Nur gut, dass gerade niemand eine Zigarette anzündete. Sonst hätte es Ende Januar vor 30 Jahren in Unterlauchringen heftig gerumst. Weil 250 bis 300 Liter verbleites Superbenzin beim Befüllen der Tankstelle wohl wegen eines Technikdefekts in die Kanalisation liefen, bestand für mehrere Straßenzüge Explosionsgefahr.

Explosive Dämpfe werden freigesetzt

Der Fahrer des mit 35.000 Litern gefüllten Tanklastzugs brachte Nachschub für die Erdtanks. Als einer der Tanks voll war, kam es beim Umsetzen des Schlauchs auf den Einfüllstutzen eines weiteren Tanks in einem Steuerventil vermutlich zu einer Fehlfunktion. Bis zu 300 Liter Superbenzin ergossen sich so auf den Hof der Tankstelle und gelangten über den Regenablauf in die Kanalisation. Der Kraftstoff, schwerer als Luft und leichter als Wasser, breitete sich im Kanal aus und setzte die explosiven Dämpfe frei.

Feuerwehrkommandant erkennt die Gefahr

Die Alarmierung entsprach anfänglich nicht der brisanten Situation, in der sich Unterlauchringen im Umkreis der Tankstelle an diesem frühen Vormittag tatsächlich befand. Von der Tankstelle war zunächst die Gemeindeverwaltung verständigt worden, die den örtlichen Feuerwehrkommandanten informierte.

Erst dieser erkannte die Gefahr und ließ umgehend über die Rettungsleitstelle die Gesamtfeuerwehr alarmieren. Im explosionsgefährdeten Bereich öffnete die Feuerwehr jetzt die Kanaldeckel und sorgte damit für eine die Dämpfe ableitende Belüftung.

Mit Spezialgeräten wurden die Benzinanteile der Luft in den Schächten gemessen. Mit fortschreitender Zeit verringerte sich die Gefahr einer Explosion. Mit Bindemitteln wurde verhindert, dass weiteres Benzin in die Kanalisation gelangen konnte.

Mittlerweile hatte die Polizei den Abschnitt der Bundesstraße 34 im Tankstellenbereich komplett gesperrt und den Verkehr umgeleitet. Alarmiert worden war die Polizeidirektion von der Besatzung eines ihrer eigenen Streifenwagen, die zufällig an der Tankstelle vorbeigefahren und auf die Gefahr aufmerksam geworden war. Weshalb die Polizei ihren Bericht an die Presse mit dem Hinweis ergänzte: „Notrufnummer ist die 110 oder die 112.“

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