Der Wechsel im Ratsrund von Waldshut-Tiengen ist geschafft. Im Rahmen der konstituierenden Sitzung trat das neu gewählte Ratsgremium feierlich seine fünf Jahre währende Amtszeit auf. Fünf der 26 Stadträte sind neu oder nach Unterbrechung wieder in das Gremium gewählt worden. Der Abend stand aber auch im Zeichen des Danks und des Abschieds verdienter Köpfe der Kommunalpolitik.

„Wichtiger Moment in der demokratischen Tradition“

Oberbürgermeister Martin Gruner bezeichnete die konstituierende Sitzung als „wichtigen Moment in der demokratischen Tradition unserer Stadt“. Und weiter: „Sie ist nicht nur eine formale Notwendigkeit, sondern auch ein Symbol für den Beginn einer neuen Legislaturperiode und unsere Verpflichtung, gemeinsam an der Zukunft unserer Stadt zu arbeiten.“

Es sei Startschuss, ein „zentraler Moment“ und die Basis für die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren, in denen sich die Stadt vielen Herausforderungen, aber auch Chancen gegenüber sehe. Insofern zeigte er sich auch sehr erfreut, dass die Sitzung sich eines großen Zuspruchs erfreute.

„Ich freue mich auf eine inhaltlich produktive, menschlich wertschätzende und politisch pragmatische Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren“, so Gruner. Er rief den Gemeinderat dazu auf, die Zukunft der Stadt zu gestalten und sie zu einem Ort zu machen, „der das Wohl aller Bürger in den Mittelpunkt stellt“.

Jüngste Stadträtin spricht den Verpflichtungseid

Großer Moment: Martin Gruner nahm Julia Olinger als jüngstes Mitglied des neuen Gemeinderats stellvertretend für das Gremium den ...
Großer Moment: Martin Gruner nahm Julia Olinger als jüngstes Mitglied des neuen Gemeinderats stellvertretend für das Gremium den Verpflichtungseid ab. | Bild: Baier, Markus

Freilich prägte eine Reihe formaler Akte die erste Sitzung des neuen Gemeinderats. Die Vereidigung des neuen Gremiums stellte dabei sicherlich den vornehmsten dar. Stellvertretend für den gesamten Rat durfte dies die jüngste im Bunde, Julia Olinger (Neutrale Liste), übernehmen.

Drei Oberbürgermeisterstellvertreter galt es aus dem Ratsrund zu benennen. Hier kommen traditionell die drei mitgliederstärksten Fraktionen zum Zuge. Und mit Peter Kaiser (CDU), Harald Würtenberger (Freie Wähler) und Petra Thyen (Grüne) kürte das Gremium drei bewährte Kräfte.

OB und Beigeordnete mit ihren Stellvertretern (v.l.): Petra Thyen, Harald Würtenberger, Martin Gruner, Peter Kaiser und Petra Dorfmeister.
OB und Beigeordnete mit ihren Stellvertretern (v.l.): Petra Thyen, Harald Würtenberger, Martin Gruner, Peter Kaiser und Petra Dorfmeister. | Bild: Baier, Markus

Nicht weniger als neun Ausschüsse, Aufsichtsräte und sonstige Gremien galt es bei der Sitzung personell auszustatten. Hier hatten die Fraktionen bereits umfassend vorgearbeitet und Vorschläge eingebracht, die letztlich allesamt einhellige Zustimmung erhielten.

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Ehrung für langjährige Stadträte

Seit jeweils 20 Jahren an Bord: Petra Dorfmeister (links) und Martin Gruner (rechts) gratulierten Armin Arzner, Claudia Hecht und Harald ...
Seit jeweils 20 Jahren an Bord: Petra Dorfmeister (links) und Martin Gruner (rechts) gratulierten Armin Arzner, Claudia Hecht und Harald Ebi (v.l.). | Bild: Baier, Markus

Im Rahmen der Sitzung zum Wechsel vom alten zum neuen Gemeinderat bot sich freilich auch Gelegenheit, drei Stadträte für ihre besonders lange Mitgliedschaft im Gremium auszuzeichnen. Armin Arzner (CDU) bringt es nämlich neben seiner 25-jährigen Arbeit als Ortsvorsteher von Oberalpfen inzwischen auf bereits 20 Jahre Gemeinderatsarbeit.

Ebenfalls 20 Jahre im Gremium sind die Fraktionssprecherin der SPD Claudia Hecht (SPD) und FDP-Fraktionssprecher Harald Ebi. Alle drei erhielten für ihren Einsatz das silberne Verdienstabzeichen des Städtetags.

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Abschied von verdienten Ratsmitgliedern

Sie gehören dem neuen Rat nicht mehr an: Daniela Tayari, Adelheid Kummle, Uta Blankenhorn-Theiss, Maximilian Wagner und Johannes ...
Sie gehören dem neuen Rat nicht mehr an: Daniela Tayari, Adelheid Kummle, Uta Blankenhorn-Theiss, Maximilian Wagner und Johannes Sandrock wurden von Petra Dorfmeister (links) und Martin Gruner verabschiedet. | Bild: Baier, Markus

Wo ein Neuanfang, da gibt es auch immer Anlass zum Abschied. Im Fall des Gemeinderats betraf dies insgesamt fünf Ratsmitglieder, denen OB Gruner jeweils mit persönlich gehaltenen Worten seinen Dank für ihr Engagement aussprach.

Am längsten hatte Johannes Sandrock (SPD) dem Gemeinderat angehört. 15 Jahre lang prägte er die Geschicke der Stadt mit, arbeitete dabei in etlichen Gremien und Arbeitsgruppen mit, wie Gruner anerkennend festhielt. Zur Wahl am 9. Juni hatte er nicht erneut kandidiert. Als Dank für seinen Einsatz erhielt er die kleine goldene Medaille der Stadt Waldshut-Tiengen.

Auf jeweils fünf Jahre Amtszeit brachten es Uta Blankenhorn-Theiss und Maximilian Wagner (beide CDU), die ebenfalls nicht mehr kandidiert hatten. Wie die beiden abgewählten Ratsmitglieder Adelheid Kummle (Freie Wähler) und Daniela Tayari (Grüne) erhielten sie die Silberne Medaille der Stadt.

Vier „kleine Bürgermeister“ nehmen ihren Abschied

Sie haben sich über die Maßen für die Allgemeinheit engagiert: Die scheidenden Ortsvorsteher Jürgen Bacher, Frank Kaiser, Esther Koch ...
Sie haben sich über die Maßen für die Allgemeinheit engagiert: Die scheidenden Ortsvorsteher Jürgen Bacher, Frank Kaiser, Esther Koch und Lorenz Eschbach (v.l.) mit Beigeordneter Petra Dorfmeister (links) und OB Martin Gruner (rechts). | Bild: Baier, Markus

Auszeichnungen gab es auch für vier Ortsvorsteher, die nach teils langen Jahren im Amt, ihren Abschied nahmen. Als Vertreter des Oberbürgermeisters in den Ortsteilen, gewissermaßen als „die kleinen Bürgermeister vor Ort“, sei ihre Arbeit kaum hoch genug einzuschätzen, so Gruner.

Lorenz Eschbach (Schmitzingen, fünf Jahre) und Esther Koch (Detzeln, zehn Jahre) wurden für ihre Verdienste mit der silbernen Medaille der Stadt ausgezeichnet. Jürgen Bacher (Breitenfeld, 15 Jahre) erhielt die kleine goldene Medaille, sein scheidender Kollege Frank Kaiser (Krenkingen) für 20-jährige Tätigkeit als Ortsvorsteher die mittlere goldene Medaille.

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