Gärtnermeister Martin Feldmann von der Stadtgärtnerei in der Schmittenau ist als Liebhaber von Kakteen und Sukkulenten Hauptverantwortlicher für das leicht erhöht angelegte Rondell.
Zerkratzte Arme und – wie schon passiert – ein von einem Stachel durchstoßener Daumennagel, bringen ihn nicht davon ab, seine „Lieblinge“ zweimal im Jahr mit Unterstützung weiterer Mitarbeiter der Stadtgärtnerei, umzusiedeln: Vor Frostbeginn Ende Oktober hinein ins Gewächshaus und im Frühjahr, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, hinaus ins Freie.
Kürzlich war es wieder so weit: Eine Pflanze nach der anderen wurde in das runde Beet gepflanzt, insgesamt rund 500 waren es, schätzt Feldmann. Darunter Agaven, Mammillarien, Schwiegermutterstühle, Felsen- und Säulenkakteen, die Königin der Nacht – die Vielfalt ist enorm. Viel Arbeit steckt in dem Rondell, aber dafür ist es beim Unterhalt pflegeleicht. Nur wenig Wasser ist laut Feldmann nötig, um die Kakteen und Sukkulenten über den Sommer zu bringen und dank mineralischer Erde, muss auch kaum Gras gejätet werden.

Grüne Oase erfreut Besucher
Schon seit ein paar Jahren erfreut die kleine grüne „Oase“ immer wieder aufs Neue im Sommer vorbeikommende Spaziergänger und aus Sicht der Pflanzen, kann dies noch lange so weitergehen. „Bei optimalen Bedingungen können Kakteen und Sukkulenten Jahrzehnte alt werden“, weiß Martin Feldmann. Das Rondell läuft in der Stadtgärtnerei „nebenbei“, die Hauptaufgabe wird dabei nicht vernachlässigt: Öffentliche Räume und Flächen Waldshut-Tiengens von Frühjahr bis Herbst mit bunten Blumen zu schmücken und Bürgern und Gästen schöne Anblicke zu bieten.
Dieser Tage kommt der Sommerflor in Beete, Grünanlagen und Kübel. Knollenbegonien, Zweizahn, indisches Blumenrohr, Lobularien und viele insektenfreundliche Salbeiarten sind darunter. „Alle sind selber gezogen“, erzählt Gärtnermeister Feldmann.
Stecklinge und Sortenschutz
Im Herbst würden sie zu den Beeten fahren, um von den besten Mutterpflanzen Triebe, sogenannte Stecklinge, abzuschneiden. Bei Arten, die unter Sortenschutz stehen, bezieht die Stadtgärtnerei nach seiner Aussage von erlaubten Züchtern kleine, rund zwei Zentimeter große Pflänzlein und kultiviert sie in ihren Gewächshäusern bis sie als kräftige Jungpflanzen hinaus in die Anlagen können.
Die Stadtgärtnerei kann in der Regel auf Pflanzenschutzmittel verzichten. „Das hat dieses Jahr gut funktioniert, wir putzen unsere Pflanzen aus, entfernen kranke Pflanzenteile, dadurch wird die Sporenbildung verhindert“, nennt Feldmann hierfür eine wichtige Vorgehensweise.