„Den Kopf in den Sand zu stecken ist nicht die Art der Tiengener Geschäfte“, sagt Nikola Kögel. Sie führt zusammen mit Kurt Reckermann die Geschäfte der Aktionsgemeinschaft Tiengen, die auch und gerade in Corona-Zeiten im Rahmen des Möglichen neue Projekte umsetzt. Wie „Tiengen leuchtet“.
Unter diesem Namen erstrahlte Tiengen am Freitagabend in einem besonderen Licht, in dem es sich stimmungsvoll flanieren und im Rahmen eines Abendverkaufs, bis 22 Uhr einkaufen ließ. Zusätzlich erhellten Hunderte von Kerzen die katholische Pfarrkirche, in der viele Menschen besinnliche Minuten verbrachten.

Blickfang in der Fußgängerzone waren die angestrahlten und dadurch bunt leuchtenden Kunstwerke des Luftart-Symposiums 2006, die seit Juli als Baldachin über Tiengens Fußgängerzone hängen. Schon am frühen Abend waren viele Besucher in Tiengen unterwegs. Kulinarisch gab es, zusätzlich zu den Restaurants, drei Anlaufstellen.
Auch die Einzelhändler zeigten sich nach stichprobenartigen Anfragen zu schließen, größtenteils zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Er fand wie derzeit jede Aktion und Veranstaltung, unter Corona-Auflagen statt. Zwei Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes und zwei von der Aktionsgemeinschaft engagierte Sicherheitskräfte kontrollierten die Einhaltung der geltenden Corona-Regeln.

„Gutes Wetter, stimmungsvolle Atmosphäre und viele Besucher, es war ein schöner Abend“, fasste Nikola Kögel zusammen. Die aktuelle Grundstimmung unter den Geschäften beschreibt sie als positiv. Nach dem Lockdown hätten gerade die inhabergeführten Geschäfte auf die Treue und Unterstützung ihrer Stammkunden zählen können und teilweise sogar bessere Umsätze gemacht als vor dem Lockdown. Die Zahl der Schweizer Kunden, die in Tiengen bei Eeitem nicht so sehr ins Gewicht fallen würde wie in Waldshut, hätte sich auf das alte Maß eingependelt.
Trotz Corona im Rahmen des Machbaren Angebote zu machen, werde von den Mitgliedsgeschäften der Aktionsgemeinschaft grundsätzlich als richtig angesehen, dies allerdings nicht auf Biegen und Brechen. „Die Stimmung unter den Geschäften ist allgemein gut, aber wir sind alle gespannt, was die kommenden Wochen bringen werden“, so Kögel. Dass ein zweiter Lockdown kommt, glauben nach ihrer Aussage die meisten Geschäftsinhaber nicht.