+++Situation am Donnerstag, 22. Juli+++
Private Hilfsaktionen: Nicht nur Einsatzkräfte unterstützen die Flutopfer in den besonders stark betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfahlen. Auch Privatpersonen bieten ihre Hilfe an. Oliver Schapfel aus Wallbach fährt ins Hochwasserkatastrophengebiet nach Rheinland-Pfalz und nimmt seinen Saugbagger und einen Transporter mit Spenden mit. An Landwirte richtet sich die Hilfe, die Kai-Uwe Zeitz aus Waldshut-Tiengen initiiert hat: Landwirte aus dem Landkreis Waldshut wollen mit drei Lastwagen voller Heu und Stroh den betroffenen Bauern aushelfen.
Sperrung: Seit einer Woche war die B 314 nach dem Hochwasser zwischen dem Stühlinger Ortsteil Grimmelshofen und dem Blumberger Stadtteil Fützen gesperrt, die Umleitung erfolgte weiträumig über Bonndorf und Hüfingen. Am Freitag, 23. Juli, soll die Strecke wieder freigegeben werden.
Hilfe aus dem Kreis Waldshut: Rund um die Uhr arbeiten die Hilfsorganisationen in den vom Hochwasser zerstörten Gebieten. Auch einige Helfer aus der Region sind in Rheinland-Pfalz im Einsatz. Einer von ihnen ist Adrian Probst, Vorsitzender der Bergwacht Schwarzwald und Bürgermeister von St. Blasien. Auch Bernhard Bächle und Alexander Sieber vom DRK-Kreisverband Säckingen waren vor Ort. Sie berichten von der aktuellen Lage im Kreis Ahrweiler, wo das Hochwasser besonders verheerend war.
+++ Situation am Montag, 19. Juli: +++
Waldshut-Tiengen: Situation entspannt sich langsam
Die Lage nach dem Hochwasser in Waldshut entspannt sich allmählich. Trotzdem ist der Pegel des Rheins weiterhin hoch und es wird noch dauern, bis er zurückgeht. Peter Wolf, Kommandant der Feuerwehr Waldshut-Tiengen, weiß: „Solange der Rhein so viel Wasser führt, drückt es das Grundwasser auf der anderen Seite des Deichs nach oben. Erst wenn der Pegel sinkt, sickert auch das Grundwasser zurück.“ Wann beispielsweise die Uferpromenade und der Parkplatz vor dem Freibad wieder normal begeh- und befahrbar sein werden, könne der Feuerwehrmann nicht voraussagen. „Das hängt von zu vielen Faktoren ab. Und dieser verrückte Sommer macht das nicht leichter.“
Gleichzeitig säßen die Städte und Gemeinden am Rhein überregional alle in einem Boot, erklärt Wolf. „Wenn sie am Bodensee entscheiden würden, das überschüssige Wasser durch die Schleusen so schnell wie möglich abfließen zu lassen, hätten wir hier in Waldshut ein großes Problem.“Auch wolle man das ohnehin schon stark betroffene Ruhrgebiet nicht zusätzlich belasten, indem zu schnell zu viel Wasser abgelassen werde. „So wird in enger Absprache versucht, durch ein langsames aber zielführendes Abfließen ein Mittelweg zu finden.“
Einen Rückblick auf das Wochenende in Waldshut können Sie hier nachlesen.
+++ Situation am Sonntag, 18. Juli: +++
Kreis Lörrach: Straßenschäden aufgrund des Starkregens
Der Starkregen am Freitag, 16. Juli, hat im Kreis Lörrach Spuren hinterlassen.
Vor allem im Bereich der Gemeinden Inzlingen, Grenzach-Wyhlen und der Stadt Lörrach war es zu massiven Starkregenereignissen gekommen.
Ebenso betroffen waren auch Rheinfelden, Steinen und Kandern.
Grimmelshofen: Welle der Hilfsbereitschaft
Grimmelshofen am Sonntag nach dem Starkregen: Der Stühlinger Feuerwehrkommandant war mit Politikern vor Ort und machte sich ein Bild der Lage nach dem heftigen Hochwasser am vergangenen Donnerstag.

