Zäsur in der Großen Kreisstadt: Erstmals ist bei einer Landtagswahl in Waldshut-Tiengen die CDU von den Grünen auf den zweiten Platz verwiesen worden. Auch wenn die Christdemokraten bereits 2016 nur noch mit drei Prozent Abstand vorne lagen: Mit der jetzigen Konstellation ist das Ende der schwarzen Dominanz im wörtlichen Sinne amtlich. Der Rückgang auf knapp 22 Prozent bedeutet, dass der Stimmenanteil der CDU binnen zehn Jahren um fast die Hälfte eingedampft wurde. Die SPD hatte zwar nur geringe Verluste, doch ihr ebenfalls anhaltender Bedeutungsverlust ist nun besonders augenfällig: Ihr Ergebnis ist mit unter zehn Prozent nur noch einstellig. Zumindest aus kommunaler Sicht sind die Stimmenverluste schwer zu erklären, denn beide Parteien leisten im Gemeinderat konstruktive Sacharbeit und besetzen teilweise auch ökologisch gefärbte Themen. Doch das Original kann deutlich stärker punkten, wie der Triumph von Bündnis 90/Die Grünen mit Niklas Nüssle aus Wutöschingen zeigt. Wenn die Grünen ihren Schwung nutzen, könnte sogar die auch schon angeknackste schwarze Bastion im Gemeinderat ins Wanken geraten.

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