Wahlparty feierten, war im Hintergrund des Telefongesprächs mit der Fraktionsvorsitzenden hörbar deutlich. „Bei den Erststimmen haben wir unser Ergebnis im Vergleich zu 2017 verdoppelt und auch bei den Zweitstimmen einen ordentlichen Zuwachs erlebt“, sagt sie. Dennoch hätte sie vor dem Hintergrund der grünen Umfragewerte Anfang des Jahres bei dem Ergebnis im Bund schlucken müssen. „Doch gerade für Waldshut-Tiengen können wir total zufrieden sein“, ergänzt sie.
Harald Ebi (FDP)
Der FDP-Fraktionsvorsitzende im Waldshut-Tiengener Gemeinderat zeigt sich am Wahlabend „sehr zufrieden“ mit dem Abschneiden seiner Partei. „Wir sind zweistellig“, freut er sich im Gespräch mit dieser Zeitung. „Ich bedanke mich bei den Wählerinnen und Wählern, die mit ihren Stimmen Vertrauen in die FDP gesetzt haben“, fügt er hinzu. Er erinnert an die Landtagswahlen im März dieses Jahres, „bei der wir schon gut abgeschnitten haben“. Parteiintern sieht Ebi noch Verbesserungsbedarf: „Wir müssen noch mehr Geschlossenheit zeigen.“