Eine Anwohnerin berichtete, wie sie die Naturkatastrophe erlebt hat. SÜDKURIER-Reporterin Yvonne Würth war dabei. Hier erfahren Sie mehr dazu (mit Video).
Bad Säckingen: Helfer des THW im Einsatz in Rheinland-Pfalz
Mitglieder der Fachgruppe Infrastruktur des THW-Ortsverbands Bad Säckingen wurden am Samstag, 17. Juli, um 22 Uhr nach Rheinland-Pfalz entsandt. Dort sollen sie einen Bereitstellungsraum errichten, um weitere Einsatzkräfte aus der ganzen Bundesrepublik zu versorgen und zu führen. Erfahren Sie hier mehr zu diesem Einsatz.

Hochrhein: Pegelstand des Rheins sinkt leicht
Der Wasserstand des Rheins hat sich mittlerweile auf niedrigerem Niveau eingependelt. Am Hochwassermeldepegel in Hauenstein wurde am heutigen Sonntag um 13.45 Uhr ein Wasserstand von 9,19 Meter gemessen. Am Freitag, 16. Juli, lag er um 20 Uhr bei 9,86 Meter. Nach Vorhersagen der Landesanstalt für Umwelt, ist die Tendenz des Wasserstands in den kommenden Tagen weiter fallend. Zum Vergleich: Der mittlere Wasserstand beträgt in Hauenstein 6,66 Meter. Als Hochwasser gelten Werte von über 8 Meter Pegelstand. Der höchste am Pegel Hauenstein bisher gemessene Wasserstand wurde mit 11,20 Metern am 12. Mai 1999 erreicht.
Stühlingen: Keine weiteren Feuerwehreinsätze
SÜDKURIER-Reporterin Yvonne Würth sprach am Sonntagmorgen mit Stühlingens Gesamtwehrkommandant Gerhard Pfeifer. Er äußert sich zur Lage im Ortsteil Grimmelshofen: „Es wurden keine weiteren Einsätze gefahren. Nach den zahlreichen Aufräumaktionen ist zwar noch nicht alles wie es mal war, aber zumindest bei den weniger Betroffenen ist alles wieder ok.“
Grimmelshofen war am Donnerstag besonders stark vom Hochwasser betroffen gewesen. Hier eine Aufnahme von Freitagvormittag:
Die Bundesstraße 314 wird aufgrund der Schäden voraussichtlich eine Woche voll gesperrt sein.
+++ Situation am Samstag, 17. Juli: +++
Kreis Lörrach: Rückblick auf Freitag
Starkregen hat am Freitag zwischen 17 und etwa 19 Uhr an verschiedenen Orten im Landkreis Lörrach zu erheblichen Beeinträchtigungen geführt. Wie die Polizei mitteilt, gab es die meisten Einsätze der Feuerwehr (etwa 100) im Bereich Lörrach, etwa 30 im Kandeltal und 15 in Weil mit Ortsteilen.
Die Polizei verzeichnete ein erhöhtes Notruf- und Einsatzaufkommen. So schlug beispielsweise ein Blitz in einen Baum beim Parkschwimmbad in Lörrach ein. Etliche Sperrungen von Gemeindestraßen mussten veranlasst werden. Ganz Tumringen war kurze Zeit überflutet. Wassermassen und Geröll im Bereich Tüllinger führten zum Stillstand des Verkehrs. Die A 98 musste bis etwa 19.30 Uhr zwischen Eimeldingen und Kandern voll gesperrt werden.
Über Personenschäden oder gravierende Sachschäden liegen laut Polizeiangaben keine Erkenntnisse vor.
Stühlingen: Kein weiterer Starkregen
In der Nacht von Freitag auf Samstag ist es in Stühlingen zwar zu weiteren Regenfällen gekommen, allerdings sei die Situation nicht mit der Unwetterlage am Donnerstag zu vergleichen gewesen. „Aktuell sieht es stabil aus“, sagt SÜDKURIER-Reporterin Yvonne Würth am Samstagvormittag.
