
Bunte Lichter, der Duft von gebrannten Mandeln und das Rattern der Fahrgeschäfte: Die 557. Waldshuter Chilbi zieht auch in diesem Jahr wieder Tausende Besucherinnen und Besucher an. Doch wie viel Vergnügen steckt in einem festen Budget? Mit 50 Euro in der Tasche wagen wir den Selbstversuch – zu zweit. Reicht das Geld für Ketten-Karussell, Schießbude, ein kühles Getränk, etwas Deftiges vom Grill und bleibt am Schluss noch Geld für einen Nachtisch übrig? SÜDKURIER-Reporter Niklas-Marco Dinauer und Norea Rüegg im Selbsttest.
Mit 50 Euro auf die Chilbi
Den Beginn macht die Darts-Bude. Ziel ist es, mit Dartpfeilen Luftballons zum Platzen zu bringen. Je mehr Treffer, desto größer der Gewinn. Zur Auswahl stehen zehn Pfeile für 5 Euro oder 23 Pfeile für 10 Euro. Dinauer und Rüegg entscheiden sich für die größere Variante. Von 23 Würfen bringen sie 19 Treffer ins Ziel.
Der Gewinn ist ein kleines Plüschtier – ein Capybara mit Donut in den Händen. Es war eines von möglichen vier Tierchen, die man sich hätte aussuchen können. Dinauer sagt zufrieden: „Das Treffen war gut möglich.“ Auch Rüegg findet, dass die 10 Euro gut angelegt sind, und tauft das Capybara kurzerhand auf den Namen Lucy.

Adrenalin pur im „Chaos“
Als nächstes geht es zu den Fahrgeschäften. Niklas-Marco Dinauer und Norea Rüegg wählen das „Chaos“, ein sogenanntes Pendulum Ride. Ein riesiger Arm schwingt eine rotierende Gondel hoch in die Luft und sorgt für schwindelerregende Momente.

Eine Fahrt kostet 5 Euro pro Person – zusammen also 10 Euro. Damit sinkt das Budget auf 30 Euro.
Die vier Minuten fühlen sich für Rüegg wie eine Ewigkeit an. „Ich hatte die Augen die ganze Zeit zu und es hat sich trotzdem schrecklich angefühlt“, sagt sie. Fahrgeschäfte mit freiem Fall sind nicht ihr Ding. Ganz anders Dinauer: „Das war hammer-geil. Den schwerelosen Fall fand ich besonders gut.“ Für ihn steht fest: Er würde sofort wieder einsteigen.

Klassiker auf jedem Volksfest
Ein Besuch auf der Chilbi ohne Kettenkarussell? Kaum vorstellbar. Auch auf der 557. Auflage darf es nicht fehlen. Zwei Fahrten kosten zusammen 8 Euro.
Dieses Mal genießt Rüegg die Fahrt. „Das war richtig schön, man hat einen tollen Blick über das ganze Gelände. Dazu spürt man ein bisschen Adrenalin, aber nicht zu viel.“ Genau die richtige Mischung für sie.

Dinauer sieht das etwas anders. Zwar bestätigt er die schöne Aussicht und findet die Fahrt entspannt, aber das Drehen macht ihm leicht zu schaffen. „Mir ist jetzt ein bisschen schlecht“, gibt er zu.
Essen im Festzelt
Dennoch: Nach den Fahrgeschäften knurrt der Magen. Vom Budget bleiben noch 22 Euro für Essen und Trinken. Im Festzelt fällt jedoch schnell auf: Eine üppige Mahlzeit ist damit kaum drin.

Der Schweinsbraten kostet 17,90 Euro, eine rote Wurst liegt bei 9,90 Euro. Zu teuer für die beiden Reporter. Die Entscheidung fällt deshalb auf eine Portion Pommes für 5,50 Euro, die geteilt wird. Dazu kommen ein Wasser für 3,40 Euro und eine Cola für 3,80 Euro.
Dinauer ist zufrieden: „Die Pommes schmecken gut und der Sour-Cream-Dip ist wirklich lecker.“ Rüegg hält sich zurück – die wilde Fahrt im „Chaos“ steckt ihr noch in den Knochen.

Süßer Abschluss
Für den Nachtisch bleiben 9,30 Euro. Die Auswahl ist groß: Crêpes, Zuckerwatte, Schokofrüchte oder gebrannte Mandeln. Nach kurzem Überlegen fällt die Wahl auf die gebrannten Nutella-Mandeln.
100 Gramm kosten 5 Euro. Damit reicht es nur für eine Packung. Die beiden teilen sich die süße Knabberei. Am Ende bleiben 4,30 Euro übrig. „Die Mandeln sind richtig lecker, ein toller Abschluss“, sagt Dinauer.
Das Fazit: Viel Spaß, aber Geld ist schnell weg
Von den 50 Euro sind 45,70 Euro ausgegeben. Viel ist nicht übrig. Niklas-Marco Dinauer und Norea Rüegg ziehen Bilanz: „Der Nachmittag hat Spaß gemacht“, sind sich beide einig. Doch die Preise auf der Chilbi zeigen, dass 50 Euro zu zweit schnell aufgebraucht sind.

Rüegg bringt es auf den Punkt: „Beim nächsten Mal nehme ich 10 Euro mehr mit.“