In fast allen Waldshuter Ortsteilen war es Brauch, in der Weihnachtszeit Theater zu spielen, in Indlekofen, Schmitzingen, Eschbach und Oberalpfen. Eine Ausnahme bildete Gaiß-Waldkirch: Hier stand das Jahreskonzert des Musikvereins zur Weihnachtszeit im Vordergrund, das seit vielen Jahren in der Waldshuter Stadthalle ausgerichtet wird.
- Indlekofen: In Indlekofen führte seit Jahrzehnten der Radsportverein beim Theaterspiel Regie. Das hat sich allerdings in den vergangenen Jahren etwas geändert: In Zusammenarbeit mit Weilheim wurde die Theatergruppe Übers Tal gegründet, ein Theaterteam, das seine Spieler von beiden Seiten des Haselbachtals bezieht.
Theater wurde im Wechsel mal hüben, mal drüben gespielt, mal in der Nägeleberghalle in Weilheim, mal im Gemeindesaal in Indlekofen. Zuletzt wurde in Weilheim das Kriminalkomödie „Das Geheimnis der alten Gräfin“ unter der Leitung der RSV-Vorsitzenden Anja Hilpert aufgeführt, ein raffiniert inszeniertes Stück mit großen Spannungen, die sich erst zum Schluss in Wohlgefallen auflösen.
- Schmitzingen: Auch hier hält der Radsportverein die Fäden in der Hand. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, wurden die Stücke zuletzt viermal aufgeführt. Zum Aufgebot gehörte ein erfahrenes Team, das es immer bestens verstand, das Spiel auf die Spitze zu treiben und dabei das Publikum vom Hocker zu reißen. Mit zum Team gehört seit vielen Jahren die RSV-Vorsitzende Brunhilde Granacher.
„Ich hätte mir vorstellen können, auch in diesem Jahr Theater zu spielen, in Konzertbestuhlung mit höchstens 50 Zuschauern, dafür aber mit mehr Aufführungen“, so äußerte sie sich gegenüber dieser Zeitung. Das sei dann aber mehrheitlich an der Sorge der Spieler wegen der Corona-Pandemie gescheitert. Dann gab es in Schmitzingen noch das Fatale Seniorentheater, das unter der Regie von Rita Maier auftrat, zuletzt im Oktober 2019, im Tiengener Schlosskeller. Auf dem Programm stand der humorvolle und zugleich tiefgründige Einakter „Märchenfiguren klagen an“.
- Eschbach: In Eschbach gab der Sportverein, der SVE, beim Theaterspiel den Ton an. Dabei konnte der Verein auf ein engagiertes und erfahrenes Team zurückgreifen. So wurde 2018 unter der Regie von Karin Obrist der Dreiakter „Büro, Büro – und wieder keinen Kaffee gekocht“ aufgeführt. In dem Stück reihten sich witzige und originelle Szenen aneinander, es gab immer wieder spontanen Beifall und einen Schlussapplaus, der fast nicht enden wollte.
Großes Lob gab es vom Vorsitzenden Jürgen Amrein: Er sei froh, wieder Theater anbieten zu können, „aber es ist nicht einfach, jedes Jahr wieder Spieler zu finden, die bereit sind, ihr Herzblut einzubringen und monatelange Proben auf sich zu nehmen.“
- Oberalpfen: Jedes Jahr, wenn der Männergesangverein in der Adventszeit zu seinem Jahreskonzert einlud, stand auch ein Theaterstück, ein Dreiakter, auf dem Programm. Dabei konnte sich der Verein auf ein junges Team stützen, das mit viel Spaß und Begeisterung bei der Sache war.

Im vergangenen Jahr wurde das Stück „Pension zum rosa Gartenzaun“ gespielt, ein spannendes Stück mit Verwechslungen, Intrigen und kuriosen Szenen. Regie führten Gerda Wassmer, Gisela Senn und Sarah Wolber. In diesem Jahr hätte es für den Verein einen besonderen Anlass gegeben: Der MGO wurde 1920, also vor 100 Jahren gegründet.