Tiengen – Eine besondere Ausstellung, „Die 12 Stühle der Apostel“, ist vom 9. März bis zum 18. April in den evangelischen Kirchen Tiengen, Lauchringen und Ühlingen zu sehen. Den Anfang macht die Christuskirche in Tiengen, am 9. März, um 15 Uhr mit dem Künstler, der die Idee für die Stühle hatte, Henning Diers, musikalisch begleitet von Teresa Roosmann auf der Bratsche.
Wie kam es zu der Idee der Ausstellung? Diese war 2023 in der Bibelgalerie Meersburg zu sehen. Kirchengemeinderätin Gundi Vielhauer-Petroll hatte damals die Ausstellung besucht und vorgeschlagen, sie nach Tiengen zu holen. „Zu jedem Charakter der Apostel hat der Künstler einen Stuhl gestaltet. Vielleicht ist das ein Anlass, über den eigenen Glaubenszugang nachzudenken“, sagte die evangelische Pfarrerin Susanne Illgner, die auch in Kontakt mit dem Künstler Henning Diers steht.
Anderer Blick auf Glaubensfragen
„Ich hoffe es kommen viele Leute, auch Gruppen oder Schulklassen, diese aber mit einem Termin“, ergänzte Illgner. Was sagt Diers selbst zu der Entstehung der zwölf Stühle? Ihm sei wichtig der laien-theologische Blick auf christliche Glaubensfragen. Ihm sei aufgefallen, dass er selbst nicht die komplette Reihe der zwölf Jünger benennen kann. Er hatte dann die Idee eines gemeindeverbindenden Kunstprojekts. Er habe elf Kirchengemeinden in der Region und einen Religionskurs eines Gymnasiums angesprochen und die zwölf Apostel auf diese zwölf Gruppen verteilt. Dann hätten sie in den Gruppen die Ideen zu den jeweiligen Jüngern entwickelt. Er selbst habe die kreative Umsetzung übernommen. Nach einem Jahr seien die Stühle fertig gewesen.
„Die Frage nach meinem Platz an diesem Tisch, nach dem mir passenden Stuhl kann angesichts dieser individuellen Objekte mindestens spannend gestellt, vielleicht sogar beantwortet werden“, sagt der Künstler Henning Diers. Für ihn stünden diese zwölf Jünger, die eine starke Gemeinschaft gewesen seien, stellvertretend für alle Menschen. Wer jetzt aber denkt, es sind einfach nur Stühle in den jeweiligen Ausstellungen zu sehen, der irrt sich. Manchmal erinnert das Objekt an eine Bank, ein anderes Mal an einen Thron.
Jedes Mal wird dabei akribisch auf den Charakter und die Lebensgeschichte der einzelnen Jünger eingegangen. Herausgekommen sind spannende Objekte, die zum Verweilen, Staunen und Diskutieren einladen. Alle Stühle seien gleich hoch, hätten verbindende Materialien und Farben. Dazu käme ein Tisch, an dem alle eingeladen seien, erklärte der Künstler. Mit welchem der Jünger könnte man sich identifizieren? Welches könnte der eigene Stuhl, der Platz unter den Jüngern oder am Tisch sein? Informationen über das komplette Programm gibt es im Internet unter www.eki-tiengen.de