Erst der Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie, dann zwei Überschwemmungen: Manuela Rech aus Gurtweil, seit 2019 Pächterin des Kiosks bei der Minigolfanlage in der Waldshuter Schmittenau, hat es gleich mehrfach getroffen. Kurz nachdem sie aufgrund des Lockdowns ihren Betrieb schließen musste, kann sie nun, wenige Wochen nach der Öffnung, wegen des Hochwassers und der Überschwemmungen der vergangenen Wochen wieder nicht ihrer Arbeit nachgehen.
Trotzdem hat die gelernte Köchin ihren Mut und ihre Fröhlichkeit nicht verloren. „Jammern bringt nichts, ich muss versuchen, das Beste draus zu machen. Außerdem sind wir alle gesund, haben ein Dach über dem Kopf und viele tolle engagierte Kunden und Freunde und Vereinsmitglieder, die mir helfen. Der Zusammenhalt ist fantastisch“, sagt die 50-Jährige. Das bestätigt auch Karl-Heinz Gerwert, Schatzmeister der Minigolffreunde Waldshut und Gründungsmitglied des Vereins. „Viele packen mit an, um die Anlage und den Kiosk zu reinigen und das Wasser abzupumpen“, sagt er.

Insgesamt sechs Tage war der Verein mit Manuela Rech damit beschäftigt. „Nach der ersten Überschwemmung vor rund zwei Wochen hatten wir alles wieder so weit in Ordnung gebracht, dass gespielt werden konnte und Gäste bedient wurden. Als wir dann hörten, dass wieder so viel Regen gebracht wird und, dass erneut Überschwemmungen angekündigt wurden, haben wir dann vergangene Woche alles im Kiosk so weit hoch gestellt, dass nicht mehr viel passieren kann“, sagt Manuela Rech.
So wurde vor allem das Küchenequipment wie Kühlschränke auf Kiste gestellt, aber auch Blumen Dekoration, um Schaden zu vermeiden. „Das Wasser war so hoch, dass wir hier sogar mit dem Kanu fahren konnte“, sagt Rech und lacht. „Das gab es so hier auch noch nicht.“ Ihr Sohn Marcel habe sogar bei fast kniehohem Wasser an einem Tisch draußen, inmitten des Hochwassers, zu Mittag gegessen.

Auch wenn der Rasen vor allem vom Schlamm, den die Überschwemmung mit sich brachte, in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind Minigolfanlage und Kiosk wegen des großen Engagements der Vereinsmitglieder mittlerweile wieder geöffnet. „Die einzelnen Bahnen sind jetzt bespielbar, denn glücklicherweise haben wir 2015 unsere Anlage für rund 100.000 Euro saniert, neue Schächte gebaut, die helfen, Schlamm und Wasser von der Anlage zu befreien“, sagt Gerwert.
Außerdem wurden die Bahnen um rund zehn Zentimeter angehoben. „Aber leider hat das dieses Jahr nicht viel gebracht. Kritisch wird es bei uns ab einem Pegelstand von 9,50 Meter, dann steht das Wasser bis zur Unterkante des Kiosk“, weiß Gerwert, der sich noch an das schlimmste Hochwasser im Jahr 1999 erinnern kann. Damals habe das Wasser im Kiosk bis zur Arbeitsplatte gestanden, der Pegelstand in Hauenstein lag bei 11,20 Meter.

Ob Manuela Rech von ihrer Versicherung Geld für Schaden und Umsatzverlust erhält, weiß die 50-Jährige noch nicht. „Ich kläre das gerade ab“, sagt sie und ist gerade dabei, Getränke an die ersten Radfahrer zu verkaufen. „Ich bin froh, dass das Geschäft wieder langsam anläuft und auch die Minigolfanlage selbst öffnen kann.“