Die Arbeit der Volkshochschule Waldshut-Tiengen ist wegen der Corona-Pandemie weitgehend zum Erliegen gekommen. Die beiden Leiterinnen, Cindy Fehrenbacher und Martina Erdmann, nutzten die Zwangspause allerdings, um die Digitalisierung des Bildungsangebots voranzutreiben, so dass künftig auch Online-Kurse angeboten werden können.

Weniger Kurse und Teilnehmer

Diesem erfreulichen Ausblick standen bei der Vorstellung des Jahresberichts 2019 im Gemeinderat jedoch schlechte Zahlen gegenüber. Im vergangenen Jahr waren sowohl die Anzahl der Kurse wie auch die Zahl Kursteilnehmer weiter rückläufig. Der Zuschuss der Stadt stieg abermals und der Kostendeckungsgrad sank weiter.

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Im Jahr 2019 flossen von der Stadt knapp 240.000 Euro an Zuschüssen an die Bildungseinrichtung. Im Jahr davor waren es noch knapp 89.000 Euro gewesen. Dieser „gewaltige Zuschussbedarf“, wie es Stadträtin Adelheid Kummle (Freie Wähler) irritiert nannte, rühre, so VHS-Geschäftsführerin Cindy Fehrenbacher vor allem von der Umstellung der internen Buchführung.

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Wurden bis 2018 lediglich die Kosten des Baubetriebshofes berücksichtigt, „werden seit 2019 alle zwischen kommunalen Ämtern anfallenden Kosten dargestellt“. Fehrenbacher: „Die Kosten waren da, aber nicht sichtbar.“ Laut Kämmerer Martin Lauber seien deshalb im Jahr 2018 interne Kosten in Höhe von etwa 20.000 Euro in die Abrechnung eingeflossen, im Folgejahr aber etwa 130.000 Euro.

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Mit Blick auf den gesunkenen Kostendeckungsgrad von 77 (2018) auf 52 Prozent, forderte Stadtrat Peter Kaiser (CDU) die Kalkulation fortlaufend anzupassen, um wieder auf einen höheren Deckungsgrad zu kommen. Im Idealfall auf 80 oder mehr Prozent.

Jahresbericht 2019

Eventuell, so Kaiser, könne dies über nicht förderfähige Kurse erfolgen. Diese werden unter anderem von Unternehmen gebucht und müssen von diesen auch zu 100 Prozent getragen werden. Für alle anderen Kurse gibt es Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg.

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Die Rückgänge bei der Zahl der Kurse von 245 im Jahr 2017 auf 226 im vergangenen Jahr erklärte Geschäftsführerin Cindy Fehrenbacher unter anderem mit vielen Ausfällen bei den Dozenten und der Tatsache, dass Kurse nur dann noch stattfanden, wenn sich mindestens fünf Teilnehmer angemeldet hatten. Zudem habe es in den Vorjahren wegen der Flüchtlingswelle viele Sprachkurse gegeben.

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Und dass für viele Kurse externe Räume gefunden und angemietet werden müssten, erschwere die Arbeit zusätzlich. Cindy Fehrenbacher: „Das macht es für uns schwierig, überhaupt Kurse stattfinden zu lassen.“ Außerdem plädierte sie für eine angemessene Kalkulation. Die Kurse müssten für die Allgemeinheit bezahlbar sein. Ab dem neuen Semester werde es wieder mehr Kurse geben, denn „wir haben wieder neue Dozenten“.