Dass Babywickeln auch Männersache ist, zeigt die Resonanz auf einen speziellen Beschluss des Gemeinderats Waldshut-Tiengen: Rund die Hälfte der interessierten Anrufe, die bisher dem neuen Stoffwindel-Zuschuss galten, kam von Vätern. So berichtet es Leiterin Silke Padova vom städtischen Kinder- und Jugendreferat. Nebenbei konnte sie mit einem offensichtlich akustisch begründeten Missverständnis aufräumen. Anders als unlängst an dieser Stelle wiedergegeben, habe sie bei der Projektvorstellung im Kommunalparlament keineswegs nur von Müttern, sondern selbstverständlich auch von Vätern gesprochen. Das ist auch naheliegend, denn schließlich kann sie auf einschlägige Erfahrungen im direkten familiären Umfeld verweisen: „Mein Mann hat als kompetenter Hausmann unsere heute vierjährige Tochter perfekt gewickelt.“
Inzwischen ist das Informationsblatt fertiggestellt, das Eltern auf die städtische Förderung mit 100 Euro pro sogenanntem Starterpaket hinweist und im Hinblick auf die Öko-Vorteile der Stoff-Variante verkündet: „Clever wickeln wird belohnt.“ Dass auf dem dazugehörenden Foto eine Mutter mit Baby abgebildet ist, braucht keineswegs neuerliche Fragen nach der Geschlechtergerechtigkeit auszulösen: Der Vater steckt bestimmt gerade frisch verschmutzte Windeln in die Waschmaschine.