Manfred Dinort

Seit Juli spannt sich ein langes Band über der Tiengener Fußgängerzone, es spendete an heißen Sommertagen willkommenen Schatten und sorgt für eine besondere Atmosphäre. Das Stofftransparent besteht aus zwölf Segmenten, die von regionalen Künstlern bei einer früheren Auflage der Kunstaktion Luftart angefertigt wurden. Am Freitagabend, 9. Oktober, werden die Arbeiten durch Scheinwerfer angestrahlt. Die Stadt wird damit in ein stimmungsvolles Licht getaucht und erhält eine besondere Atmosphäre. „Tiengen leuchtet“, heißt die Veranstaltung der Aktionsgemeinschaft, bei der die beteiligten Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet sind, so dass sich das visuelle Erlebnis mit einem Einkaufsbummel verbinden lässt.

Der Vorstand der Aktionsgemeinschaft Tiengen ist sich sicher, vor dem Hintergrund der Corona-Auflagen mit diesem Konzept eine gute Lösung gefunden zu haben. „Wir mussten uns was Neues einfallen lassen, denn Straßenfeste im alten Stil sind derzeit nicht mehr möglich“, so die Vorsitzende Zara Tiefert-Reckermann. Geschäftsführerin Nikola Kögel erklärte in einem Mediengespräch: „Unter den aktuellen Bedingungen muss man versuchen, kreativ zu sein und neue Wege zu gehen. Wir denken, dass daraus ein schöner und stimmungsvoller Abend wird.“ Das Konzept sei mit dem Ordnungsamt abgesprochen worden, „so dass alles den Corona-Regeln entspricht und wir auf der sicheren Seite sind“.

Auch seitens der Veranstalter werde man darauf achten, dass die Corona-Vorgaben eingehalten werden. Trotzdem sei es ein bisschen wie eine Gratwanderung, „aber wir freuen uns, dass wir in diesen schwierigen Zeiten den Leuten eine Abwechslung bieten können“. Stände oder begleitende Veranstaltungen, wie das früher bei solchen Anlässen üblich war, gibt es zwar nicht. Co-Geschäftsführer Kurt Reckermann versichert aber: „Wer sich mit einer Grillwurst stärken will, bekommt sie am unteren und oberen Ende der Fußgängerzone.“ Beim Thema Wetter gibt es Zuversicht: „Die Wettervorhersagen sind positiv, wir sind alle optimistisch.“ Um die technische Seite kümmert sich Jörg Winkler, Inhaber von HVT (Hochrhein Veranstaltungstechnik), dessen Firma die Lichtanlagen installiert.

Wer an dem Abend abseits des Geschehens in der Fußgängerzone einen Ruhepol sucht, der findet ihn in der katholischen Stadtpfarrkirche, die dann mit Hunderten von Kerzen illuminiert ist und ein stimmungsvolles Bild abgeben wird.