Kanton Schaffhausen: Mehr als 17.000 Hühner fallen Hochwasser zum Opfer
Die Schaffhauser Kantonspolizie informierte Freitagnacht, dass in Trasadingen nach den starken Regenfällen über 11.500 Hühner in einem Maststall ertrunken sind. Weitere 5.500 hätten aufgrund ihres – durch das Wasser verursachten – schlechten Zustandes mittels Kohlendioxid (CO2) von ihrem Leiden erlöst werden müssen.

Die verstorbenen Tiere werden laut Kantonspolizei nun einer Tierkörperentsorgungsanlage zugeführt. Die Masttiere, die sich im Stall befunden hatten, waren 18 Tage alt und wären nach 31 beziehungsweise 36 Tagen einem Fleischverarbeitungsproduzenten zugeführt worden, heißt es in der Mitteilung.
+++ Situation am Freitag, 16. Juli: +++
Schwörstadt:
Vergleichsweise ruhig blieb die Hochwassersituation am Freitagnachmittag in Schwörstadt am Rhein, wie die Aufnahmen von SÜDKURIER-Reporterin Julia Becker zeigen.
Grimmelshofen: Sperrung bis Sonntag
Weil die B 314 zwischen Fützen (Blumberg, Schwarzwald-Baar-Kreis) und Grimmelshofen (Stühlingen, Kreis Waldshut) an insgesamt fünf Stellen stark unterspült wurde, und die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde die Straße noch Donnerstag gesperrt. Die umgehend angelaufenen Sanierungsarbeiten sollen laut Mitteilung des Regierungspräsidiums bis Sonntagabend soweit fortgeschritten sein, dass die B 314 zwischen Fützen und Grimmelshofen wieder in eine Fahrtrichtung freigegeben werden kann. Dann soll der Verkehr in Richtung Waldshut wieder über die B 314 fahren. In Fahrtrichtung Norden bleibt die Umleitung bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten bestehen. Derzeit sei noch nicht abzusehen, wann die Straße wieder vollständig freigegeben werden kann, heißt es aus dem RP. Die Umleitung erfolgt ab Weizen-Bahnhof über die B 315 nach Bonndorf und dann weiter über die L 171 nach Wutach und Hüfingen, über die B 27 nach Blumberg und umgekehrt.
Basel: Grenzacherstraße am Rhein gesperrt
Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat am Freitagmorgen wegen eines Hangabbruchs die Grenzacherstraße gesperrt. Das derzeitige Hochwasser hatte das Rheinufer unterspült, zwei Galgen sind in den Fluss gefallen und weggeschwemmt worden. Um eine weitere Erosion zu verhindern, wird das Rheinbord laut Kantonspolizei mit Gesteinsblöcken gesichert. Die Grenzacherstraße bleibt noch mehrere Tage für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Lörrach: Lage entspannt sich wieder
Das Landratsamt Lörrach gibt am Nachmittag ein Update zur aktuellen Lage: Die L135 zwischen Steinen und Schlächtenhaus und die K6348 zwischen Enkenstein und Hausen sind wieder offen. Die Strecke am Rührberg ist weiter gesperrt. Derzeit ist die Lage laut Landratsamt weiter entspannt.
Grimmelshofen am Freitag: Der Schock sitzt tief
Der kleine Mühlbach floss am Donnerstagabend als reißender Fluss durch den Stühlinger Ortsteil Grimmelshofen. Eine Häuserhälfte stürzte bei einem Erdrutsch ein. Die Grimmelshofener durchleben dramatische Stunden. Am Freitagmorgen räumen sie gemeinsam auf und ermitteln das Ausmaß des Schadens. SÜDKURIER-Reporter David Rutschmann war vor Ort. Lesen Sie hier alles über die Situation am Freitag im Stühlinger Ortsteil.
Waldshut: Rettungseinsatz auf dem Rhein
Am Freitagmorgen, 16. Juli, kam es in Waldshut auf dem Rhein zu einem großen Rettungseinsatz. Wie die Polizei mitteilt, war kurz nach 7.30 Uhr die Mitteilung erfolgt, dass möglicherweise eine Person im Wasser Höhe Schmittenau treiben könnte. Umfangreiche Suchmaßnahmen, an denen die Feuerwehr, die DLRG, das Rote Kreuz und die Schweizer Seite auch mit einem Hubschrauber beteiligt waren, verliefen ergebnislos. Eine Person konnte nicht gefunden werden.
