Es ist das Ende einer Ära bei der Stadtverwaltung und aus persönlicher Sicht das Ende einer beruflichen Laufbahn, wie sie wohl unvergleichbar ist: Nach annähernd 48 Jahren in Diensten der Stadt geht Klaus Teufel in den Ruhestand. Die letzte Gemeinderatssitzung unter den stets wachsamen Augen des Leiters der Gemeinderatsgeschäftsstelle, in dessen Zuständigkeit aber auch Wahlen und Statistiken der Stadt fallen, wurde standesgemäß zu einem Festakt für das Urgestein, das seit Schaffung der Doppelstadt Waldshut-Tiengen Mitglied von deren Verwaltung gewesen ist. In einem Punkt waren sich die Laudatoren des Abends einig: Teufel hat im Lauf dieser bald fünf Jahrzehnte nicht nur eine Menge erlebt und an vielen Stellen mitgewirkt, sondern er wird auch an vielen Ecken und Enden fehlen.

„Ruhender Pol und Vorbild in Rechtschaffenheit“

Als „personifiziertes Gedächtnis der Stadt“ und „Meister der Wahlen“ würdigte Oberbürgermeister Philipp Frank den scheidenden Experten, der abgesehen von zahlreichen anderen Stationen in der Stadtverwaltung allein 29 Jahre lang die die Gemeinderatsgeschäftsstelle geleitet hat. Mehr als 30 Wahlen, eine Volksabstimmung und einen Bürgerentscheid hat Teufel im Lauf seiner Tätigkeit organisiert und letztlich erfolgreich über die Bühne gebracht. Und auch sonst „gibt es eigentlich nichts, was er in der Verwaltung nicht miterlebt hat“, so Frank.

Die Liste der Verdienste sei lang. Sie umfasse den Einsatz um die Städtepartnerschaft ebenso wie Detailkenntnisse über die Geschichte und Hintergründe städtischer Gepflogenheiten und Anlässe. „Für mich war er immer der Mustertyp des rechtschaffenen badischen Beamten im besten Sinne“, brachte es Frank auf den Punkt. Aufbrausend habe man Klaus Teufel wohl nie erlebt, dafür stets sachlich und lösungsorientiert.

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Gemeinderat: „Eine Bank in Sachen Zuverlässigkeit“

Als dienstältestem Mitglied des Gemeinderats übernahm Armin Arzner (CDU) stellvertretend die Würdigung Teufels. Und das Fazit fiel eindeutig aus: „Du bist eine Bank in Sachen Zuverlässigkeit.“ Das habe Arzner an Teufel bereits zu schätzen gelernt, als sich beide ihm Rahmen ihrer ehrenamtlichen Feuerwehrtätigkeit kennengelernt hatten. Doch dieser Eindruck habe sich in der Zusammenarbeit via Gemeinderat noch verstärkt.

„Nicht selten warst du der einzige, der auch in hitzigen Situationen noch den Überblick über Abstimmungsergebnis und Beschlüsse behalten hat“, so Arzner weiter. Mit seinem ungeheuren Fachwissen und seiner Kompetenz sei er aber auch immer ein wichtiger Ansprechpartner gewesen.

Eben diese Gewissenhaftigkeit gepaart mir Einsatzbereitschaft und Kameradschaft habe Teufel auch während dessen 27-jähriger Laufbahn als Feuerwehrmann ausgezeichnet, wie der frühere Feuerwehr-Stadtkommandant und heute FDP-Stadtrat Raimund Walde anerkennend darstellte. All dies habe ihm freilich auch viele verantwortungsvolle Aufgaben bei der Feuerwehr eingebracht.

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„Vollkommen überwältigt“

Der in so vielfältiger Weise für seine Verdienste Geehrte selbst zeigte sich von so viel Wertschätzung und Dank „vollkommen überwältigt“, wie er sagte. Er habe in all den Jahren in Diensten der Stadtverwaltung viele Höhen und Tiefen erlebt. Die Familie habe immer wieder auf ihn verzichten müssen. So manche Wahl sei für ihn zur persönlichen Qual geworden. Aber er habe auch immer mit Herzblut für Waldshut-Tiengen gearbeitet – „und es war mir immer wichtig, zu betonen, dass wir eine Doppelstadt sind.“

Bei Recherchen im Rathaus-Archiv habe er festgestellt, dass er sein erstes Gemeinderatsprotokoll 1980 im Alter von 21 Jahren verfasst habe, hielt Teufel fest. So alt sei auch Julia Ritz, die nun seine Nachfolge übernehmen wird. Das könne nur auf ein gutes Omen schließen lassen, betonte der scheidende Geschäftsstellenleiter des Gemeinderats.

Über Teufel und seine Nachfolgerin Julia Ritz werden wir noch ausführlicher berichten.

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