In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hat der Träger des Waldtor-Horts, der Förderverein der Waldtor-Schule Waldshut, einstimmig beschlossen, den Waldtor-Hort zu schließen. Der Vorstand des Fördervereins mit der Vorsitzenden Tanja Oldenburg und mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Thomas Bomans informierte die Mitglieder des Fördervereins der Waldtor-Schule zunächst ausführlich über die aktuelle Lage des seit 37 Jahren bestehenden Horts. Demnach sind die 20 Hortplätze derzeit nur noch zur Hälfte belegt und lediglich sechs Kinder mit Wohnsitz in Waldshut-Tiengen besuchen die Einrichtung.

Bereits seit Jahren habe sich die aus verschiedenen Gründen zurückgehende Belegung abgezeichnet, so Bomans. Deshalb sah sich der Vorstand jetzt genötigt, wegen der dadurch entstandenen finanziellen Schieflage die Notbremse zu ziehen. Die Hortschließung geht auch auf den jüngsten Beschluss des Gemeinderats zurück, die städtische Förderung des Waldtor-Horts aufgrund der zunehmenden Defizitlage des Hortbetriebs zu beenden.
Eine Erfolgsgeschichte geht zu Ende
Der Waldtor-Hort wurde in den 1980er-Jahren gegründet und habe seither wertvolle Arbeit in der Betreuung und Förderung von Schulkindern der Waldtor-Schule und anderer Schulen der Stadt Waldshut-Tiengen und des Landkreises Waldshut geleistet. Einst als Nachmittagsfamilie in einer Mietwohnung gegründet, wurde der wachsende Hortbetrieb schon bald in ein leer stehendes und vom Förderverein erworbenes Wohnhaus an der Albrecht-Rudolf-Straße verlegt.
In den wirkungsvollsten Jahren besuchten teilweise mehr als 20 Kinder den Hort. Sie seien von einem zuverlässigen und über Jahre hinweg stabilen Hortpersonal in ihrer Entwicklung begleitet und gefördert worden, war in der Versammlung zu hören.
Der Belegungsrückgang habe viele Gründe: die Verlegung der Schüler der Unter- und Mittelstufe aus der Waldtor-Schule nach Tiengen, die Einrichtung der Nachmittagsbetreuung an den Allgemeinschulen, das ergänzende Nachmittagsangebot der Vereine für Kinder und mehr. Letztlich war es dann die Bilanzlücke, die aufgrund der einerseits zurückgehenden Hortbelegung (Einnahmenminus) und der andererseits steigenden Personal- und Hauskosten (Ausgabenplus) immer größer wurde und schließlich die Hortschließung nötig machte. Zum Ende des Jahres wäre ein niedriges sechsstelliges Defizit zu erwarten gewesen.
Nach einer kurzen und unaufgeregten Aussprache, in der auch der Dank an den Vorstand, das Hortpersonal und die Stadt zum Ausdruck kam, fassten die Versammelten den einstimmigen Beschluss, den Waldtor-Hort zum 31.¦August aus betriebsbedingten Gründen zu schließen. Über die Zukunft des vereinseigenen Hort-Hauses wird in einer separaten Mitgliederversammlung im Herbst entschieden werden.