So sieht es am Freitag in Grimmelshofen aus:
Unwetter auch in der Schweiz
Der anhaltende Regen verschärft in der Schweiz die Hochwassersituation. Für die Aare, den Vierwaldstätter-, Thuner- und Bielersee gelten seit 16. Juli die höchsten Gefahrenstufen. Besonders angespannt ist die Lage in Luzern, Fußgängerbrücken wurden gesperrt. Im Kanton Schaffhausen wurden Dörfer durch übers Ufer tretende Bäche überschwemmt. Hier erfahren Sie mehr zur Situation bei unseren Nachbarn.
Lauchringen bleibt in der Nacht auf Freitag verschont
Rückfragen bei der Gemeinde und bei der Feuerwehr ergaben, dass es auf dem Gemeindegebiet Lauchringen von Donnerstag auf Freitag keine nennenswerten Überschwemmungen gegeben hat.
Die Wutach hat zwar wie viele andere Flüsse zurzeit einen erhöhten Wasserstand, sie ist aber im Rahmen des Unwetters über Grimmelshofen nicht wirklich über die Ufer getreten.

„Am späten Donnerstagabend ist zwar der Wutachpegel bei Lauchringen blitzartig bis auf 2,15 Meter gestiegen, aber der Wasserstand ist alsbald auch fast genauso schnell wieder deutliche abgesunken“, erläutert Feuerwehrkommandant Bernhard Loll auf Nachfrage.
Auch der Pegel in Eberfingen sei nur kurzzeitig über die Voralarmmarke von 1,70 Meter gestiegen äußerte der Lauchringer Feuerwehrchef.
Grimmelshofen: Der Tag nach dem Hochwasser
Am Tag nach dem extremen Hochwasser in Stühlingen-Grimmelshofen wird eine Spur der Verwüstung sichtbar. Hier Aufnahmen von SÜDKURIER-Reporter David Rutschmann:
Kreis Lörrach: Weitere Niederschläge erwartet
Die Polizei hat eine erste Bilanz der nächtlichen Starkregenereignisse im Landkreis Lörrach veröffentlicht: Gegen 1.30 Uhr am frühen Freitagmorgen kam es vor allem im Bereich der Gemeinden Inzlingen, Grenzach-Wyhlen und der Stadt Lörrach zu massiven Starkregenereignissen. Ebenso betroffen sind die Gemeinden Rheinfelden, Steinen und Kandern. Gegen 14 Uhr am Freitag wird laut Wetterprognose weiterer Niederschlag im Bereich Hochrhein erwartet. Aufgrund der Hochwasserlage wird die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich von allen Uferbereichen der Gewässer fernzuhalten.
Zur Unterstützung der Feuerwehr sind momentan noch überörtliche Einheiten des THW als auch der Feuerwehr Efringen-Kirchen im Einsatz. Eine Person, die Gefahr lief, in einen Gully gespült zu werden, wurde in den Morgenstunden gerettet. Insgesamt gibt es Stand 9 Uhr rund 70 Einsatzstellen, in denen ca. 160 Einsatzkräfte vor allem der Feuerwehren und des THW aus dem Landkreis vor Ort sind.
Kanton Aargau: Situation entspannt sich
Die Lage um die Aargauer Flüsse hat sich auf heute, Freitag, 16. Juli, leicht entspannt. Zurzeit zeigt sich laut Kantonsinformationen die Lage auch an Orten, an denen Maßnahmen ergriffen
wurden, relativ stabil. Es ist jedoch weiterhin mit teils hohen Abflussmengen für Rhein, Reuss, Limmat und Aare zu rechnen. Ein kontinuierlicher Anstieg der Hochwasserpegel ist vorerst nicht zu erwarten. Für sämtliche Gewässer im Kanton Aargau gilt weiterhin eine Hochwasserwarnung.
