Die Gruftis aus Tiengen sind eine Stimmungsband oder auch ein sinfonisches Fasnachtsorchester, wie sie sich selbst augenzwinkernd nennen. Angefangen hatte alles 1997, als ein paar Ehemalige der Guggenmusik „Fidele Stammtischler“ der Jugend zum 25-jährigen Bestehen ein Ständchen spielten und dabei so viel Spaß hatten, dass sie einfach weiter machten.

Auf ihrer Tour durch das Städtle machten die Gruftis an vielen Stationen Halt für ein Ständchen.
Auf ihrer Tour durch das Städtle machten die Gruftis an vielen Stationen Halt für ein Ständchen. | Bild: Melanie Mickley

So entstand die Grufti-Band als eigene Musikgruppe an der Fasnacht. Inzwischen ist die Musikgruppe auf 29 Mitglieder angewachsen, dabei heben die Neuzugänge das Durchschnittsalter etwas an, denn das älteste aktive Mitglied ist Bruno Vogelbacher (84 Jahre) und der jüngste ist Armin Simmel mit 34 Jahren.

50 Jahre Altersunterschied liegen zwischen dem ältesten Grufti-Band-Mitglied Bruno Vogelbacher (84 Jahre) und dem jüngsten, Armin Simmel ...
50 Jahre Altersunterschied liegen zwischen dem ältesten Grufti-Band-Mitglied Bruno Vogelbacher (84 Jahre) und dem jüngsten, Armin Simmel (34 Jahre). | Bild: Melanie Mickley

Närrische Töne in Tiengen

Als die Blasinstrumente und Percussion der Grufti-Band am vergangenen Samstag durch das Tiengener Städtle schallte, wusste jeder Bescheid, dass ab jetzt wieder das närrische Treiben beginnt.

Sportlich – Ottokar Sinnemann (vorne) und die Grufti-Band zogen am Samstag von 11 bis 17 Uhr durchs Tiengener Städtle.
Sportlich – Ottokar Sinnemann (vorne) und die Grufti-Band zogen am Samstag von 11 bis 17 Uhr durchs Tiengener Städtle. | Bild: Melanie Mickley

Ehrenpräsident Manfred Herzog hatte im letzten Jahr die Idee für eine Grufti-Städtle-Fasnacht, bei der in der Tiengener Altstadt spontan und ungezwungen gemeinsam mit den Anwohnern, Fans und Freunden gefeiert wurde. Sozusagen Back to the Roots, wie in den Anfangsjahren der Gruftis, als sie exklusiv nur durch Tiengens Straßen und Gassen zogen.

Fans, Anwohner und Passanten feierten mit der Grufti-Band den Auftakt in die närrische Zeit.
Fans, Anwohner und Passanten feierten mit der Grufti-Band den Auftakt in die närrische Zeit. | Bild: Melanie Mickley

Das kam so gut an, dass sich die Grufti-Band für eine Wiederholung entschied. So versammelte man sich am Samstagmorgen bei frostigen Minusgraden erst einmal zum Weißwurst-Frühstück in der Vinoteca. Um elf Uhr startete die Band mit dem ersten Musik-Halt am Lindenplatz, der tags zuvor noch mit einer fasnächtlich geschmückten Linde aufgehübscht wurde.

Die Linde am Lindenplatz wird traditionell von der Grufti-Band närrisch geschmückt.
Die Linde am Lindenplatz wird traditionell von der Grufti-Band närrisch geschmückt. | Bild: Melanie Mickley

Tour durch das Städtle

Auf der weiter folgenden Tour durch das Tiengener Städtle Richtung Marktplatz, Fahrgasse, Fußgängerzone und Löwendenkmal gab es noch viele Ständchen-Stopps, wo immer auch ein Getränk oder eine Brezel wartete – auch für die Zuhörer.

Auch die ganz jungen Fans begeisterten sich für den Grufti-Versorgungswagen.
Auch die ganz jungen Fans begeisterten sich für den Grufti-Versorgungswagen. | Bild: Melanie Mickley

Der Nachschub war stets durch den begleitenden Grufti-Band-Traktor mit Anhänger gesichert.

Thomas Flügel Der Flieger bewirtete das Publikum am Straßenrand vom Grufti-Wagen aus.
Thomas Flügel Der Flieger bewirtete das Publikum am Straßenrand vom Grufti-Wagen aus. | Bild: Melanie Mickley

Auch einige anliegende Geschäfte und Gaststätten spendeten Getränke oder öffneten ihre Türen für ein kurzes Aufwärmen.

Der Grufti-Band-Vorstand (von links): Christian Sailer (Organisator), Martin Dörflinger (Musikalischer Vize), Michael Oesterle ...
Der Grufti-Band-Vorstand (von links): Christian Sailer (Organisator), Martin Dörflinger (Musikalischer Vize), Michael Oesterle (Präsident), Ottokar Sinnenmann (Musikalischer Leiter), Manfred Herzog (Ehrenpräsident) und Michael Beiser (Schriftführer). | Bild: Melanie Mickley

Bunt gemischt ist das Repertoire der Gruftis. Egal, ob sie Schlager, Rock/Pop oder Disco-Titel anstimmten – das Publikum am Straßenrand erkannte sie sofort, sang mit und schunkelte oder tanzte dazu. „Dass die Titel gleich von den Zuhörern erkannt werden, liegt wohl an den passend arrangierten Stücken von unserem musikalischen Leiter, Ottokar Sinnemann“, sagt Michael Oesterle, Präsident der Grufti-Band.

Selfie mit Grufti-Präsident Michael Oesterle: Melanie Mickley verlieh der Grufti-Band den Südkurier-Narrenorden.
Selfie mit Grufti-Präsident Michael Oesterle: Melanie Mickley verlieh der Grufti-Band den Südkurier-Narrenorden. | Bild: Melanie Mickley

Und Kondition haben sie anscheinend auch, denn noch fünf Stunden später, nach vielen Musikstopps, klangen die Gruftis noch genauso spritzig wie am Anfang – Chapeau! Anerkennend für diese große Ausdauer nahm der Präsident gerne den SÜDKURIER-Narrenorden für die Band entgegen.

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