Die Vorstandsmitglieder von Pro Freibad haben der Stadt Waldshut-Tiengen einen weiteren Teil der Millionenspende überwiesen, die der Verein für den Erhalt des Waldshuter Freibads 2017 von einem anonymen Spender erhalten hatte. „Inzwischen haben wir Übung“, sagt Vorsitzende Christiane Maier schmunzelnd und zeigt auf den symbolischen Scheck in Übergröße, auf dem mit schwarzem Filzstift die Summe 250.000 Euro eingetragen ist.
Bei dem Scheck handelt es sich um die inzwischen dritte und vorletzte Tranche der Millionenspende. Die erste hatte der Verein, der am 30. Januar fünf Jahre wurde, im Frühjahr 2020 zu Beginn der Pandemie übergeben. Die 250.000 Euro sollten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses an der Robert-Gerwig-Straße Waldshut zur Verfügung gestellt werden.
Thomas Scheibel, stellvertretender Vorsitzender, sagte damals gegenüber dieser Zeitung: „Wir wollen nicht, dass der geplante Neubau wegen der Corona-Krise ins
Stocken gerät.“ Die zweite Tranche übergab Christiane Maier ein Jahr später im Mai 2021 an Oberbürgermeister Philipp Frank im Gemeinderat. Auch diese 250.000 Euro fließen in das Bauprojekt am Waldshuter Bahnhof.
Spender bleibt weiterhin anonym
Der bislang unbekannte Millionenspender hatte es zur Bedingung gemacht, dass die Summe zum Erhalt des Waldshuter Freibads verwendet wird. Mit einem Bürgerbegehren verhinderte Pro Freibad 2018 erfolgreich die Schließung der am Rheinufer gelegenen Einrichtung. Ginge die Spendensumme jedoch an die Stadtwerke als Bauherr und Betreiber des Freibads, würde der Verein Pro Freibad Waldshut seine Gemeinnützigkeit verlieren.
Um dies zu verhindern und damit die Spenden ohne Abzüge genutzt werden können, haben Finanzamt, Verein und die Stadt Waldshut-Tiengen eine Lösung gefunden: Das Geld darf ausschließlich für gemeinnützige Zwecke wie die Sanierung von Schulen und Kindertageseinrichtungen, für die Flüchtlingshilfe, kulturelle Einrichtungen der Stadt Waldshut-Tiengen oder eben für das neue Feuerwehrgerätehaus zugeführt werden. Bei jeder Einzelspende muss der Gemeinderat seine Zustimmung erteilen.