Teile des Kantonalen Katastrophen Einsatzelements (KKE) kontrollieren weiterhin in enger Zusammenarbeit mit den Regionalen Führungsorganen (RFO), den örtlichen Zivilschutzorganisationen(ZSO) und den Feuerwehren die in Wallbach, Brugg, Mellingen, Wohlen und Zofingen eingebauten mobilen Hochwassersperren. Bis sich die Situation beruhigt, sollen die bestehenden Hochwassersperren beibehalten werden.
Stühlingen: B 314 mindestens eine Woche gesperrt
Das Jahrhunderthochwasser in Stühlingens Ortsteil Grimmelshofen hat zur kompletten Sperrung der B 314 geführt, welche mindestens eine Woche lang andauert.

Wie Gesamtwehrkommandant Gerhard Pfeifer am Freitagmorgen informierte, gibt es Straßeneinbrüche an mindestens drei Stellen entlang der Bundesstraße beim Mühlebach. Der Verkehr wird vom Randen/Blumberg über Bonndorf geleitet, die Straßenmeisterei sei aktuell damit beschäftigt, die letzten Arbeiten an der bei Wellendingen gesperrten B 315 zu beenden, damit der Verkehr dort wieder fließen kann.
Stühlingen-Grimmelshofen: Bilder vom Donnerstag
Land unter in Grimmelshofen. Leserreporter Hardy Maier aus Grimmelshofen schickte dem SÜDKURIER diese Bilder vom Hochwasser:
Bad Säckingen: Vorbereitungen für Ernstfall getroffen
Die Feuerwehr Bad Säckingen hatte am Donnerstagabend 20 Einsätze zu bewältigen, 100 Feuerwehrleute waren laut Stadtkommandant Tobias Förster im Einsatz. Keller liefen in einigen Teilen des Stadtgebiets voll, eine Überschwemmung am Golfplatz Obersäckingen sorgte für einen beträchtlichen Stau auf der B34.
Von einer echten Hochwasser-Lage könne aber keine Rede sein, betont Förster: „Ursache für die Überschwemmungen war ein Starkregen-Schauer.“ Dieser habe so viel Niederschlag gebracht, dass die durch tagelangen Dauerregen überlastete Kanalisation wie auch die Wiesen nicht in der Lage gewesen seien, das Wasser aufzunehmen.
„Es handelte sich aber um ein temporäres Problem, das wir im Lauf des Abends gelöst haben“, so Förster weiter. Gegen 23 Uhr rückte die Feuerwehr wieder ein, seither gab es keine Einsätze mehr.
Der Rhein sei aktuell aus Feuerwehrsicht ein „indirektes Problem“. Der Pegel Hauenstein habe in den vergangenen Tagen immer wieder die kritische Zehn-Meter-Marke „angekratzt“, das Wasser staue sich aber vorwiegend in die Flussläufe zurück. „Wir beobachten die Lage natürlich weiter, aktuell rechnen wir aber nicht mit weiteren Problemen“, sagt Tobias Förster. Insbesondere seien momentan keine weiteren Regenereignisse zu erwarten.
Aufgrund der Wettervorhersagen blicke die Feuerwehr auch generell gelassen auf die nächsten Tage. Es zeichne sich eine generelle Entspannung der Situation ab, so der Stadtkommandant.
Östlicher Landkreis: Küssaberg bleibt verschont
Der Pegelstand des Rheins in Höhe Küssaberg ist nochmal leicht angestiegen. Die Spazier- und Wanderwege entlang des Flusses sind hier und da überspült. Dennoch ist die Situation nicht vergleichbar mit vergangenem Freitag.
Die Prognosen der Freiwilligen Feuerwehr und der Verwaltung von Anfang der Woche scheinen bestätigt, so dass im Fall des Unwetters von Donnerstag die Gemeinde nicht betroffen ist.
Laufenburg: Bislang keine Einsätze wegen Hochwasser
Derweil ist die Lage in Laufenburg aktuell noch ruhig, wie Stadtkommandant Markus Rebholz auf Nachfrage berichtet: „Noch gab es für unsere Feuerwehr keine hochwasserbedingten Einsätze. Die Vorkehrungen sind aber getroffen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können“, erklärte er.
