An der Justus-von-Liebig-Schule in Waldshut scheinen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus gegriffen zu haben. Nachdem eine Lehrerin positiv auf das Coronavirus getestet wurde, mussten elf Schüler, die direkten Kontakt mit der Infizierten hatten, in Quarantäne und wurden ebenfalls auf eine Erkrankung hin getestet.
Weil das Gesundheitsamt bisher nicht alle Daten der Testergebnisse bündeln konnte, hat Thomas Gehr, Rektor der Justus-von-Liebig-Schule, bei allen betroffenen Schülern telefonisch nachgefragt. „Jeder Schüler hat mir versichert, das sein Testergebnis negativ war. Vom Gesundheitsamt liegt uns aber bis heute keine offizielle Aussage vor.“ Das habe zum einen damit zu tun, dass die Schüler individuell bei ihrem Hausarzt getestet worden sind und diese nicht verpflichtet seien, negative Ergebnisse an das Gesundheitsamt weiter zu geben, erklärt Michael Swientek, Pressesprecher im Landratsamt Waldshut.
„Positive Testergebnisse werden natürlich umgehend übermittelt.“ Zum anderen kämen laut Thomas Gehr einige Schüler auch aus dem Nachbarlandkreis Lörrach, wo die Testergebnisse separat beim dortigen Gesundheitsamt erfasst werden.
Bis 19. Oktober in Quarantäne
Ursprünglich hieß es vonseiten des Waldshuter Landratsamtes, dass sich auch ein Lehrer in Quarantäne begeben musste. Susanna Heim, Pressesprecherin des Landratsamtes: „Das war glücklicherweise nicht der Fall, weil der Lehrer in keinem Kontakt zur Erkrankten stand.“ Alle betroffenen Schüler mussten, unabhängig vom Testergebnis, bis zum 19. Oktober in Quarantäne.
Die Schüler, die sich bis gestern in Quarantäne befanden, haben wie während des Lockdowns, Online-Unterricht in engem Kontakt mit den Klassenlehrern und Fachlehrern erhalten, informiert Gehr. Falls Schülern kein oder nur schlechtes Internet zur Verfügung steht, gebe es Leihgeräte von der Schule. „Bei den betroffenen Schülern war das aber nicht der Fall.“
Dass die Testergebnisse der Schüler, die in direktem Kontakt mit der infizierten Lehrerin standen, negativ ausgefallen sind, sieht Gehr auch darin begründet, dass die Vorgaben des Kultusministeriums und die Umsetzung an der Schule gegriffen haben. „Wir versuchen soweit wie möglich, weder Klassen noch Lehrer zu durchmischen. Thomas Gehr weiter: „Zudem haben wir den Vorteil, dass wir eine Belüftungsanlage haben, die 2,5 Mal pro Stunden die Luft in allen Räumen komplett austauscht.“ Die Anlage wurde 2003, als die Schule erbaut wurde, bereits installiert.
Lehrerin auf dem Weg der Besserung
Die an Corona erkrankte Lehrerin sei mittlerweile auf dem Weg der Besserung, weiß Gehr. Dass nun der erste Corona-Fall an einer Schule in Waldshut-Tiengen aufgetreten ist, habe bei vielen Schülern und Lehrern das Bewusstsein verstärkt, dass die Krankheit auch vor Waldshut-Tiengen nicht halt macht. Thomas Gehr begrüßt deshalb auch die Einführung der Maskenpflicht während des Unterrichtes. „Das ist ein zumutbarer Kompromiss, um eine Ansteckung zu verhindern und damit Präsenzunterricht so lange wie möglich beziehungsweise im besten Fall durchgehend gewährleisten zu können.“