Groß war das Interesse an Tiengens erster Zukunftswerkstatt unter dem Motto „Eure Visionen – Ideen für eine lebendige Innenstadt“. Rund 100 Bürger waren in die Tiengener Sparkasse gekommen, unter ihnen viele Geschäftsinhaber, die Vorsitzende und Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft und Stadträte.
Unzählige Ideen für mehr Leben in der Tiengener Innenstadt waren Ergebnis des Workshops und ein erster Schritt für mögliche, kommende konkrete Maßnahmen. Eingeladen hatte die Stadtverwaltung mit ihren Citymanagerinnen Monika Studinger und Carina Kirves, die beide im November 2024 eingestellt wurden.

Sie begleiten die Innenstädte der Doppelstadt auf ihrem Weg in die Zukunft und koordinieren die Zusammenarbeit der Akteure, um Antworten auf verändertes Konsum-, Freizeit- und Mobilitätsverhalten zu finden.
Innenstädte sind Herz der Stadt
Oberbürgermeister Martin Gruner begrüßte die Workshopteilnehmer. „Innenstädte sind weit mehr als Einkaufsorte, sie sind das Herz unserer Stadt und Orte der Begegnung und des Miteinanders, wir müssen Innenstädte neu denken und attraktiver machen“, sagte er. Leerstände und der Online-Handel nannte er zwei aktuelle Herausforderungen für Innenstädte.
Citymanagerin Studinger sprach den demografischen Wandel an, den Fachkräftemangel, die neuen Lebenskonzepte der jungen Generation und die sozialen Medien, die, um die Menschen zu erreichen, auch von Innenstädten genutzt werden sollten. „Innenstädte werden sich verändern, was man immer brauchen wird, sind Plätze, wo Menschen zusammenkommen, wo sie gerne hingehen“, sagte Studinger.
Nach der Einführung teilten sich die Workshopteilnehmer in fünf Gruppen auf. 20 Minuten lang sammelte jede Gruppe unter Leitung eines Moderators – zwei waren die Citymanagerinnen – Ideen für die Tiengener Innenstadt, die abschließend in der großen Runde vorgestellt wurden.

Diese Ideen haben die Bürger für das Städtle
Sie zielten vorrangig auf eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität beispielsweise durch mehr Sitzbänke, Begrünung, Barrierefreiheit, gutes Internet und stabiles Handynetz, einen ausgeweiteten Wochenmarkt, Gestaltungsmaßnahmen an der Schlossmauer, ein Spielplatz im Schlossgarten und gleiche Schließ- und Öffnungszeiten der Geschäfte. Angeregt wurde die Unterstützung für Startup-Unternehmen, ein Familienzentrum, ein Haus der Vereine und ein Gaming-Café in der Innenstadt sowie die Nutzung der Schwimmbadfläche über den Sommer hinaus. Weiterhin genannt wurde die bessere Nutzung digitaler Möglichkeiten genannt, um das Städtle sichtbarer zu machen und seine Besonderheiten herauszustellen.
Die beiden City-Managerinnen werden die Ideen jetzt nach und nach aufarbeiten und nach eigenen Worten, das Machbare vom weniger Machbaren abgrenzen und die Ergebnisse dann kommunizieren.
So geht es weiter
- In Tiengen: Im April stellt die Hochschule Konstanz in einem der Tiengener Leerstände im Rahmen des Popup-Labors Baden-Württemberg Technologien der Zukunft für den Einzelhandel und die Gastronomie vor. Die dritte Veranstaltung in Tiengen, organisiert von den City-Managerinnen, wird eine Gründerwerkstatt sein.
- In Waldshut: Die Zukunftswerkstatt in Waldshut, analog zu Tiengen, findet am Dienstag, 11. Februar, 18.30 Uhr bis 20 Uhr, in der Stadtscheuer statt.
- Ergebnisse: Die Ergebnisse der beiden Zukunftswerkstätten in Tiengen und Waldshut sowie alle kommenden Termine im Rahmen des Citymanagements werden auf der Homepage der Stadt Waldshut-Tiengen (www.waldshut-tiengen.de) nachzulesen sein.