Der Technische Dienst der Stadt habe Sandsäcke und Absperrmaterial an neuralgischen Punkten wie dem Rathaus Hauenstein und bei der Firma Royalin deponiert. Der Rheinuferweg werde aus Sicherheitsgründen gesperrt, so Rebholz weiter. „Wie beobachten die Lage intensiv“, versichert der Kommandant. Generell sei aber die Gefahr von Hochwassern im Stadtgebiet überschaubar. Zum Rhein hin sorge die hohe Uferböschung für eine gewisse Sicherheit. Die Bäche in den Ortsteilen führen keine gefährlichen Wassermengen.
Schwörstadt: Vorbereitungen für Ernstfall
Auch in Schwörstadt ist die Lage aktuell noch nicht prekär. Zwar gebe es auch hier Vorbereitungen für den Ernstfall, aber momentan sei die Lage nach Aussage von Bürgern noch nicht besorgniserregend.
Schwere Schäden in Stühlingen
Vom Hochwasser nach dem Starkregen am Donnerstagnachmittag ist auch Stühlingens Ortsteil Grimmelshofen betroffen.
Wie SÜDKURIER-Leserin Agnes Kaiser informierte, sind beide Brücken beim Mühlibach in der Nähe der B314 gesperrt, die Feuerwehr war im Einsatz und ein Stück Haus wurde bereits von den Fluten mitgerissen.
Die B314 in der Höhe Stühlingen-Grimmelshofen wurde überschwemmt, teilweise wurde bereits eine Hauswand von den Fluten zerstört, bereits jetzt ist klar, dass es ein Jahrhundert-Hochwasser in Stühlingen ist.
Die Feuerwehr Stühlingen mit Gesamtwehrkommandant Gerhard Pfeifer war am Abend vor Ort. Gesamtwehrkommandant Gerhard Pfeifer , FFW Stühlingen, sagte am Donnerstagabend: „Momentan ist die B314 wieder wasserfrei, aber die Straße ist zwischen Fützen und Grimmelshofen komplett gesperrt, mindestens bis morgen früh. Die Brückenstraße 10 ist teilweise eingestürzt, in letzter Sekunde konnten wir das Ehepaar dort evakuieren.“
Landkreis Lörrach: Hochwasserlage – Appell an Verkehrsteilnehmer
Heftige Gewitter und Starregen in der Nacht zum Freitag, 16. Juli, spitzten die Hochwasserlage auch im Landkreis Lörrach zu. Zur Bewältigung der Lage wurde ein Krisenstab eingerichtet, wie die Polizei informiert. Zahlreiche Haupt- und Nebenstraßen sind gesperrt. Schwerpunkte bilden die Gemeinden Inzlingen und Grenzach-Wyhlen. Die Orte sind nicht passierbar.
Der einsetzende Berufsverkehr weicht auf Nebenstraßen aus, die durch das hohe Verkehrsaufkommen blockiert werden. Für die Rettungskräfte ist kein Durchkommen mehr. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, diese Gebiete zu meiden und wenn möglich auf die Teilnahme am Straßenverkehr zu verzichten.
Kanton Schaffhausen: Hochwasser in mehreren Gemeinden
Die Kantonspolizei Schaffhausen informiert, dass Donnerstag, 15. Juli, aus dem ganzen Kantonsgebiet mehrere Unwettermeldungen aufgrund massiver Regenfälle ein. In einigen Klettgauer Gemeinden flossen derart große Wassermassen durch die Dörfer, dass die kantonale Kerngruppe Einsatzleitung aufgeboten werden musste, die bei Großereignissen die Feuerwehren im Kanton koordiniert. Das Hochwasser verursachte noch nicht bezifferbaren Sachschaden, insbesondere in Kellern und Garagen, aber auch an Straßen und Brücken. Verletzte gab es aufgrund der Wassermassen keine, beim Einsatz wurde jedoch ein Feuerwehrmann von einem Hund gebissen und eine Person stand aufgrund der Umstände unter Schock. Weiter werden noch mehrere Haustiere vermisst.
Rückblick: Region Bad Säckingen:
Rückblick: Region Waldshut-Tiengen:
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