Die Kunsteisbahn auf dem Viehmarktplatz gibt es in diesem Jahr nicht. Was mit dem Weihnachtsmarkt in der Kaiserstraße passiert, steht noch in den Sternen. Die Organisatoren, der Werbe- und Förderungskreis (W+F) Waldshut und Bernd Schuldt von den Thüringer Marktleuten, hoffen. Sie wollen den Markt anbieten. Corona zum Trotz.
W+F plant schon seit Januar
Noch scheint der Winter weit weg zu sein. Jetzt, im Sommer, denkt die Mehrheit der Menschen wohl noch nicht an Glühwein und Kerzenschein. Die für den Weihnachtsmarkt Verantwortlichen schon.

Der W+F plant schon seit Januar, wie Petra Weber von der Geschäftsstelle auf Nachfrage mitteilt. Und „die Thüringer“ wollen bald eine Entscheidung, wie Schuldt in einem Telefonat mit unserer Zeitung sagt.
Es herrscht noch Unsicherheit
Im Moment herrscht wegen der Corona-Pandemie noch Unsicherheit. Keiner weiß, wie sich die Lage bis zum 28. November entwickelt. „Es kommt darauf an, ob es einen neuen Anstieg von Infektionen gibt, der uns einen Strich durch die Rechnung machen kann“, gibt Weber zu bedenken.
Weber und Schuldt sind sich einig: „Eine Absage wäre ein Supergau.“ Weber spricht dabei vor allem für die Marktleute. Die meisten würden davon leben, es hingen Existenzen dran. „Für Waldshut wäre es natürlich auch sehr schade ohne einen Weihnachtsmarkt und die vorweihnachtliche Stimmung, die dieser mitbringt“, meint sie.
2020 noch keine Veranstaltung
„Es wäre ganz schlimm, auch für die Stadt und die vielen Kunden, die jedes Jahr kommen. Der Waldshuter Weihnachtsmarkt ist der längste und mit einer der größten im Südwesten. Er ist ein Wirtschaftsfaktor“, beschreibt Schuldt. Viele seiner Marktkollegen hätten eigene Geschäfte und immer zu tun.

„Aber der Weihnachtsmarkt ist für uns schon eine wichtige Sache.“ Normalerweise hätten er und seine Kollegen 20 Veranstaltungen pro Jahr. Schuldt: „In diesem Jahr hatten wir noch gar keine.“ Jüngst sei der Thüringer Markt in Balingen abgesagt worden, der in diesem Monat hätte stattfinden sollen.
Es brennt unter den Nägeln
Offensichtlich brennt es einigen von Schuldts Kollegen schon unter den Nägeln. „Viele haben mich schon angeschrieben“, sagt der Organisator auf Seiten der Thüringer Marktleute. Mindestens im September müsse es eine Entscheidung geben. Deshalb komme er im nächsten Monat mit dem W+F zusammen.
Vielleicht in kleinerem Rahmen
Ob der Markt eventuell in einem anderen Rahmen abläuft? Eine Alternative sei laut Petra Weber bis jetzt nicht im Gespräch. Schuldt hingegen denkt schon darüber nach: „Ich sehe es so: Wir müssen Platz schaffen, den Markt vielleicht verkleinern.“
Er und seine Marktkollegen kommen schon seit 2001 nach Waldshut. Der Markt würde in dieser Form also schon zum 20. Mal stattfinden. Bisher ist er noch nie ausgefallen. Alle Beteiligten hoffen, dass es so bleibt. Der W+F wolle, so lange es geht, abwarten.
Während für den Markt noch Hoffnung besteht, wird die Kunsteisbahn auf dem Viehmarktplatz nach der tollen Premiere im vergangenen Jahr nicht aufgebaut. Das steht bereits fest.

„Bei allem, was dran hängt, wie Schlittschuhverleih und Gastronomie, ist ein Hygienekonzept nicht umsetzbar“, begründet Marcel Obert, der mit Andreas Weissenberger die Bahn betreibt.