Bratpfannen, Teile von Schränken, Spiegel, kunststoffbeschichtete Gegenstände. All das achtlos in den Wald geworfen. Peter Zickenrott aus Waldshut hat kürzlich einen jungen Mann dabei erwischt, wie er im Wald beim Panoramaweg illegal Müll entsorgt hat. Bilder und Video, die dem SÜDKURIER vorliegen, belegen die Umweltsünde. „Ich habe ihn sozusagen auf frischer Tat ertappt“, erklärt Zickenrott auf telefonische Nachfrage.

Müll im Wald Video: privat/Peter Zickenrott

Inzwischen ist der Vorfall bei der Polizei angezeigt. Doch leider handelt es sich dabei laut Sprecher Mathias Albicker nicht um einen Einzelfall.

Was auf dem Waldweg geschah

Im Gespräch mit der Zeitung schildert Peter Zickenrott: „Ich wollt mit meinem Hund spazieren gehen. Etwa 50 Meter nach Beginn des Panoramawegs stand ein Mercedes Kombi C-Klasse, und ich sah, wie ein Mann Gegenstände in den Wald schmiss. Ich wollte den Mann darauf ansprechen, bin hingelaufen und als ich näher komme, sehe ich plötzlich, dass ich ihn kenne.“

Mit einem vollbeladenen Mercedes Kombi war der Mann in den Wald gefahren, um seinen Unrat neben dem Weg im Unterholz zu entsorgen.
Mit einem vollbeladenen Mercedes Kombi war der Mann in den Wald gefahren, um seinen Unrat neben dem Weg im Unterholz zu entsorgen. | Bild: privat/Peter Zickenrott

Der Mercedes sei bis unter das Dach vollgeladen gewesen mit Unrat. „Als ich dort angekommen bin, hat er gerade Bratpfannen in den Wald geworfen.“ Er habe den Bekannten darauf angesprochen, und erklärt, dass es für so etwas doch Recyclinghöfe gäbe.

Teile von Möbelstücken, wie hier im Bild, aber auch Spiegel, Bratpfannen und weiteren Hausrat hat ein Mann kürzlich neben dem ...
Teile von Möbelstücken, wie hier im Bild, aber auch Spiegel, Bratpfannen und weiteren Hausrat hat ein Mann kürzlich neben dem Panoramaweg in Waldshut illegal im Wald entsorgt. Der Fall wurde inzwischen angezeigt. | Bild: privat/Peter Zickenrott

Der Mann habe sich bei ihm entschuldigt und versprochen, den Müll wieder einzupacken. „Als ich beim Rückweg wieder vorbeigekommen bin, habe ich gesehen, dass immer noch vieles dort lag. Ein zerschlagener Schrank, ein zerbrochener Spiegel und vieles weitere.“

Der erste Versuch

Doch zur Polizei wollte er da noch nicht, und die Gelegenheit nutzen, es auf dem „kleinen Dienstweg“ zu regeln. „Ich bin zu seinem Chef, der mir bekannt ist und habe ihm die Bilder gezeigt. Ich sagte ihm: Ruf ihn bitte an und sag ihm, dass er das Zeug aus dem Wald rausholen soll.“ Doch geschehen ist offenbar nichts. „Am Donnerstag bin ich wieder hoch, es lag immer noch alles so im Wald.“ Dann erst habe er die Anzeige an die Polizei gemacht – Bilder und ein Video an die Zeitung geschickt.

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Zickenrott betont im Telefonat mit dem SÜDKURIER, dass er sich nicht als jemanden sieht, der ständig meckere oder Leute anzeige. Aber er habe ein großes Interesse daran, die Umwelt sauber zu halten: „Ich habe mich schon als Kind, wenn ich im Wald spazieren gegangen bin, über zum Beispiel weggeschmissene Kaugummis geärgert.“

Das sagt die Polizei in Waldshut-Tiengen

Auf Nachfrage konnte die Polizei in Waldshut-Tiengen bestätigen, dass eine Anzeige wegen illegal entsorgter Möbelstücke am Panoramaweg am Donnerstag, gegen 18 Uhr, einging. Sprecher Matthias Albicker erklärte, dass häufig Fälle von illegaler Müllentsorgung bei der Polizei gemeldet würden. Allerdings sei dies nur die Spitze, die Zahl der tatsächlichen Fälle liege wohl deutlich höher. Denn: „Die Stadt entsorgt Müll, wenn sich kein Verursacher finden lässt, auch ohne Einschalten der Polizei.“ Dies komme sehr häufig vor.

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