Vor 65 Jahren ist die Waldshuter Chilbi auf ihren angestammten Platz vor dem Schützenhaus zurückgekehrt – ein Datum, das Stadt- und Chilbihistorie zugleich ist. Werfen wir also einen kurzen Blick in die Geschichte dieses Festplatzes mit seinen wechselnden Standorten.

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Zwischen 1901 und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Chilbi auf dem schmalen, 6000 Quadratmeter großen Platz vor dem Schützenhaus gefeiert, der rechts von der Schmitzinger Straße und links vom Taleinschnitt des Seltenbachs begrenzt wurde. Nach dem Krieg diente der Platz als Holzplatz, weshalb Festzelt und Karussells zunächst auf dem Johannisplatz, dann auf dem Kornhausplatz und schließlich auf den „Oberwiesen“ beidseits der Friedrichstraße aufgebaut wurden. Dort wäre die Chilbi noch lange gefeiert worden, hätte nicht der Landkreis den Platzbedarf für das heutige Schulzentrum angemeldet.

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Die Stadt musste handeln. Am 10. Juni 1953 beschloss der Gemeinderat das Projekt „Auffüllung des Seltenbachtals“. Dafür wurden 30.000 Kubikmeter Material gebraucht, das möglichst nichts kosten sollte. Man hatte sich bereits den Aushub der neuen Gewerbeschule gesichert, der auf dem alten Platz vor dem Schützenhaus abgelagert worden war. Weiteres Material versprach der Aushub des für 1956 geplanten Neubaus des Hochrhein-Gymnasiums.

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Weshalb am 7. November 1955 nach der Rodung des Seltenbachtals mit der Verlegung der im Durchmesser 1,40 Meter starken Zwillingsrohre aus Beton begonnen wurde, durch die der Seltenbach heute fließt. In zehnmonatiger Bauzeit war der Seltenbach, beginnend beim Schützenhaus, auf einer Länge von 150 Metern verdolt, das Tal mit Bauaushub aufgefüllt worden. Anfang der 1960er Jahre wurde das restliche Stück des Seltenbachs bis zum Hallenbad verdolt.

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Die Baukolonnen schafften es im Sommer 1956 auf den letzten Drücker, um das 488. Waldshuter Heimatfest am 18. August 1956 auf dem jetzt 60.000 Quadratmeter großen neuen Chilbiplatz feiern zu können, eröffnet mit dem Heimatabend im Festzelt von Bürgermeister Hermann Dietsche.