Einer Sage nach schleichen sich die Heinzelmännchen nachts in die Häuser, um die Arbeit der Bürger zu verrichten. Ein solches Heinzelmännchen ist auch Achim Bucher.

Zwar kommt der Gurtweiler nicht vor Morgengrauen, doch während andere sich am Sonntag noch mal im Bett herumdrehen oder gemütlich beim Frühstück sitzen, war der Mesner der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Tiengen in den vergangenen Jahrzehnten um diese Zeit bereits längst im Auftrag des Herrn unterwegs.

Ohne ihn wären die Kirchentüren verschlossen und die Kelche und Hostienschalen leer geblieben. Und niemand hätte im Gottesdienst gewusst, welches Lied anzustimmen ist.

Nach 55 Jahren hat Achim Bucher nun seinen ehrenamtlichen Dienst quittiert. Gerne hätte Pfarrer Ulrich Sickinger als Leiter der Seelsorgeeinheit St. Verena den langjährigen Kirchendiener, der immerhin unter fünf Pfarrern wirkte, öffentlich gedankt und im Gottesdienst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

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Doch so rührig der Senior all die Jahrzehnte war, so bescheiden ist er auch. „Eine kurze Notiz im Pfarrblatt reicht aus, denn in all den Jahren ging es mir nie um meine Person, sondern immer um die Kirche und den Herrn“, lässt sich Bucher im Pfarrblatt zitieren.

Auch einen großen Zeitungsbericht über seinen Abschied lehnte er ab. Er wolle nicht, dass so viel Aufhebens um ihn gemacht wird.

Diesen Wunsch respektiert die Redaktion natürlich und dankt Achim Bucher mit diesen Zeilen für seinen langjährigen Einsatz für das Gemeinwohl. Oder um es mit den Worten von Pfarrer Sickinger zu sagen: „Vergelt‘s Gott“.

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