Tiengen Für die Reihe der Peter-Thumb-Konzerte in Tiengen hat der Förderverein den sizilianischen Cellisten Alessio Pianelli eingeladen. Es war ein Konzert der Extraklasse in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Pianelli hatte seinen ersten Kontakt zum Cello im Alter von zehn Jahren und schlug einen originellen Lehrweg mit Giovanni Sollima in Palermo ein. Er gewann zahlreiche internationale Preise.
Als Solist musizierte er mit zahlreichen international renommierten Sinfonie- und Kammerorchestern, unter anderem mit der Philharmonie Baden-Baden, dem Sizilianischen Sinfonieorchester, dem Kazakh State Orchestra, dem Sinfonieorchester Basel und dem Nationalen RAI-Sinfonieorchester Turin. Er füllt mit seiner Musik renommierte Säle wie die Walt-Disney-Hall in Los Angeles, das Auditorium Parco della Musica in Rom, das Auditorium RAI in Turin, das Theater La Fenice in Venedig, den Saal Verdi im Konservatorium in Mailand, die Hajuko Hall in Tokio und die Tonhalle in Zürich.
In Tiengen spielte Pianelli zwei Stücke. Als Erstes erklang die „Suite Nr. 6“ in D-Dur für Cello solo, BWV 1012, von Johann Sebastian Bach. Sie hat sechs Sätze. Pianelli spielte mit dem Barockbogen. Die Akustik des Kirchenraums erzeugte schon beim ersten Ton eine ausdrucksstarke, große Klangfülle. Das zweite Stück war die „Suite Nr. 2“ d-Moll für Cello solo, Opus 131C, von Max Reger. Pianelli spielte die vier Sätze durchweg andächtig mit geschlossenen Augen und freute sich offensichtlich, das Stück in expressivem Stil, den die Akustik der Kirche noch verstärkte, zu inszenieren. Die Töne waren erst machtvoll, dann zart, laut, dann leise, sich steigernd, dann wieder sanft antwortend. Für die Besucher war dieses Werk ein mitreißendes Klangerlebnis.
Das Konzert war eine virtuose Darbietung, die die etwa 150 Besucher mit Applaus im Stehen quittierten, was ihnen der Cellist mit drei Zugaben vergalt. Der Eintritt zu diesem außergewöhnlichen Konzert war frei. Die am Ausgang gesammelten Spenden kommen der neuen Orgel zugute.