Die aktuell unruhigen Zeiten, schwierige Rahmenbedingungen, der Wegfall von Subventionen und die Steigerung auf der Ausgabenseite in Form von Gehältern und Betriebskosten: Es sind eine ganze Reihe von Herausforderungen, mit denen sich die Stadtwerke Waldshut-Tiengen konfrontiert sieht, wie Geschäftsführer Siegfried Pflüger jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung darstellt. Bei Strom, Trinkwasser und dem Hallenbad-Eintritt wird dies zu Preiserhöhungen führen – zum Teil bereits zum 1. Januar.

Trinkwasser wird 48 Cent pro Kubikmeter teurer

Um satte 48 Cent pro Kubikmeter steigt der Preis für Trinkwasser in Waldshut-Tiengen.
Um satte 48 Cent pro Kubikmeter steigt der Preis für Trinkwasser in Waldshut-Tiengen. | Bild: Schlichter, Juliane

Tiefer in die Tasche greifen müssen Stadtwerke-Kunden schon zum Jahreswechsel beim Trinkwasser. Von 1,98 Euro pro Kubikmeter Wasser steigt der Arbeitspreis auf 2,46 Euro. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt mit 150 Kubikmeter Wasserverbrauch pro Jahr müsse also mit Mehrkosten von sechs Euro pro Monat rechnen – alles in allem 72 Euro pro Jahr, rechnet Pflüger vor.

Im Bereich der Trinkwasserversorgung bekommen es die Stadtwerke mit insgesamt höheren Kosten zu tun. Diese sind zum einen auf das Wasserstrukturgutachten des Jahres 2018 zurückzuführen, so Pflüger: „Dort werden Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 17 Millionen Euro empfohlen.“

Der Bau des Bürgerwald-Brunnens oder auch des Hochbehälters Kaitle seien zwei markante Beispiele dafür: „Generell geht es um die Erhöhung der Speicherkapazität für Trink- aber auch Löschwasser.“ Aufgrund der langen Trockenperioden der Vergangenheit seien quantitative Aspekte sogar noch stärker in den Fokus gerückt.

Künftig auch Trinkwasserversorger im Klettgau

Dass sich die Stadtwerke Waldshut-Tiengen im Bereich der Trinkwasserversorgung breiter aufstellen werden habe mit der Preiserhöhung indes nichts zu tun. Nachdem das Unternehmen vor drei Jahren seinen Tätigkeitsbereich bereits nach Ühlingen-Birkendorf erweitert hat, kommt nun neu die Übernahme der Trinkwasserversorgung der Gemeinde Klettgau hinzu, so Pflüger.

Ein großer Schritt für die Stadtwerke: „Wir werden damit künftig 40.000 Kunden mit Wasser versorgen.“ Dies sei natürlich mit erheblichem personellen Einsatz zu bewerkstelligen – und eine „tolle Teamleistung“, wie Pflüger betont.

Stromversorgung: Auf die Senkung folgt eine leichte Erhöhung

„Das Hin und Her der großen Politik macht sich zwangsläufig auch in Waldshut-Tiengen bemerkbar.“Siegfried Pflüger, ...
„Das Hin und Her der großen Politik macht sich zwangsläufig auch in Waldshut-Tiengen bemerkbar.“Siegfried Pflüger, Geschäftsführer der Stadtwerke Waldshut-Tiengen | Bild: Foto Santos

„Das Hin und Her der großen Politik macht sich zwangsläufig auch in Waldshut-Tiengen bemerkbar“, so Pflüger. Gemeint ist damit, dass sich die Streichung der Subventionen für vorgelagerte Netzentgelte nun zur Folge hat, dass die Stadtwerke zum 1. März den Arbeitspreis pro Kilowattstunde Strom von 11,27 Cent auf 12,27 Cent anheben werden.

Insgesamt also ein Plus von einem Cent: „Nachdem wir die Preise kürzlich erst um zehn Cent gesenkt hatten, bleibt unterm Strich also immer noch eine Preisreduzierung‘, so Pflüger. Dabei seien vor der Senkung bereits höhere Netzentgelte einkalkuliert worden.

Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3000 Kilowattstunden pro Jahr ergeben sich Mehrkosten von jährlich 30 Euro.

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Wer ins Hallenbad möchte, muss künftig tiefer in die Tasche greifen.
Wer ins Hallenbad möchte, muss künftig tiefer in die Tasche greifen. | Bild: Schlichter, Juliane

Dass öffentliche Bäder ein defizitäres Geschäftsmodell sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Dennoch hätten die Stadtwerke beim Saisonstart des Hallenbades in Waldshut zunächst auf eine Preiserhöhung verzichtet, wie Siegfried Pflüger darstellt. Da aber auch hier die Kosten in den vergangenen Monaten erheblich gestiegen seien, komme nun doch noch eine Steigerung: „Unter anderem haben wir die vergangenes Jahr vorgenommene Temperatur-Absenkung auf Wunsch unserer Kunden wieder revidiert.“ Die mache sich freilich beim erhöhten Energieaufwand bemerkbar.

Für die Bad-Besucher bedeutet das: Erwachsene zahlen ab dem 1. Januar 7,50 statt sechs Euro für einen Badeintritt, bei Senioren steigt der Preis von fünf auf 6,50 Euro. Der ermäßigte Preis etwa für Schüler steigt von vier auf fünf Euro. Die Kosten für Jahreskarten steigen um durchschnittlich zehn Prozent. Für Erwachsene kostet sie künftig 200 Euro statt 180 Euro, ermäßigt sind 115 statt 105 Euro zu berappen.

Unterdessen bleibt der Tagestarif für die Sauna zunächst unverändert bei 25 Euro für Erwachsene und 21 für ermäßigten Eintritt. Wer den Drei-Stunden-Tarif nutzen möchte, für den schlägt das künftig mit 22 statt 20 Euro zu Buche, ermäßigt 16,50 statt 15 Euro.

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