Bereits am 30. Januar ist Dr. Gerhard Schneble in Dogern im Alter von 81 Jahren gestorben.
Gerhard Schneble kam am 29. Oktober 1939 in Waldshut als Sohn des Forstrates Alfred Schneble und seiner Frau Ruth, geborene Lichtenberger, zur Welt. Aufgewachsen ist er zusammen mit seinem Bruder Hansjörg, ebenfalls Mediziner, der 1941 zur Welt kam, in Jestetten. Ruth Schneble musste die beiden Kinder alleine erziehen, da der Vater im Kriege gefallen war.
Die Brüder haben ihren Vater nie kennengelernt. Seine Jugend verbrachte Gerhard Schneble in Freiburg, wo er am humanistischen Berthold-Gymnasium sein Abitur ablegte. Das Studium der Humanmedizin absolvierte er an den Universitäten in Freiburg, Würzburg und Wien als Stipendiat des Cusanuswerkes. 1965/66 Schloss er sein Studium mit Staatsexamen und Promotion in Freiburg ab. In München machte der junge Arzt, der seinen Beruf stets als Berufung empfand, schnell Karriere. Nach kurzer Assistenzarztzeit wurde er Oberarzt für Unfallchirurgie am Klinikum Schwabing.
Dort lernte er auch seine, aus Norddeutschland (Itzehoe) stammende Ehefrau Gretel Schneble kennen, die als OP-Schwester am Klinikum arbeitete. 1971 heiratete das Paar. Die drei Söhne Volker, Markus und Frank kamen alle in München zu Welt. 1979, im Alter von damals 39 Jahren, übernahm Gerhard Schneble die Stelle des Chefarztes für Chirurgie und Unfallchirurgie als Nachfolger von Walter Thiele am Spitalfonds Waldshut, wo sein Augenmerk besonders auf der weiteren Spezialisierung der Hüft- und Knieprothetik lag.
Immer für die Patienten da
Nach 25 Jahren als Chefarzt am Krankenhaus Waldshut trat Gerhard Schneble im November 2004 in den Ruhestand. Gerhard Schneble wird von ehemaligen Mitarbeitern als ein Mensch bezeichnet, der zielgerichtet, engagiert und mit voller Hingabe für seinen Beruf immer für seine Patienten da war. „Seine Markenzeichen waren Fachlichkeit, Fürsorge und Empathie. Eigenschaften, die von Patienten und Mitarbeitern gleichermaßen geschätzt wurden.“
Auch im Ruhestand war Gerhard Schneble noch ehrenamtlich aktiv. In seinem Wohnort Dogern bot er auf Initiative des ehemaligen Bürgermeisters Matthias Guthknecht im Rathaus Sprechstunden an, um Dogerner Bürgern bei der Erklärung von Arztbriefen und Befunden zu helfen.
Gerhard Schneble war Mitglied in zahlreichen Vereinen und Gesellschaften, so unter anderem dem Rotary Club Waldshut-Bad Säckingen, dem Förderkreis für Kirchenmusik Waldshut, dem Freundes- und Förderkreis Schloss Bonndorf oder der Heinrich-Kaminski-Gesellschaft, um nur einige zu nennen.
Seine Begeisterung galt auch der Musik. Er spielte Geige und Bratsche. Aktiv spielte er als Bratschist in zwei Streichquartetten, mit denen er auch auf Konzertreisen ging. Weitere große Leidenschaften Schnebles waren das Lesen in jeder freien Minute, wovon auch eine große Bibliothek zeugt, sowie die intensive Beschäftigung mit Sprachen und der Geschichte.
Neben seiner Frau und den drei Söhnen hinterlässt Gerhard Schneble vier Enkelkinder.